Nepal

Tschüss Nepal – Namaste Indien

Statusupdate

Wie man dem Bild unschwer entnehmen kann, haben wir schweren Herzens die hohen Berge Nepals hinter uns gelassen und sind gut in Neu-Delhi gelandet. Hier brüten wir nun bei geschmeidigen 35 Grad abends um 21 Uhr und denken uns “jetzt n kühles Pils…” aber zu crazy India, und warum es weder auf Hawaii noch in Delhi Bier gibt zu einem anderen Zeitpunkt.

Wo ist der Everest??? Woiss edda…

Scheiss Schwerkraft.

Eigentlich wollten wir noch ein paar Bilder zeigen und uns den Text gänzlich sparen, der berichtet, was wir noch in den 9 Tagen nach der Trekking-Tour in Nepal erlebt haben. Tja, hätte-hätte-Fahrradkette, der Hardy nicht mit seinen Wurstpranken statt “Bilder importieren” den “Bilder Löschen” Button erwischt und nun die Bilder in den Orkus der SD-Card gespült. Grmmmpfff…(und Data-Rescue-Programme gibts für das iPad natürlich keine)

Also müsst ihr doch etwas Text ertragen und mit den Bildern Vorlieb nehmen, die nicht verschütt gegangen sind. Jedenfalls sind die ersten Tage nach dem Trekken drauf gegangen mit Essen, Relaxen, Bericht schreiben, etwas Sight-Seeing sowie Wanderschuhe und Co. in die Heimat zu schicken…wo wir beim Punkt 1 wären:

Das nepalesische Postwesen

Wer denkt die deutsche Post wäre ein komplizierter Haufen, der hat sich geschnitten. Bei uns lief das in etwa so: Wir mit Sack und Pack zum “Main-Postoffice” in Kathmandu. Hmm aber wohin genau… die Hauptpoststelle gleicht einer heruntergekommenen nordrussischen Kaserne, nur am Eingang steht “Main Postoffice”. Ein netter Officer sagt dann “Cargo Oversea” ist im Raum B19, einfach da durch die Türe…aha…durch die Türe heisst auf Nepali jedoch soviel wie: Einmal rein ins Gebäude, hinten wieder raus, dann ums Gebäude rum und von der Seite dann wieder rein zur Türe. Dort erwarten einen dann ungelogen 10 Nepali, die, wie es scheint dem europäischen Strick- und Näh-Hype verfallen sind sowie 10 weitere Herren und Damen emsig damit beschäftigt Masala-Tee zu trinken und Quittungs-Jenga zu spielen. Das tolle ist, man ist ab diesem Zeitpunkt nichtmehr alleine. Einen Versandkarton konnten wir natürlich nicht wie geplant bei der Post kaufen, aber in Nepal ist alles second-hand, somit auch der Karton, den wir bekommen. Dieser ist nur bereits SO zerfleddert, dass er schon vom hinschauen auseinanderfällt. Wir haben versucht unsere Bedenken kund zu tun, dass der Karton doch niemals die weite Reise durchhält, aber die Antwort war immer “No worry, no worry mister.”

Los gehts: Ich packe meinen “Koffer”…

Dann gilt es erstmal eine List zu erfassen was man schicken möchte, mit dieser Liste geht man dann zu einem Herrn mit Tisch, der sagt dann “please show me…” und dann darf man wieder alle Sachen aus dem Karton auf den Tisch auspacken. Darauf nickt dieser dann, was soviel heisst wie – pack dein Schrott wieder ein. Wenn alles wieder verstaut wurde wird einem das Kartongefledder mehr oder weniger aus den Händen gerissen, man weiss nicht ganz wie einem geschieht. Denn der “Karton” wird nun so zusammengestaucht, dass kein Kubikmilimeter Luft mehr drin ist, dann kommt der nächste Nepali mit einem Leinstoff auf das Paket zugestürmt, der Mass nimmt und in Windes-Eile ein Kondom näht, in dem das Kartonungetüm verschwindet.

Dietapferen Schneiderlein

Dann wird ein weiteres Formular für den Zoll ausgehändigt, in dem man erneut den Inhalt aufführen soll (ein gutes Gedächtnistraining “Wieviel Paar Socken waren es jetzt nochmal gleich??”) , welches ans Paket eingenäht wird. Danach wird das Empfänger-Etikett angefertigt…

Im Anschluss wird alles versiegelt (noch sorichtig mit heissem Wachs und Stempel und so, das gibts WIRKLICH noch :) dann nochmal an zwei Stellen zahlen (erstmal die Verpackungskünstler, danach – nach einem weiteren Formular ausfüllen – die Versandkosten) und nach nur einer Stunde und einer total neuen aber lustigen Erfahrung hat man 18 Kilogramm Gepäck weniger, das man mit sich führen muss (wobei die 18 Kilogramm glauben wir bis heute nicht, soooviel haben wir gar nicht versendet).

Mit Wappen und Siegel versehen. Na dann kann ja nix schief gehen…

Finally: succeeded! Auch der Herr im Hintergrund war begeistert…

Und jetzt kommts: SOLCHE PAKETE KOMMEN AN!! wir dachten das ist sicher 2 Monate unterwegs, aber nach geschätzt 10 Tagen bekam meine Mom eine Nachricht, dass ein stinkendes Paket für sie am Zoll in Winnenden bereit läge. Ich stelle einfach mal die Behauptung auf, dass der Karton so gestunken haben muss :)

Was sonst noch geschah…

Nach ausgiebigem Entspannen und Sightseeing in Kathmandu sind wir dann noch für 5 Tage nach Pokhara gefahren, wollten dort eigentlich klettern gehen was sich aber als flop herausstellte – da der Fels privat von einer “Adventure Agency” gebohrt wurde, ist das klettern gebührenpflichtig und zudem sah der Fels recht schrottig aus und die Skala endet bei einer strammen 6a (justament eine Route). Deswegen waren wir lieber nochmal biken mit Blick auf die Annapurna-Kette, wandern und mit nem Nussschalen-Böötchen auf den Phewa-Lake bei Pokhara paddeln. Leider war der schöne Blick auf die Berge jeden Tag ab Mittag durch eine dicke Wolkenwand versperrt – meist dann wenn wir uns mit dem Bike oder per pedes gerade den Berg hochgequält hatten… Schade, aber das Feierabend-Bier am Balkon hat auch ohne grandiosen Ausblick geschmeckt (@volker: es gibt/gab Beweisbilder! ;) ) .

Pizzagelüste nach der Trekkingtour endlich gestillt. 1. Pizza nach 3 Monaten.

Nepali-Mütze gefällig? Meine Styleberaterin riet mir davon jedoch ab…menno.

snaaaackkkkkssss…

Durbar-Square, KTM

Welches nehmen wir denn nu?

Heilige Stupa, KTM

Um wenigstens einmal in Nepal klettern zu gehen sind wir dann doch noch von Kathmandu aus ins Kathmandu-Valley gefahren. Leider schlug gerade an diesem Tag das Wetter Kapriolen, so dass wir mehr unter dem Seilsack (als Tarp/Poncho umfunktioniert) Zuflucht vor den Regenschauern suchen mussten, als Routen zu klettern. Nunja, für die Kletterfelsen wird Nepal wohl keine Goldmedallie gewinnen, es ist quasi der Haselstein unter den Top-Kletter-Spots ;) aber was solls, die Taxifahrt dorthin war amüsant.

Abschliessend waren wir noch am Pashupatinath, einer hinduistischen Tempelanlage in Kathmandu, an denen Leichenverbrennung durchgeführt werden. Es war recht eindrücklich und gruselig, eine solche Zeremonie von der anderen Flussseite zu erleben.

– tja leider alles bilderlos. sorry!!

Attraktion der besonderen Art: Nix für Nachtblinde

Nepal ist eher was für Eulen und Fledermäuse und nichts für Nachtblinde. Nicht dass die Nepalis feiern bis in die Puppen, das gar nicht; selbst in der Hauptstadt werden die nicht vorhandenen Bordsteine bereits um 21 Uhr hochgeklappt. Vielleicht wird daher darauf verzichtet Strassenbeleuchtung anzubringen?? Oder liegts daran, dass es in Kathmandu einen Stromstundenplan gibt und die Stromsperrstunden oft auf abends fallen? Wie auch immer, so kommt man sich nach Einbruch der Dämmerung oft wie in einer Geisterstadt vor weil die einzige Beleuchtung von den Taxis kommt bei denen ausnahmsweise das Licht funktioniert, oder von Geschäften mit Dieselaggregaten.

Probleme für Traveller können sich daraus wie folgt ergeben:
a.) keine Steckdose mehr zum Kamera etc. zu Laden
b.) kein kaltes Bier
c.) kann zudem zu einem muffigen Problem werden weil Wasser und Toilettenspülungen nicht mehr funktionieren – blöd also wenn man eingeseift 6 Stunden warten, oder dem U-Boot in der Schüssel machtlos zuwinken muss bis der Strom wieder kommt.
d.) nach Regen auf dem Rückweg vom Abendessen einem miesen Pfützen-Jump&Run-Spiel ausgesetzt ist, weil man natürlich mal wieder keine Taschenlampe vorsorglich eingepackt hat und neben Pfützen darauf zu achten hat, dass man nicht über den Haufen gefahren wird

– tja auch hier leider keine Bilder, aber stellt euch ein schwarzes Rechteck vor, das kommt dem Bild recht nahe :)

Last, but not least: “No, it’s not allowed!” 

Abflug von Kathmandu. Wie immer Kletterseil ins Handgepäck, damit das aufgegebene Gepäck nicht zu schwer wird. Nachdem man drei Sicherheits-Checks hinter sich hat, sagen plötzlich die Sicherheitsbeamten vom vierten Check: “What is in your bag?” – ok zugegeben das Seil sieht etwas seltsam im Röntgen aus.

Auch nach dem Auspacken bleiben Sie aber der Überzeugung “you are not allowed to take it with you.” “why??” “because it is not allowed.” “yes, thanks, I got that point, but why?” “oh, you know, it’s not allowed…because…because it’s dangerous!” “ah really? for me its a thing of safety.” Nunja, also einer der Sicherheitsbeamten war der festen Überzeugung man könne damit jemanden strangulieren. Naja…wieso dann Gürtel erlaubt sind, bleibt fraglich aber seis drum. Nach grossem Zinober und Hin und Her ging der Rucksack statt ins Handgepäck in den Frachtraum und nicht wie anfangs angedroht aus der Maschine raus. Somit Ende gut, alles gut. Hoffen wir, es kommt in Indien zum Einsatz.

Viele Grüsse aus crazy India bei sommerlichen Temperaturen (siehe Titelbild).

 

 

 

#5 Namaste Manaslu-Trek: Ende ohne Drama.

#5 – Die Grossen im Rücken

An Subba Neischnee

Mit 50 Zentimetern Neuschnee und wieder strahlend blauem Himmel sowie einem “Good mooorning! Ohh we really lucky! Now pass no more passable…” werden wir morgens begrüsst. Heute liegt nur ein 4 Stundenmarsch vor uns – gut so, unseren Oberschenkeln hängt noch der letzte Tag nach. In ausgelassener Stimmung werden Schneeballschlachten gemacht, die drei Nepali singen Volkslieder und wir stapfen mit einem dicken Grinsen im Gesicht gen Tal durch eine wunderschön verschneite Landschaft…

GOOD MORNING! JAP bei dem Panorama auf jeden Fall.

Abschied im Schnee

Gegen den Annapurna-Strom

Nach zwei weiteren Wandertagen in der Einsamkeit durch ein wunderschönes Tag mit Märchenwäldern und zunehmend grünen Äckern stossen wir auf den Annapurna-Circuit-Trek. Hier verabschieden wir Seiji und Guide, der hier auf seine Freunde wartet, um mit Ihnen noch einen Teil des Annapurna-Treks anzuhängen.

Dear Seiji, it was really nice to meet you and share part of our trek together! You’re a great person. Also thanks again for using your water-purifier! Hope to meet you again. If you ever come to the Alps in europe let us know! Otherwise we see you in California! Looking forward to realize your Japan recommendations – we’ll let you know! :) Best wishes
 

Wir hingegen freuen uns zunehmend auf unser Trek-Ende, vorallem liegen die Highlights bereits hinter uns und so geht es relativ unspektakulär talauswärts. Seiji macht uns auf ein “Highlight” aufmerksam als er sagt: “look whats that for a monster???” denn nach 17 Tagen im völligen Off sehen wir wieder motorbetriebene Gefährte. Weiteres “Highlight” sind die Massen an Trekkern die uns entgegenkommen (unser Ende ist der Beginn des Annapurna-Treks), was wir auch nichtmehr gewöhnt sind. 100 Trekker, Guides & Porter haben wir einmal in einer Stunde gezählt. Jetzt wissen wir, dass der Manaslu-Trek WIRKLICH weniger bekannt ist.

Märchenhafter Wald

Vor uns die ersten Ausläufer des Annapurna-Massivs

Auf der Annapurna-Jeep-Road

Nanuu??

 

Last days…

Das Wetter wird zunehmend instabiler und regnerischer. Passt irgendwie zum “tristen” Teil des Treks, den wir oft auf Jeep-Roads ablaufen. Am letzten Tag wirds dann richtig nass und unsere Regenkleidung kann sich wenigstens nochmal richtig beweisen (zudem haben wir so die Regenhosen & Ponchos nicht umsonst 20 Tage mit uns rumgeschleppt ;)

super Wetter eiiiijjjj!!!

Unsere letzte Nacht und Ende unseres Treks verbringen wir in Besis Sahar. Sarah freute sich schon “bestimmt voll die guten und sauberen Hotels mit hot shower und so…” – doch das Zimmer glich eher einer Zelle, die nach Schimmel gemieft hat, und ein kaltes Rinnsaal aus der Brause kam – da waren uns die spartanischen Lodges doch lieber!! Anstossen auf den erfolgreichen Trek, letzte Runde UNO bevor es am nächsten Morgen dann mit dem Jeep zurück gehen soll nach Kathmandu.

PROOST auf die Ankunft!!

Statt wie abgemacht um 9 Uhr kam der Fahrer dann um 11:45 Uhr – und statt des Jeeps kam er mit einer Konservenbüchse. Til Jung versicherte uns im voraus er kenne den Fahrer, er sei ein guter, sicherer und langsamer Fahrer. Doch der werte Berufsakoholiker war nichts von allem. Weder nett, noch ein guter Fahrer. Wir haben uns mehr als 3mal von zwei LKW-Bouliden zermalmt gesehen. Als er dann noch zusätzlich hinter dem Lenkrad eingepennt ist, war auch Hardys Gutmütigkeit am Ende. Irgendwie schafften wir es aber nach Kathmandu und waren heilfroh als wir dem Dauerhupen und den Nahtoterfahrungen nicht weiter ausgesetzt waren.

Jetzt kratzts…endlich bald rasieren.

In diese Konservenbüchse?? Ehrlich?

Nächster Tagesordnungspunkt: DUSCHEN, RASIEREN, ESSEN GEHEN, SCHLAFEN, FRÜHSTÜCKEN, RELAXEN, ESSEN, RELAXEN…

Resumee

Um ehrlich zu sein, wir hatten es uns härter und anstrengender vorgestellt, aber unsere “Trekking-Itinery” wurde, wie sich herausgestellt hat, für zwei Ü50-jährige erstellt, weswegen viele Zeitangaben nichts mit unserer Realität zu tun hatten (und das obwohl unser Schritt durch Til Jung oft sehr gebremst wurde) – und dennoch waren wir froh als die 20 Tage Laufen zu Ende waren. Lohnend und unvergesslich ist und war es allemal. Sehr eindrücklich bleibt uns vorallem die absolute Abgeschiedenheit (selbst die Alpen können sowas nicht bieten), die einfachsten Lebensverhältnisse im Himalaya, die Herzlichkeit der Menschen, die sensationellen Panoramen (auch hier wieder ein Plus gegenüber den Alpen – sorry Schweiz! ;) das fantastische Wetter und die Einseitigkeit des Essens in Erinnerung.  Hier er noch ein paar weitere Bilder …

FIN.

ENDE GUT, ALLES GUT.

 

#4 Namaste Manaslu-Trek – Climax

#4 – Die Königsetappe

“3:00 Namaste Manaslu” zeigt das Handy = Wecker

Tag 15 – Guten Morgen…zu früh ;)

Nach einer arschkalten Nacht, in der niemand von uns allen richtig gut geschlafen hat, gehts nach Frühstück und Tee mit Stirnlampen bewaffnet und allen Kleidern, die sich zwiebelschichten liessen, los. Es geht ein fieser Wind, dazu schneit es noch leicht und ist dunkel. Schon nach den ersten Schritten müssen wir leider feststellen, dass die Nacht nicht kalt genug war, die Schneedecke trägt nicht – jeder Schritt wird zum Bingospiel – hebts oder sinkt man wieder oberschenkeltief ein? Oder halt bis zum Arsch, je nachdem, wie gross man ist. Und das morgens um 4Uhr auf 4400 Metern. Guten Morgen Lunge, ja liebes Herzchen leg noch nen Schlag drauf!!

Grundgütiger….wenn das so weiter geht. Ging es nicht, es wurde etwas besser (aus Sarahs Sicht, aber als Grösster mit dem Schwersten Rucksack wurds nur bedingt besser), zumindest was diese Hinsicht angeht. Langsam wirds hell….Morgenstimmung macht sich breit. Endlich erste wärmende Sonnenstrahlen. Aber Obacht! was ist das? Es wird schon wieder dunkel. Erste Wolkenwände ziehen auf.

Wir marschieren tapfer weiter, die Luft wird dünner und immer kälter. Irgendwann beginnt Til Jung zu rennen – zumindest für seine Verhältnisse. Der Zeitlupengang ist Schnee von gestern. (am Tag vorher meinte er “Hardy, you are strong and too fast for me, but tomorrow we have to slow down because of the height”) Und dieses Tempo in diesen Höhen! Irgendwann wird uns bewusst, was seine Sherpa-Intuition schon viel früher erkannt hatte. Das Wetter schlägt um. An Pausieren will man nicht denken, denn die Kälte wird immer unerträglicher. Der Pass ist immerhin in Sichtweite, aber es zieht sich, zudem nimmt der Wind zu und es schneit immermehr.

Atmen!

Atmen!

SOO weit hoch noch??

Erste Sonnenstrahlen…

image

Sarah & Udan noch guter Hoffnung des Wetters wegen

...noch guter Dinge...

…noch guter Dinge…

Udan links, Seiji rechts

ENDLICH! Lanke Pass – es war sausteil ;)…und kalt.

imageAls wir dann endlich den Passrücken erreichen wünschen wir uns nichts sehnlicher als ihn gleich wieder zu verlassen. Ein Schneesturm setzt ein. Sicht gleich Null, alles um uns herum in Grau. Schnell drapieren wir uns und die Kamera für ein Gipfelfoto, stopfen uns noch ein gefrorenes Snickers zwischen die Zähne und versuchen mit der noch verbleibenden Körperwärme wenigstens ein bisschen Eis in unseren Trinkflaschen in Wasser umzuwandeln. (kleiner Exkurs: toll wenn man wie Hardy 3 Liter H2O in seinem Camelback rumträgt, aber im falschen Aggregatzustand!! oder wie TilJung beim Aufstieg die einzige Thermoskanne aus dem Rucksack rutscht und in den Abgrund jagt) Der Abstieg über den Grad beginnt. Sichtweiten unter 5m, der Blizzard schlägt voll zu und zwar von der Seite, so dass uns die Schneekristalle wie Metallsplitter ins Gesicht fetzen und das rechte Nasenloch ständig zufriert. In Gedanken malt man sich die Hässlichkeit eines Erfrierungstodes aus.

Zusätzlich zum Wetter ist der Abstieg alles andere als Zuckerschlecken, über vereiste Flanken, steile Schnee- & Geröllfelder. Je weiter wir absteigen, desto angenehmer wirds wieder mit dem Schneesturm. Trotz der teilweise “prekären” eisigen Wegverhältnisse, überwinden wir die ersten 1000 Meter Abstieg in Rekordzeit und machen unsere erste “richtige” Pause (bestimmt 10 Minuten!) auf einer Gletschermoräne. Oben sieht man noch das dichte Grau des Schneesturms, vor uns liegen noch 2 Stunden gemütlicheres Laufens auf der Moräne. Die letzte Stunde wird zur Qual, hungrig und durchgefroren schaffen wir es aber nach Bimthang, unserem Tagesziel. Erstmal eine wärmende Suppe und Tee… Zum aufwärmen bleibt uns nur der Rückzug in den Schlafsack (jetzt ne Hot Shower, das wärs…aber alles eingefroren) – Zeit die Königsetappe revue passieren zu lassen und dem zunehmenden Schneefall zuzusehen.

Abstieg auf der Moräne nur noch im Graupel…

GESCHAFFT!

Gute Nacht garantiert :)

Geniessen konnten wir den Larke Pass bei diesen Verhältnisse leider nicht wirklich, auch war vom versprochenen scenic view auf die Annapurna-Kette nichts zu sehen, dafür hat es sich etwas nach Reinhold Messner & heroischer Tat angefühlt – das gute Gefühl es geschafft zu haben überwiegt. Auf den Erfolg gibts abends Tee mit Rum, für andere Getränke ist es einfach zu kalt. Und fallen alle totmüde um halb 8 ins Bett.

 

#3 Namaste Manaslu – Retardierendes Moment

Hinweis: Also Mammutlänge hin oder her, wer aufgepasst hat, dem ist bewusst, das ein Drama aus 5 Akten besteht. Also vergesst die 3…FÜNF Teile Manaslu-Trek-Bericht müsst ihr erdulden. soooorrrrryyyy…

––––––––––––––––– los gehts ––––––––––––––––––––

DREI!!

 #3 On the road again

Backwards Manaslu-Route?

Wieder zurück auf der Manaslu-Hauptroute erwischten wir ein Trekkerloch, so dass unsere einzigen Begegnungen aus Einheimischen, Portern für Baumaterial, Mulis oder Arbeitern bestand. Bis uns aber nach zwei Tagen plötzlich Trekker entgegenkamen. Hääääää? Dabei macht man den Trek doch nur in eine Richtung, weil die Passhöhe des Larke Pass (welcher auch die Königsetappe ist) von der anderen Seite kaum machbar ist. Aus der Nähe sehen wir, dass es uns bekannte Gesichter sind von den ersten Tagen. – oh shit!!! Wir hatten schon vorher von heftigen Schneefällen gehört, und im Tsum-Valley gesehen wie weit es nachts geschneit hatte, und die Mienen sprachen Bände “Pass is not passable” stand darauf.

Läd zum baden ein bei der Hitze…

Balloon? Pen? Pencil? Candy?

 

Och nöööö oder? Das ist doch Scheisse…wir hatten schon einen one-way-trip, nicht noch einen. Bitteeeeee… Das blöde war, vor uns lagen noch 5 Wandertage bis wir überhaupt in Passnähe kommen würden. Mit jeder Gruppe die uns entgegenkam wuchs die Gewissheit, den Weg wieder raus laufen zu müssen. – aber vielleicht passiert ja noch ein Wunder, oder der Yeti wirft sein Pistenbully an und planiert nen Pfad.

Auch wir haben ihn gesehen. DER YETI LEBT!…oder doch nur ein Hanuman?

Da es abends aber zumeist zuzog und wir am nächsten Morgen den Neuschnee an den Berghängen betrachten konnten, wurde die Hoffnung immer kleiner, denn so hörten wir, soll auch die Übernachtungshütte vor dem Pass wegen der Schneemassen geschlossen sein. Natürlich gab es auch etliche Gerüchte, dass zwei pakistanische Guides und ihre Gruppe vor dem Pass ausharren und nicht umdrehen wollen, oder das die Schneemassen der blitzartig einsetzenden globalen Erderwärmung zum Opfer fallen. Wir hofften eher auf eine grosse Trekking-Gruppe mit vielen Portern&Sherpas, denn mit viel Man-Power würde es die Chance erhöhen, dass wir durchkommen. Wir trafen eine Gruppe von 4 rüstigen Amerikanern (alle um die 70 – respekt!!), die mit uns die gleichen Etappen liefen. Auch deren Guide (mehr ein Climbing-als ein Trekking-Guide) war der Überzeugung, dass wir es versuchen sollten. Aber die Amerikaner waren nicht sehr davon überzeugt.

Im Angesicht des Riesen

Am Tag 10 sehen wir ihn endlich – den Mount Manaslu. Mit seinen 8163 Metern und seinen zwei Gipfelzacken ein beeindruckender Riese und der achthöchste Berg der Welt. Wir machen unseren ersten halben “Ruhetag”, wandern noch zu einer Klosterschule mit fantastischem Blick auf den Manaslu und abends entscheiden wir am kommenden Tag einen Tagesausflug weiter talaufwärts zu unternehmen, abends wieder abzusteigen, denn die Prognosen der Einheimischen und anderen Guides sind nicht vielversprechend. Grmpppffff… das wars dann wohl…Aber alleine schon diesen Anblicks wegen hat sich der weite Weg gelohnt.

Imposanter Riese – Der Mount Manaslu

Vermeintliches Gipfel-/ Umkehrbild

Am nächsten Tag gehts mit leichtem Gepäck los – den Manaslu im Blick – durch zunehmende Schnee- und Eisfelder vorbei an etlichen Yak-Herden nach Sama. Umkehrpunkt ist ein See in dem sich der Manaslu toll spiegeln soll…wenn er nicht zugefroren wäre – tja wieder Pech – statt Gipfel- gibts ein Umkehr-Gruppenbild, danach machen wir Lunch in Sama, treffen dort auf 3 fitte Franzosen mit Guide, die nicht aufgeben wollen. Uns wurmt es zusehends, doch Til Jung macht nicht den Eindruck, dass er vom Ergeiz gepackt wäre… nach dem Lunch machen wir uns an den Abstieg als wir eine Horde (ca. 12) Sherpa, Porter & Guides in einer anderen Lodge sehen. (Belustigenderweise muss man sagen, dass die Crew aus 12 bestand, die Touristen 3 !!! Koreaner waren – die gehen dann auch mal gerne mit eigenem Koch los, schlachten ihre eigenen Lämmer zum essen etc.) Auf unser Drängen hin fragt Til Jung was sie vorhaben. Der koreanische Ehrgeiz lässt ein Versagen nicht zu, die Guides machen sich lustig und sagen: Sonst heuern die Koreaner sich einfach noch ne Horde Local-People an… Sie wollen über den Pass – egal wie. Ein Hoffnungsschimmer keimt auf – vielleicht schaffen wirs ja doch auch?

…oder doch passieren lassen?

Lets give it a try

Abends entscheiden wir: Lets give it a try. Es sind noch 3 Tage bergauf bis zur letzten Hütte vor dem Pass. Wenn der Pass dann noch nicht passierbar ist, müssen wir einfach Gas geben, um in unseren geplanten 21 Tagen wieder unten zu sein. Also am nächsten Tag, diesmal mit komplettem Gepäck, wieder nach Sama – wir sehen zwei Wölfe, die vor uns aus dem verschneiten Wald rennen – danach halben Tag chillen in der Höhensonne, lesen und akklimatisieren mit Blick auf den Manaslu. Ein traumhafter Platz zum relaxen.

Und nu?? Erstmal chillen…

Neue Teammitglieder

Beim hochwandern sehen wir zudem die Amerikaner wieder. Sie haben eine Nacht in Sama verbracht und wollen an dem Tag absteigen. Als sie uns sehen, platzt es aus dem 70-jährigen Seiji heraus. Seiji, in Japan geboren, ist schon viel in Nepal unterwegs gewesen und sieht wie ein zäher Knochen aus, dem es auch nicht schmeckt wieder umzudrehen. Er möchte sich uns gerne anschliessen und mit uns versuchen, den Pass zu meistern. Auch sein Guide Arjun will nicht umkehren. Dem Rest der Gruppe war das ein zu grosses alpines Wagnis und “far over my comfort zone”. Porter & 3 Touristen gehen ins Tal, Seiji & Arjun begleiteten uns. Seiji stellte sich zudem als überaus netter und angenehmer Wegbegleiter heraus, der schon so einige Gipfel in seinem Leben bestiegen hat.

Das sind doch mal Zielbogen…

links die beiden neuen im Team Seiji & Arjun

 

Into the White

So machten wir uns am kommenden Tag zu sechst auf zur nächsten Station – Samdo auf 3850 Metern. Mit jedem Meter wurde der Schnee mehr, aus Schnee- und Eiseldern wurde eine geschlossene Schneedecke die bereits knietief war. Glücklicherweise war die Schneedecke stabil genug, sodass wir darauf laufen konnten und nicht darin herumwaten mussten. Vorbei an einem gerissenen Schafsbock und Spuren die einem nepalesischen Schneetiger gehörten ging es bergauf durch traumhafte Eis- und Schneelandschaft. Zum Glück kam uns die koreanische Gruppe nicht wieder entgegen, denn die waren unser Prüfstein mit 2 Tagen Vorsprung, ob sie den Pass schaffen oder nicht. Bereits zum Mittag erreichten wir Samdo, Dal Bhat (von den Guides gekocht, da kein Koch in der Lodge anwesend war) in der Sonne neben mannshohen Schneewächten, dann einen Akklimatisierungsspaziergang einige Höhenmeter bergauf. Im Anschluss hatten wir wieder einmal die Gelegenheit das Dorfleben auf 3800 Meter Höhe hautnah zu erleben. Hier, nahe der tibetischen Grenze, sollten wir den Tibetan Tea probieren. Ein Tee, der aus Yakbutter, Milch, Wasser und Salz gestampft wird. Til Jung informierte uns vorher, dass es in der tibetischen Kultur eine Unsitte sei keinen Nachschlag zu nehmen – also in unserem Fall keine zweite Tasse Tee zu trinken. Wir bekamen den Tee und… puuuäähhh… salzig und nach ranziger Butter schmeckend irritiert das die europäischen Geschmacksknospen gewaltig. Mit guter Miene zum bösen Spiel zwangen wir uns also zwei Tassen dieses Gebräus hinein – hoffentlich kriegen wir davon kein Durchfall, Pusteln oder sonstwas Schlimmes!! Nachmittags wurde es wieder bewölkt und ein paar Schneeflocken fielen, dazu ein eisiger Wind, der durch die Grotto-ähnlichen Lodgewände pfiff wie das Klarinettentrio der Schorndorfer Stadtkapelle – oha, hoffentlich nicht viel mehr Schnee??

Aufstieg nach Samdo…

Hassurr Tea? (man beachte den geilen Schal)

In der Megaklorolle wird der Tee gestampft

Wüäghh…Tinetan Tee runterwürgen

Der nächste Morgen – strahlend blauer Himmel – die Sonne noch hinter den Bergen daher zapfenkalt. Der letzte Tag vor der Passquerung – wieder weiter Bergauf nach Dharamsala auf 4460 Meter, dass die Luft dünner wird zeigt sich im Lauftempo und am Herzschlag. Wieder ein halber Wandertag entlang eines gigantischen Gletschers und wahnsinnigem Panorama. Nachmittags erneut akklimatisieren – bei soviel Akklimatisieren kommt man sich langsam so heroisch vor wie Reinhold Messner – relaxen, sonnenbaden bevor es dann morgen FRÜH los gehen soll. Abends wieder leichter Schneefall, wir bleiben optimistisch und mümmeln uns in unseren Schlafsäcken so gut es geht ein.

netter Ausblick. Im Hintergrund der Manaslu

Ausblick von der Lodge aus…

 

weitere Impressionen:

#2 Namaste Manaslu-Trek: Crescendo.

Hinweis: Wir entschuldigen uns im Voraus zum einen für die Mammutlänge unseres Trekkingberichts und zum anderen dafür, dass wir ihn aufgrund der Länge und Anzahl der Bilder sowie der rasanten Internetverbindung in 3 Teile (#1–#3) splitten mussten. Wir hoffen dennoch, dass die vielen Bilder dabei helfen beim Lesen nicht einzuschlafen.

und wie immer braucht der upload wieder ein Weilchen…sorry für die Versplitterung.

––––––––––––––––– los gehts ––––––––––––––––––––

#2 – One-Way-Sidetrip

Tsum-Valley: Abseits der Trekker-Route

Mit dem Eintritt ins Tsum Valley am 4. Tag sahen wir bis auf eine Gruppe “Big Russians” keine Trekker mehr, allerdings sank auch die Qualität der Unterkünfte drastisch. So waren eine 5 qm Parzelle mit Holzbrettern als Aussenwand, versiffte Plumpsklos, die 30m vom Haus entfernt lagen und vom gesamten Dorf benutzt wurden, sowie fiessendes Wasser, das aus einem Wasserschlauch spritzte und ebenfalls von der Nachbarschaft als Nasszelle, Wasch-Spül-und Treffpunkt mitbenutzt wurde, keine Seltenheit. Dass selbst das noch Luxus war, stellten wir dann erst später fest. An duschen, besonders als Frau, war demnach mehrere Tage nicht zu denken, so dass wir in der Not den arschkalten Bergbach vorzogen. Zum Essen gabs natürlich zweimal täglich das nepalesiche All-you-can-eat Volksgericht Dal-Bhat (Reis, Linseneintopf, Kartoffelcurry, Pickle und in niedrigeren Regionen Vegetables), da andere Dinge meist nicht vorrätig waren. Dies wurde in der Küche=Wohnzimmer=einzig beheitzter Raum=Gebetsraum der Gastfamilie eingenommen. Eine tolle Gelegenheit das rustikale alltägliche Leben in den abgelegenen Bergregionen zu erfahren.

Die ersten Grossen tauchen auf…

Nichts für grosse Menschen…Füsse anziehen und gute Nacht :)

Dal Bhat, 24h Power!

Homestay/Lodge in einem Sherpa-Bergdorf

 

Die Gruppe “Big Russians”, verfeinerte sich das Nationalgericht meist mit Thunfisch, reichlich Chillisauce, Ketchup, sowie haufenweise Snickers. Vielleicht war diese Mangel- bzw Unterernährung der Grund für die pfundigen Jungs, dass sie schon früh kehrt machten und den Trek vorzeitig abbrachen? Jedenfalls waren wir in nahezu allen Lodges die einzigen Gäste. Schlussendlich endete unser Sidetrip ins Tsum Valley in Mu Gompa, einem Kloster auf 3700m, die tibetische Grenze in Blickweite. Auch hier durften wir unsere durchgefrorenen Nasen in der Stube eines netten Mönches an einem Tee wärmen – seine Stube erinnerte uns an einen Hobbit-Bau, und beeindruckend das Leben in dieser Höhe und Abgeschiedenheit zu sehen. Ein eindrücklicher Umkehrpunkt dieses insgesamt 6 tägigen One-Way-Trips durch ein sehr beeindruckendes und äusserst ursprüngliches, abgeschiedenes Tal mit blühenden Rhododendron, weissen Bergaffen (Hanuman) und weiten Hochebenen, bei anhaltendem bombastischem Wetter – auch hatten wir hier die ersten “Grossen” im Blickfeld – die Ganesh Himal-Gruppe. Anmerkung: Es kam in den ersten Tagen oft vor, dass ich TilJung fragte wie dieser oder jener Berg hiess, da sie mir schon recht hoch vorkamen lustigerweise war seine Antwort meist “Oh, only the sherpa people living here have a name for it…” denn in Nepal haben viele Berge bis 6000 Meter gar keinen offiziellen Namen (zu klein, zu viele), sondern sind lediglich als Gebirgsgruppe namentlich bekannt.

Eine der vielen schönen Stupas, dahinter Ganesh 4

Bergkloster Mu Gompa

Umkehrpunkt auf 3700m – hinter uns befindet sich die tibetische Grenze

zugig frisch da oben und unser erster Schneefall/Graupel

Nach der ersten Woche hatte sich bereits ein fixer Wanderalltag eingependelt. Wecker 6.30 Uhr, 7 Uhr Frühstück (und zwar ausnahmslos Oat-Porridge mit Milch, Früchte gabs schon bald aufgrund der Höhe leider nicht mehr). 7.30 Uhr geht löös. Lunchtime auf nepalesisch meist gegen halb 12 Uhr – wobei man dann schon auch mal eine Stunde Wartezeit auf das Dal Bhat in Kauf nehmen musste. Nach dem Mittag dann noch ca. 3-4h laufen. Zimmer beziehen. Katzenwäsche (wenn möglich), Daunenjacken und Mützen an und in die Küche zum Teetrinken. Oudan hatte zudem UNO dabei, dies gehörte ebenfalls zum fast täglichen Ritual. “Ach Mens, Mensenskinder!” (so hört sichs an, wenn Nepalis beim Spielen auf Deutsch fluchen – herrlich!). 18.30 Uhr Dinner (Überraschung: mal wieder Dal Bhat). 20 Uhr Flucht in den wärmenden Schlafsack. Lesen bis die Buchhalte-Hand einfror. 21 Uhr Stirnlampen aus. (Elektrizität gabs nur äussert selten)

Lecker heisser Porridge!!

Wer wird UNO König?

Blick Talauswärts…

Eine Grossfamilie Bergaffen beim Lunch

Rückzug aus dem Tsum-Valley

Hier gibts noch mehr Bildla…

#1 Namaste Manaslu-Trek: Ouverture

Hinweis: Wir entschuldigen uns im Voraus zum einen für die Mammutlänge unseres Trekkingberichts und zum anderen dafür, dass wir ihn aufgrund der Länge und Anzahl der Bilder sowie der rasanten Internetverbindung in 3 Teile (#1–#3) splitten mussten. Wir hoffen dennoch, dass die vielen Bilder dabei helfen beim Lesen nicht einzuschlafen.

… Die weiteren 3 Teile kommen nach, das Internet ist zu lahm, und unsere Geduld am Ende ;)

––––––––––––––––– los gehts ––––––––––––––––––––

 

Auf einen Blick

  • Anzahl Tage: 20
  • Anzahl Blasen: 1 (mini)
  • Längster Tagesmarsch: 10 Stunden
  • Früheste Weckzeit: 3:00 a.m.
  • Maximale Höhe: 5160 m
  • Gesamt-Laufstrecke: 271 km
  • Gesamtanzahl Dal Bhat: 67
  • Flitzkacke: 0
  • Gesichtete Yetis: 15
  • Lemon- oder Gingertea: 40 Liter
  • Grösster Reinfall: “Fried veg. Noodles with egg” = Nudeln mit Ketchup und Spiegelei
  • Kälteste Nacht: ca. –15°C
  • Sonnentage: 17
  • Regentage: 1,5
  • Schnee- & Graupeltage: 2
  • Blizzards: 1
  • Neuschnee: 50 cm
  • Porridge-Portionen: 40
  • Liter Bier: 3,25
  • Gesamtanzahl Hot Showers: 1
  • gesichtete Yetis: 12
  • UNO-Runden: 79
  • Rinderbraten: 0

Wie alles begann…

Kurz nach unserer Ankunft in Kathmandu lernten wir also Til Jung, unseren Guide, kennen und machten uns auf zum grossen Shopping-Vorbereitungs-Marathon. So fanden wir uns alsbald zwischen Daunen- und Fleecejacken, Daunenhandschuhen, Steigeisen und Ice-Axes wieder… und waren etwas schockiert darüber, ob wir das Zeug denn wirklich alles brauchen?? (wir sollten bereits wenige Tage später davon überzeugt werden, dass JA!) Nach 2 stressigen Tagen in einer chaotischen, hektischen und smoggigen Stadt waren wir also froh, als es losging. Am Abfahrtsmorgen lernten wir zudem noch unseren Porter kennen (oder besser Sarahs Porter (Porter=Touri-Rucksack-Träger)). Oudan ist TilJungs Sohn, 25 Jahre alt und ACHTUNG! der süddeutschen Sprache mächtig, da er mehrmals Saisonarbeiter auf der Kemptner Hütte in Oberstdorf war. Er begrüsste uns mit einem “Griass Gott mein Name ist Oudan Rai.” – also Obacht beim lästern auf schwäbisch ;) Mit einem Jeep tuckerten wir aus Kathmandu raus auf der Hauptverkehrsachse Richtung Pokhara – man sollte ja denken diese Route (die auch alle Gütertransporte aus Indien nach Nepal benutzen) ist sowas, das man bei uns Bundesstrasse o.ä. nennt – falsch gedacht. Kurz nach der Stadtgrenze offenbarte sich das Elend des nepalesischen Strassenverkehrswesens. Asphalt gibt es stellenweise, sonst gibt sich Schlagloch mit Achsbruchloch ein lustiges Stelldichein – ok jetzt verstehen wir wieso die Anfahrt mit dem Jeep erfolgt. Am Wegrand finden sich in regelmässigen Abständen LKW-Bouliden die den Pisten zum Opfer gefallen sind – aber in Nepal sitzt die KFZ-Werkstatt am Lenkrad, und so werden Achsbrüche, verhopfte Kurbelwellen und aller sonstiger Schmu “mal schnell” wieder so hingebogen, dass es wieder funktioniert (anfangs dachte ich immer, dass gleich Søren oder Jochen unter einem der Bullys vorkriecht…). Verkehrsregeln gibt es auch in Nepal wenige bis keine. Gelenkt wird rechts, sonst ist alles freestyle, überholt wird wo Platz ist und es herrscht das Gesetz der Hupe. Die Landschaft, die wir aber als ersten Eindruck bekamen, war bereits durchaus beeindruckend, dazu Nepali-music aus dem Radio – ein guter Auftakt, aber es wurde noch besser…

Der normale Wahinn…

…direkt hinter Kathmandus Stadtgrenze…

Til Jung Rai, unser Guide und Geschichtenerzähler.

Oudan Rai unser Porter, UNO-König und Rinderbratenliebhaber.

Unsere erste Lodge. Einladend oder?

Weiter ging es auf einer nepalesischen “Dirt Road”, welche im europäischen Sinn nicht viel mit “Road” zu tun hat, durch arme Bergdörfer über Pässe und Schluchten. Irgendwie kamen wir nach 6 Stunden ordentlicher Rüttelfahrt in Arughat Bazaar, unserem Ausgangspunkt, an. Am nächsten Tag stand uns nochmals eine kürzere Jeepfahrt bevor…oh weh! Aber ich glaube unsere beiden Nepali waren froh, dass sie es ohne kotzen gemeistert haben (Oudan meinte schon: “Ich muss slafen bei Autofahren, sonst…hmm” und gestikuliert den Rest) aber bei diesem Ritt war an Schlafen nicht zu denken eher aufpassen das man sich nicht ernsthafte Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen zuzieht durch die Rüttelpiste – für uns stellte sich eher die Frage, wieso wir diese Strecke nicht gelaufen sind, denn schneller gings in dem Jeep auf der Piste nicht voran. Dann aber gings endlich los…

umgotteswilln…glei liegen wir wie n Marienkäfer aufm Rücken!!

 

Dr Bärg ruft

Also die albrecht’schen Wanderwaden auf Touren bringen, und LOS – von wegen, als ich gemächlich loslaufen will sagt unser Guide schon “slowly-slowly! – no good to walk too fast…” – ja Freundchen blöd wenn man so kurze Fussstumpen hat, wa? Für mich ist das normaler Trab ;) – aber ok also erstmal im nepalesischen Schneckentempo-Gang gemächlich trotten – eventuell werden unsere Muskeln ihm noch dafür danken. Til-Jung sagt bei der Hitze no good hiking…hmm für uns ists ganz angenehm – vielleicht ist seine Taktik in der prallen Sonne mit langer Unterhose, Hemd und Fleecejacke zu wandern doch nicht ganz so clever?? – auch Oudan flucht über die Hitze…würde ich das Gepäck auf der Stirn tragen würd ich wohl auch schwitzen.

Auf gehts… Bisher war ich der Meinung ich hab den grössten und schwersten Rucksack…

Terrassen-Äcker bei Pilim

Prost. Nepali Wein: Roksi – selbstgebraute Gerstenplörre, – a weng schnapsig!!

Morgenstimmung.

 

Die ersten 3 Tage ging es ein wunderschönes Tal mit wildem Bergbach entlang, vorbei an saftig grünen Terrassenäckern, durch nepalische Bergdörfer. Vorbei an Horden von Mulis, die sowas wie die LKWs der nepalischen Bergvölker darstellen. Die ersten Tage waren noch einige andere Trekker mit uns gestartet, so dass man diese abends meist wieder sah.

Mein Name ist Joe, ich bin Trucker.

 

 

Breaking-News: Back in Kathmandu

Namaste www!

Die Zivilisation hat uns wieder – wir wurden weder vom Yeti verspeist, noch von Maultieren totgetrampelt oder von Lawinen verschüttet. Sind gestern abend nach 20 Tagen im Himalaya wieder in Kathmandu angekommen. Hinter uns liegen 20 eindrucksvolle Trekkingtage, 271 Kilometer Wanderstrecke mit endlosen Tälern und nie enden wollenden Bergen, duzente Höhenmeter (ca. 7000 hoch, 6300 Meter wieder runter…), mehrere Kubikkilometer Schnee, Horden an Yaks, ursprüngliches nepalesisches Bergdorfleben, etliche Kilo “Dal Bhat”, Porridge und hektoliterweise Tee.

Wie zu erwarten war gab es weder Yak-Net noch T-mobile-Gebetsflaggen-Netze – dafür umso mehr grossartige Hotspots für die Augen.

Finally: We did it! Larke Pass 5135 m

Nun gilt es erstmal die Wanderung zu verarbeiten, d.h. NICHTSTUN, Beine hochlegen, ESSEN und diesen Teil der Reise auf uns wirken lassen, um die Erinnerungen dann in einen Beitrag zu bündeln.

Ein Glück ists in Kathmandu nichtmehr sooo kalt :)

Namaste Kathmandu

Kurzer Status-update von uns aus Nepal. Sind vorgestern abend gut in Kathmandu (auf dem atemberaubenden und topmodernen International Airport) gelandet – aber das mit der Visa-Ausstellung läuft hier deutlich einfacher ab als in Vietnam ;)

Morgen soll es los gehen für 21 Tage auf den Manaslu-Tsum-Valley-Trek. Vorgestern haben wir bereits unseren Guide Til-Jung kennengelernt – Sarah ist ganz begeistert, weil sie nicht die kleinste Person sein wird ;)

Back to basic – heisst soviel wie: wird wohl eher schwierig werden WiFi im Himalaya zu haben, ausser wir können das Yak-Net anzapfen um uns der Welt mitzuteilen. Falls das aber fehlschlägt und auch die Gebetsfahnen keinen Empfang haben wird es in den nächsten Tagen von unserer Seite wohl eher ruhiger sein.

Hinter uns liegen 2 stressige Tage – nicht Sightseeing-Stress – sondern Vorbereitung- und Shoppingstress. Sind durch zahlreiche Outdoor-Stores hier gejagt auf der Jagd nach Schnäppchen, Proviant und vorallem wärmenden Klamotten, denn so Til-Jung: Es könnte durchaus kalt und schneeig werden – er ist der Ansicht das wir mit Hüfthohem Schnee rechnen sollen…ok, das geht bei mir dann bis knapp ans Knie – nichts desto trotz, sehr kalt für zwei Nasen die momentan eher an Saunatemperaturen gewöhnt sind. Wir sind jedenfalls gespannt, wie das alles wird. Haben uns für diese Ganzkörper-Yeti-Häute entschieden… haha.

und stylisch sind die Dinger auch noch…

und stylisch sind die Dinger auch noch…

Wir sind sehr gespannt. In 6,5 Stunden gehts los, also hopp schlafen. Erstmal eine Fahrt mit dem Jeep in Richtung Tsum-Valley. Unser Guide meinte beim letzten mal wo er hingefahren ist, mussten sie den Jeep aus dem Dreck ziehen bzw. aus den Schlaglöchern befreien weil es so geregnet hatte…hoffen wir das es für uns besser läuft und das dann unser Geläuf und Muskeln die 21 Tage gut durchhält. Ob dem so ist… spätestens wenn wir wieder in Kathmandu zurücksind. Drückt uns die Daumen, dass uns das Wetter hold bleibt und wir mehr sehen als in CatBa …

YETIS SEHT EUCH VOR – WIR KOMMEN!!!!