Monthly Archives: Juli 2014

Aus&Vorbei

Es lässt sich nicht beschönigen – unsere Reisezeit ist nun endgültig abgelaufen. Aus Monaten wurden verbleibende Wochen, aus Wochen wurden Tage, aus verbleibenden Tagen die letzte Nacht im fremden Bett – tja und dann bleiben eben nurnoch diese läppischen 35 Stunden Flugzeit, die uns von der Heimat trennen. Mit Lachendem und Weinendem Auge treten wir unsere Heimkehr an, einerseits weil jedes Ende immer schwer fällt, andererseits weil jedes Ende auch wieder ein Anfang ist…Ein Ende bedeutet das jedenfalls für unseren Reise-Blogg.

Zum Abschied möchten wir uns bei den treuesten Kommentatoren bedanken, deren Antworten und Analysen unseres Wortsalates uns immer wieder erfreut und erhellt haben – dank auch an die stillen Mitleserinnen und Mitleser, deren Zeit wir ab sofort nichtmehr weiter stehlen werden und an alle die statt des Blogglesens einer sinnvolleren Aufgabe nachgegangen sind (z.B. Altpapier dem Datum nach sortieren). Euch allen gehört unser Dank. DANKE! Und ganz nebenbei hatten wir ein erlebnisreiches halbes Jahr mit vielen Eindrücken und noch mehr Erlebtem. Die Zeit ist um, was bleibt sind die Erinnerungen, die von abenteuerlich über famos, kurios bis hin zu erschreckend und (fast) zu schön um wahr zu sein, einiges zu bieten hatte. Alles Erfahrungen und Eindrücke, die unvergesslich sein werden.

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Ein letzter Fakten-Check:

  • Bereiste Länder: 8
  • Reisetage: 193
  • erlebte Take-Offs: 20
  • Teuerstes Reiseland: Japan
  • Regentage: 12
  • Verbrauchte Sonnencreme (in ml): 1300
  • Anzahl bewohnter Betten: 76
  • Sonnenbrände: 7
  • Moskitostiche: 213’936 (gefühlt)
  • Bed-Bug-Stiche: 173
  • Friseurbesuche: 3
  • Lieblingswort: Stümmt
  • Anzahl gegessener Pizzen: 5
  • Bildmaterial in Gigabyte: 80
  • Gelesene Bücher: 31
  • Höchstes Reisebudget: Australien (Freddy rules them all)
  • Verloren Gegangenes: 1xTaschenmesser, 1xFunktions-Shirt, 2xSocken, 1xHäckisäck
  • Geklautes: 0
  • getrunkene Biersorten: 23
  • Verschlissene Unterhosen: 9/11
  • Schlimmste Fahrt: Nepal: Besi Sahar–Kathmandu (mit schlafendem Taxifahrer)
  • Getötete Kakerlaken: 7
  • Gesamtkosten des halben Jahres: zuviel (leider noch nicht ausgerechnet)
  • Erlebte Eindrücke: unbezahlbar & unzählbar

Bleibt uns nurnoch zu sagen:
Aus&Vorbei.
Danke&Tschüss.

 

Fiji-Time/time-out

2:00 p.m. Departure in “Fiji-Time” heisst soviel wie: nicht vor halb drei gehts los…vielleicht auch erst um 3, oder gar nicht. Wie auch immer, irgendwann kamen wir irgendwie mit der Fähre von der Blue Lagoon auf der Waylailai-Island an, unserem letzten Stopp auf den Fijis – quasi die Henkers-Insel unserer Reise. Dort angekommen trafen wir zwei uns bereits bekannte Gesichter wieder – endlich ein Paar Deutsche, die sich mit uns über die frisch errungene Weltmeisterschaft freuen, und mit denen mal in Reise-Anektoden schwelgen konnte (Christian & Maria, an dieser Stelle noch gute Zeit bei Uncle Sam!). Was ansonsten noch in den letzten 4 Tagen passierte, ist schnell erzählt: Nicht gerade viel. Einziges nennenswertes Highlight war noch ein Schnorchel-Trip mit Riff-Haien, den wir unternommen haben. Die Haie sind zwar für den Menschen ungefährlich, wenn die Dinger aber einen umkreisen, bekommt man dennoch ein mulmiges Gefühl – natürlich, wie solls anders sein, hab ich vergessen unsere Unterwasser-Kamera zu laden, und so ist die Fotoausbeute dieses tollen Erlebnisses sehr gering. Verdammte Sch**e. Heute gehts dann zurück nach Nadi, und morgen um diese Zeit heisst es dann schon: Fasten your seatbelts…cabine-crew ready for take-off.

Blick vom Balkon.

Hier die wenigen Bilder der letzten Tage auf Fiji… (Fiji-Time heisst auch, alles etwas ruhiger angehen lassen, damit schlich sich bei uns auch eine Trägheit im Fotografieren ein)

Unsere Hauptbeschäftigung

Waylailai-Resort

Eine der wenigen Aktivitäten: Kokosnus knacken

…kurz danach hat der Akku aufgegeben…such den Hai im verschwommenen Bild :)

Das letzte Fiji-Bitter! – Das ist bittere Realität…

und in einer kleinen Nussschale gehts zurück zur Hauptinsel…

Tschüss Waylailai…

Bye-bye-Yasawa-Islands!!!

 

BULA-BULA!…KAVA-KAVA?!

Aus “G’day” wurde also “BULA” – statt Bier gibts nun Kava: Ja, wir sind nach 6 monatigem Suchen an den Südseeinseln der Fijis gestrandet. So liegen wir nun aufgebläht wie getrandeten Wale am Strand der so grell-weiss strahlt, dass es in den Augen schmerzt, darüber hinaus ist dieser Sand so fein, dass er am ganzen Körper klebt, unsere Ohren werden gestört vom Rauschen des Meeres (selbst nachts wird die Wellenmaschinerie nicht abgeschaltet), unsere Münder sind ganz ausgedörrt vom Salzwasser, so dass wir gegen den drohenden Verdurstungstot unsere Kehlen mit bäbbig süssen Cocktails schmieren müssen…

Ihr seht, das Ende unserer Reise hatten wir uns etwas angenehmer vorgestellt.

Alles übertrieben!

Wie Aus demNeckermann Katalog…

Wie es zur Strandung kam…

Von Perth aus ging es also über Brisbane nach Nadi. Natürlich machte ein Security-Angestellter mal wieder Probleme mit dem Kletterseil im Handgepäck (war er davon überzeugt, dass ich damit das gesamte Flugzeug fesseln und erwürgen will?). So mussten wir wieder umdisponieren, wieder einchecken, auschecke, einchecken- so wird einem wenigstens nicht langeweilig. Wir konnten unser zweites WM Spiel (Niederlande–Costa Rica-Krimi) auf Grossbildleinwand miterleben und kamen nach einem langen Flugtag in Nadi, dem einzigen “grossen” Flughafen auf den Fijis, an und wurden sofort von der Freundlichkeit der Fiji-Bewohner überwältigt. Vor den Visa-Schalter-Schlangen standen zwei Ukulele-spielende Fijianer, die Leute am Security waren mehr als freundlich und hilfsbereit, der Taxifahrer der uns zum Hostel brachte, gab uns eine gratis Kurzeinführung in Nadis Stadtgeschichte und einen Crashkurs in die Fiji-Kultur. Das gleiche Bild der Gastfreundschaft und Offenheit zog sich weiter im Hostel und, statt vernünftig nach einem langen Flug und übermüdet früh ins Bett zu gehen, erlebten wir die erste Kava-Session mit zwei gitarrespielenden Fijianern, uns…ohne zu Wissen was Kava genau ist… die beiden Fijis meinten nur: “Sit with us, enjoy the evening, drink Kava, and sleep like a baby!” – Auf unsere Frage was Kava genau ist bekamen wir nur zu hören: “It’s powder of a root, its healthy and good for your body. No worries, no drugs!”… naja dann. (Wir wissen natürlich nicht obs daran lag, jedenfalls schliefen wir wie Babys in dieser Nacht)

Mit der Fähre gehts auf die Yasawa-Inseln…

 

Enjoying Kava?

Nach der ersten Kokosnuss-Schale, die als Trinkbecher dient und auf Ex geleert wird, verzieht man unweigerlich das Gesicht, denn Kava schmeckt mehr nach erdigem Pfützenwasser, selbst auf unsere Frage hin hiess es: “Most Fiji people don’t like the taste of Kava, but we enjoy what Kava makes with you.” So ist es…

First Stopp…

Island-Hopping on Yasawa-Islands

Am nächsten Morgen ging es gleich los mit der Fähre auf die Yasawa-Inselgruppe. Unser erster Stopp: Long-Beach-Resort. Schon auf dem kleinen Zubringerboot zur Insel spricht man deutsch,denn auch die restlichen Gäste sind vornehmlich Deutsche. So landeten wir an dem kleinen, familären Resort, doch Long Beach wurde um das Attribut Long Windy Beach erweitert. Windig war es und einige Wolken verdeckten den blauen Himmel. Na wenns sonst nix ist… Abends war dann noch Fiji-Games angesagt, inklusive dem obligatorischen Bula-Tanz und einigen anderen Spielchen, die wir über uns ergehen liessen und irgendwann gings dann ab ins Bett. …gute Nacht? Leider nicht.

 

Good night, sleep tight, don’t let the bedbugs bite

Wir hatten gerade das Licht ausgemacht, als Sarah panisch meinte: “ih, da war was auf meinem Kissen…” Im Licht der Stirnlampen erkannten wir das Übel: Im Kopfteil des Bettes standen ganze Armeen der ekligen kleinen Parasiten schon Spalier und warteten nur auf Frischlinge. Fuck! Also Matraze auf den Boden, alles absuchen und so gut es ging entfernen… am nächsten Morgen teilten wir unser Übel dem Personal mit, und wie sich rausstellte sollte es nicht nur uns getroffen haben…wir dachten, wir seien durch unsere Massnahme verschont geblieben, aber wie sich rausstellt, fangen die Stiche der Bettwanzen erst nach einigen Tagen an zu jucken und werden täglich grösser und röter… !! So sitzen wir jetzt mit roten Schandmalen gebrandmarkt hier und versuchen das Jucken zu ignorieren – mehr schlecht als Recht.

Kontaminiertes Material raus aus der Hütte! (der alte auch!)

Keine Agne, sondern feine Bettbug-Stiche…au!

Zum Glück durften wir nach der zweiten Nacht im kontaminierten Hüttchen in ein (hoffentlich) sterileres umziehen. Ansonsten vergnügten wir uns die ersten Tage über mit Kokosnuss-öffnen und verköstigen, schnorcheln, Beachvolleyball sowie einem Besuch eines Fijianischen Dörfes und …Fussball gucken…

gefährliche Tiere…

…und gefährliche Sportgeräte.

Besuch der Dorfschule

 

Generator an oder die Frage “Why want to see football?”

Ja für die meisten Fiji-Bewohner hat Fussball einen Stellenwert kurz hinter Curling und Springreiten, sie waren aber begeistert, als sie mitbekamen, dass Deutschland im Halbfinale spielt und so erhielten wir vom örtlichen Priester (er entscheidet was gesehen werden darf und was nicht) die Absolution im einzigen Dorf-Fernseher das Halbfinale mitzuverfolgen. Also am Tag des Spiels um 7 Uhr losmarschieren Richtung Dorf, welches 45 Minuten Fussmarsch entfernt ist – und mit etwas Verzögerung gelang es den Fernsehtechnikern sowohl Aggregat als auch den Fernseher zum laufen zu bringen. In diesem Paradies haben sogar die Deutschen paradisisch gespielt…lags daran? Und auch wenn die meisten Fijianer keine Fussball-Fans sind, gab es doch sehr viele neugierige Mitgucker…ein tolles Erlebnis und ein Wow-Ergebnis.

Der Fernsehtechniker bei der Arbeit

Fiji-Fanmeile…

 

Strände wie im Reisekatalog?

Um es mal zu sagen: Ja die gibt es wirklich in Fiji – keine Neckermann-Lügen! Der Strand ist wirklich so hellweiss, die Kokospalmen grün wie Ökolabels und das Wasser so kristallklar wie auf den chlorfreigebleichten Hochglanz-Broschüren – ein Traum! Gut bei Ebbe muss mein ein halbes Hühneräugchen zudrücken, aber ansonsten: WOW!

bei der Hitze reichen schon die paar Meter zum schwitzen…

abtauchen…

Falls der Einstieg in den Job nixmehr wird, haben wir schonmal als Gondoliere geübt.

ganz nette Unterwasser-Welt.

…puh is dat anstrengend. Erstmal Fiji-Time machen…

Statt Roulette wird hier Crab-Racing gespielt.

Nach 4 Tagen ging es dann weiter gen Norden ins Blue Lagoon Resort, das, wie es sich sehr schnell rausstellte, doch einen Tacken luxuriöser war als das bisherige, statt Bettbug-Betten gabs weisses Leinen, statt Armee-Kantinenessen 3-Gang-Dinner, statt Wind gabs Sonne satt… Nach kurzem Schock über die Unterkunfts-Morphose (“Resort” ist hier wirklich Resort und viel mehr auf Familien als auf Backpacker ausgelegt) genossen wir hier also 3 Tage am traumhaften Strand, mit Frühstücks-Buffett, fantastischem Schnorchel-Riff, wahnsinniger Aussicht vom höchsten “Berg” der Insel (bestimmt stramme 250 Meter hoch!), Fussball-Final-Frühstück und hier warten wir nun auf den Fährkatameran, der uns weiter auf die nächste (und unsere letzte Insel – schnief) Insel bringt…

Bye-bye Nacula-Island…

So. Nun ist es amtlich: Deutschland ist Weltmeister! Wahnsinn. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt! In diesem Sinne: ÖÖÖÖHHH SCHLLLAAANNNDDD – VINAKA Blue Lagoon & BULA Waylailai-Island!

Ein paar weitere Impressionen (wenn das Netz mitmacht, sonst gibts keine :) ):

Auf Achse #4: Das Finale!

Update: Dadurch, dass wir den Artikel über 2 Tage geschrieben haben und zudem nun auch noch unser Blogg mal wieder streikt, sind die Zeitangaben etwas verschoben. Wir bitten um Nachsicht.

Update 2 Meistens kommts doch anders als man denkt, und so ging bisher: entweder unser wordpress wollte nicht oder wir hatten kein Internet. So gesehen ist der Artikel nun bereits laaaange her und wir sind bereits weg aus Australien und sagen statt G’day nur noch BULA! sorry for delay, but…you know… It’s Fiji time!

Tag 36 mit Freddy: Morgen heisst es tränenreichen Abschied nehmen von unserem spritschluckenden Allradkönner. Tag 36 auch der erste Regentag, der dafür richtig – es begann irgendwann heute nacht das rhytmische Klacken auf dem Dach und erhöhte sich in wunderbarem Stakatto zu einer Trommelsynphonie – so als ob uns das Wetter zeigen will: Eure Zeit ist abgelaufen! Und das ist sie auch fast. In 3 Tagen gehts weiter zu unserem letzten Punkt auf dem Reiseplan – hoffentlich wirds dort wieder wärmer!

Aber zu den Fakten:

  • finaler Kilometerstand: 7908
  • bisher investiertes Tankgeld: 1550 AUD
  • Regentage: 1,5
  • neuer Temperatur-Rekord nachts: 2 Grad
  • kaputte Windschutzscheibe: 1
  • WM-Spiele live gesehen: 1 (und zwar jetzt gleich)
  • vernichtete Wein-Bemberla: 3
  • vernichtete Biere: keine Angabe

 

Ab in den Süden…

…wo es im Gegensatz zu Europa immer kälter statt wärmer wird. Das ist der Nachteil wenn man im Norden Australiens anfängt, man fährt letztendlich immer tiefer in den australischen Winter und es werden somit immer ungemütlichere Temperaturen. Und während die Weichei-Camper bereits ihre Öfelchen neben den Fernsehern ihrer Wohnmobilen anwerfen, harren wir eben in Daunenjacke vor Freddy aus und schauen auch etwas Fern: Hier einige Best-Offs:

Das ist mal fernsehen in High-Definition! Na dann Prost!

Mit Freddy im Sandkasten

Wie bereits erwähnt, haben wir ja die Delphine in MonkeyMia in Frieden gelassen und machten uns auf in den Francois-Peron Nationalpark. Am Parkeingang heisst es erstmal: Luft ablassen, wir also kiloweise Zwiebel gegessen – aber eigentlich waren nicht wir gemeint, sondern Freddy musste Luft lassen – und zwar aus seinen Reifen, denn die Pisten im Nationalpark sind mehr Sandkästen als Strassen also: Reifendruck minimieren, damit man sich nicht eingräbt. Freddy hatte natürlich auch im tiefen Sand seinen Spass und wühlte sich durch alles durch, und wir schwebten benebelt im Zwiebelaufwind mit. Der Nationalpark hat ein wunderschönes Kap, von dem man jegliche Meeresbewohner beobachten kann, leider war es bei uns sehr stürmisch und dadurch die See so aufgewühlt (lag das an unseren Darmwinden oder war es ein normaler Sturm?), dass wir lediglich Delphine sehen konnten und keine Rochen, Riesenschildkröten oder Fischschwärme. Dafür aber tolle Sonnenuntergänge, einsame Buchten und Strände. Und kaum zu glauben aber wahr, nach den kalten Nächten gabs am Parkausgang sogar noch einen gratis Hot-Tub mit heissem Quellwasser, in den wir uns natürlich gleich stürzten und solange sitzenblieben bis wir sauber und runzelig waren. Herrlich!

hä? hats hier Mickey Mäuse?

bevors los geht: Luftablassen…

…und ab gehts…

durch ausgetrocknete Salzseen…

vorbei an schrägem Farbenspiel…

bis ans Ziel: Das Cape Peron – windig wars.

DA, Dolfine!!! (oder waren es einfach grosse Goldfische?)

Die Komoran-Kolonie trotz dem Sturm.

campen im Sandkasten.

Und irgendwo dahinten muss dann…

…die Belohnung liegen: der Hot Pool, es war schwer Sarah da wieder rauszukriegen.

Weiter gings zum Shell Beach, der Name ist Programm.

 

Als nächstes wollten wir endlich mal wieder unsere Finger am Felsen langziehen (klettern gehen) und machten uns weiter auf gen Süden in den Kalbarri Nationalpark. Genaue Infos sind hier nicht leicht zu bekommen und so machten wir uns auf die Suche nach den Kletterfelsen. Eigentlich eine einfache Sache, denn es gibt nur eine Schlucht, die mit Felsen gesäumt ist. Also dann: wenn wir die Haken blitzen sehen, sind wir richtig. Nur, wir liefen und liefen und sahen keine Haken blitzen…dann endlich sahen wir welche, aber die waren überschaubar. Etwa 14 gebohrte Touren, davon sicherlich 7 die jenseits unseres Fitnessgrads lagen und bei 3 Routen stand schon mit Magnesia an den Fels geschrieben “bad bolts” was soviel bedeutet wie: Harakiris vor. Wir waren davon ausgegangen ein schönes Sportklettergebiet zu finden, in dem wir einige Tage verbringen werden, aber wurden eines besseren belehrt. 14 Touren – thats it! shit.

 

Z-Bend im Kalbarri Nationalpark…

…mit netten Bewohnern. (und nein auch Babyschlangen sind NICHT süüüss)

Lieber schnell weg vom Boden…

 

Hinkelstein-Wüste & Koala-Suche

Nunja, so gings dann eben doch früher weiter und unsere letzte Kletterhoffnung lag um Perth herum, wo es scheinbar einige Felsen gab – hoffen wirs, denn wir haben noch ein paar Tage übrig. Mit Zwischenstopps an idyllischen Plätzchen am Meer, Lagerfeuer-Romantik und feinem Gegrilltem ging es in den letzten Nationalpark auf unserer Route, der Nambung Nationalpark – bekannt für seine grabsteinartigen Sandsteintürmchen die in einer riesigen Wüste stehen. Wunderschön und interessant, aber solangsam stellt sich eine gewisse Nationalpark-Sättigung ein, zum Glück war dieser Park wirklich mal landschaftlich ganz anders. Auf Koala Suche begaben wir uns auch noch, aber diese Faulpelze machen ja tagsüber mal gar-gar nix, und wir dachten die machen bei uns ne Ausnahme und spielen mit uns Mallefiz…, aber denkste…

Statt Klettersport, ein netter Grill-Spott…

…chique Dünenlandschaft

…leider war der Wind doch schon recht kühl

Freddy im Hinkelstein-Land…

ein Hinkelstein-Wanna-be

Auf Koala-Such-Wanderung…

Hier ist ein pennender Koala im Bild versteckt

…auch der hier war nichtmal durch Keksversprechungen wach zu kriegen.

 

Die wohl letzte Nacht am Meer: mal wieder auf den Campingplatz zum Wasser auffüllen und warm duschen, was auch bitter nötig war, denn es wurde abends so kalt, dass Sarah sich ernsthaft überlegt hat in Daunenjacke und Mütze zu schlafen… dann gings weiter nach Perth – unsere Hoffnung auf mal wieder senkrechtes sporteln…

Reizwort “Carrots”

Um Perth sollte es einige Sportklettergebiete geben – also auf zum ersten Gebiet, dem Mountain Quarry. Wie der Name quarry ja schon verrät handelt es sich bei den meisten Gebieten um Perth um stillgelegte Steinbrüche… zum Steinbruch-Schotter kam dann auch noch, dass die Australier ja stolz auf ihre einmalig bescheuerten Haken sind und die so gut wie überall verwenden. Für Nichtkletterer schwer zu beschreiben, jedenfalls kann man an diese “Carrot” genannten Haken nicht seine Sicherungskarabiner anbringen. Ausser einiger neuen Routen war da also wieder wenig zu holen und wir grasten einige Gebiete ab um wenigestens ein paar Routen zu klettern…gottverdammisch!! Alternativen hatten wir nicht mehr viele und weiterhin in den Quarries übernachten, die eigentlich mit Schranken verschlossen sind, wollten wir nach einer Ranger-Ermahnung auch nichtmehr. Was also am letzten Tag, an dem es sich bereits morgens schon einpisste tun? Irgendwas besonderes für den letzten Abend – also mit Freddy nochmals ans Meer fahren. Das Navi sagt eine Stunde zu einem naturbelassenen Campingplatz direkt am Meer. Letztendlich brauchten wir wegen des Grossstadtverkehrs sicher 3 Stunden, um dann festzustellen, dass dieser Campingplatz gar nicht mehr existierte. Na toll, langsam dämmerte es schon, die Steaks und die letzten Biere schrien schon nach Verköstigung. Letztendlich kamen wir dann bei Dunkelheit an irgendeinem städtischen Caravanpark an, der Regen hatte aufgehört, die Steaks waren trotz Gasgrill delikat und die letzten Alkoholvorräte wurden teils aus Frust und teils aus Lust doch noch vertilgt. Brav!

im Statham’s Quarry

zumindest etwas klettern war drin.

trotz Stadtnähe doch ein nettes Plätzchen.

tja, da hatte das Wetter dann die Schnauze voll von Sonne.

Am nächsten morgen hiess es dann grosse Dusche und Grundreinigung für Freddy und wieder ab nach Perth, um Freddy seinen Besitzern zu übergeben. Schnief!

Die Landschaft sieht hier irgendwie anders aus.

Nun steht Freddy einsam und alleine auf dem Apollo-Parkplatz und bekommt wohl seine Frontscheibe, in der sich gegen Ende noch ein dezentes Risschen ausbreitete ausgewechselt und wir verbringen die letzten 2 Tage in der einzigen Metropole von Western Australia, geniessen das komfortable Hotelbett (Freddys “Himmelbett” war doch recht schmal), den Flat-Screen im Zimmer (und somit die Möglichkeit unser erstes WM Spiel live zu verfolgen) und die Fish’n'Chips aus der Hand.

Tschüss Freddy es war schön mit dir.

ein letztes mal Freddy drücken…

 

…und hier noch ein paar letzte Impressionen der letzten Etappen: (sorry, die Bilder in der Galerie sind krud durcheinandergewürfelt, und die atemberaubende Übertragungsrate macht ein umsortieren unmöglich…)