#1 Namaste Manaslu-Trek: Ouverture

Hinweis: Wir entschuldigen uns im Voraus zum einen für die Mammutlänge unseres Trekkingberichts und zum anderen dafür, dass wir ihn aufgrund der Länge und Anzahl der Bilder sowie der rasanten Internetverbindung in 3 Teile (#1–#3) splitten mussten. Wir hoffen dennoch, dass die vielen Bilder dabei helfen beim Lesen nicht einzuschlafen.

… Die weiteren 3 Teile kommen nach, das Internet ist zu lahm, und unsere Geduld am Ende ;)

––––––––––––––––– los gehts ––––––––––––––––––––

 

Auf einen Blick

  • Anzahl Tage: 20
  • Anzahl Blasen: 1 (mini)
  • Längster Tagesmarsch: 10 Stunden
  • Früheste Weckzeit: 3:00 a.m.
  • Maximale Höhe: 5160 m
  • Gesamt-Laufstrecke: 271 km
  • Gesamtanzahl Dal Bhat: 67
  • Flitzkacke: 0
  • Gesichtete Yetis: 15
  • Lemon- oder Gingertea: 40 Liter
  • Grösster Reinfall: “Fried veg. Noodles with egg” = Nudeln mit Ketchup und Spiegelei
  • Kälteste Nacht: ca. –15°C
  • Sonnentage: 17
  • Regentage: 1,5
  • Schnee- & Graupeltage: 2
  • Blizzards: 1
  • Neuschnee: 50 cm
  • Porridge-Portionen: 40
  • Liter Bier: 3,25
  • Gesamtanzahl Hot Showers: 1
  • gesichtete Yetis: 12
  • UNO-Runden: 79
  • Rinderbraten: 0

Wie alles begann…

Kurz nach unserer Ankunft in Kathmandu lernten wir also Til Jung, unseren Guide, kennen und machten uns auf zum grossen Shopping-Vorbereitungs-Marathon. So fanden wir uns alsbald zwischen Daunen- und Fleecejacken, Daunenhandschuhen, Steigeisen und Ice-Axes wieder… und waren etwas schockiert darüber, ob wir das Zeug denn wirklich alles brauchen?? (wir sollten bereits wenige Tage später davon überzeugt werden, dass JA!) Nach 2 stressigen Tagen in einer chaotischen, hektischen und smoggigen Stadt waren wir also froh, als es losging. Am Abfahrtsmorgen lernten wir zudem noch unseren Porter kennen (oder besser Sarahs Porter (Porter=Touri-Rucksack-Träger)). Oudan ist TilJungs Sohn, 25 Jahre alt und ACHTUNG! der süddeutschen Sprache mächtig, da er mehrmals Saisonarbeiter auf der Kemptner Hütte in Oberstdorf war. Er begrüsste uns mit einem “Griass Gott mein Name ist Oudan Rai.” – also Obacht beim lästern auf schwäbisch ;) Mit einem Jeep tuckerten wir aus Kathmandu raus auf der Hauptverkehrsachse Richtung Pokhara – man sollte ja denken diese Route (die auch alle Gütertransporte aus Indien nach Nepal benutzen) ist sowas, das man bei uns Bundesstrasse o.ä. nennt – falsch gedacht. Kurz nach der Stadtgrenze offenbarte sich das Elend des nepalesischen Strassenverkehrswesens. Asphalt gibt es stellenweise, sonst gibt sich Schlagloch mit Achsbruchloch ein lustiges Stelldichein – ok jetzt verstehen wir wieso die Anfahrt mit dem Jeep erfolgt. Am Wegrand finden sich in regelmässigen Abständen LKW-Bouliden die den Pisten zum Opfer gefallen sind – aber in Nepal sitzt die KFZ-Werkstatt am Lenkrad, und so werden Achsbrüche, verhopfte Kurbelwellen und aller sonstiger Schmu “mal schnell” wieder so hingebogen, dass es wieder funktioniert (anfangs dachte ich immer, dass gleich Søren oder Jochen unter einem der Bullys vorkriecht…). Verkehrsregeln gibt es auch in Nepal wenige bis keine. Gelenkt wird rechts, sonst ist alles freestyle, überholt wird wo Platz ist und es herrscht das Gesetz der Hupe. Die Landschaft, die wir aber als ersten Eindruck bekamen, war bereits durchaus beeindruckend, dazu Nepali-music aus dem Radio – ein guter Auftakt, aber es wurde noch besser…

Der normale Wahinn…

…direkt hinter Kathmandus Stadtgrenze…

Til Jung Rai, unser Guide und Geschichtenerzähler.

Oudan Rai unser Porter, UNO-König und Rinderbratenliebhaber.

Unsere erste Lodge. Einladend oder?

Weiter ging es auf einer nepalesischen “Dirt Road”, welche im europäischen Sinn nicht viel mit “Road” zu tun hat, durch arme Bergdörfer über Pässe und Schluchten. Irgendwie kamen wir nach 6 Stunden ordentlicher Rüttelfahrt in Arughat Bazaar, unserem Ausgangspunkt, an. Am nächsten Tag stand uns nochmals eine kürzere Jeepfahrt bevor…oh weh! Aber ich glaube unsere beiden Nepali waren froh, dass sie es ohne kotzen gemeistert haben (Oudan meinte schon: “Ich muss slafen bei Autofahren, sonst…hmm” und gestikuliert den Rest) aber bei diesem Ritt war an Schlafen nicht zu denken eher aufpassen das man sich nicht ernsthafte Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen zuzieht durch die Rüttelpiste – für uns stellte sich eher die Frage, wieso wir diese Strecke nicht gelaufen sind, denn schneller gings in dem Jeep auf der Piste nicht voran. Dann aber gings endlich los…

umgotteswilln…glei liegen wir wie n Marienkäfer aufm Rücken!!

 

Dr Bärg ruft

Also die albrecht’schen Wanderwaden auf Touren bringen, und LOS – von wegen, als ich gemächlich loslaufen will sagt unser Guide schon “slowly-slowly! – no good to walk too fast…” – ja Freundchen blöd wenn man so kurze Fussstumpen hat, wa? Für mich ist das normaler Trab ;) – aber ok also erstmal im nepalesischen Schneckentempo-Gang gemächlich trotten – eventuell werden unsere Muskeln ihm noch dafür danken. Til-Jung sagt bei der Hitze no good hiking…hmm für uns ists ganz angenehm – vielleicht ist seine Taktik in der prallen Sonne mit langer Unterhose, Hemd und Fleecejacke zu wandern doch nicht ganz so clever?? – auch Oudan flucht über die Hitze…würde ich das Gepäck auf der Stirn tragen würd ich wohl auch schwitzen.

Auf gehts… Bisher war ich der Meinung ich hab den grössten und schwersten Rucksack…

Terrassen-Äcker bei Pilim

Prost. Nepali Wein: Roksi – selbstgebraute Gerstenplörre, – a weng schnapsig!!

Morgenstimmung.

 

Die ersten 3 Tage ging es ein wunderschönes Tal mit wildem Bergbach entlang, vorbei an saftig grünen Terrassenäckern, durch nepalische Bergdörfer. Vorbei an Horden von Mulis, die sowas wie die LKWs der nepalischen Bergvölker darstellen. Die ersten Tage waren noch einige andere Trekker mit uns gestartet, so dass man diese abends meist wieder sah.

Mein Name ist Joe, ich bin Trucker.

 

 

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