Südostasien

Das Finale: Central-Thailand-3-Stopp-Triangle

Stopp 1: Die Tempelflitzer

Herrlich – das Thermometer zeigt wieder 29 Grad an. Wir sind in Ayutthaya, einer Stadt mit unzähligen alten Tempelruinen – die ehemalige Haupstadt des Siamreiches. Für die Tempeltour mieten wir uns mal wieder Fahrräder, für Hardy wie immer ein Hauch zu klein, diesmal dafür mit Deluxe-Polstersesseln. Neben den beeindruckenden Tempelruinen wird uns wohl der Abendmarkt mit unzähligen Köstlichkeiten in Erinnerung bleiben. Reingefallen sind wir diesmal wieder. Der köstlich anmutende Chickenspiess entpuppte sich leztendlich wieder als Spiess mit frittierten Chickenärschen – keine Ahunung wieso die da drauf stehen. Egal- der Rest war jedenfalls lecker und gut bekömmlich.

Die Tempelflitzer…

…sie konnte es nicht lassen…

Buddha-Kopf im Feigenbaum

…zugige Angelegenheit.

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Stopp 2: More than just 12 monkeys…

Nach 2 Tagen gings dann mit dem Zug in der 3. Klasse weiter nach Lopburi. Wir hatten Glück im Unglück und bekamen statt einem Stehplatz zwischen 300 Thais noch ein luftiges Plätzchen halb im Freien zwischen 2 Waggons, Zugtüren gibt es hier keine – gut festhalten, sonst ist die Zugfahrt bei dem Geruckel frühzeitig beendet, dafür schön luftig. Lopburi ist als Affenstadt bekannt, zudem solls da in der Nähe was zum Klettern geben. Von dem Guesthouse-Besitzer haben wir zudem erfahren, dass an diesem Wochenende ein Festival zu Ehren des Königs in der Stadt stattfindet. Die Affen waren wirklich sehr zahlreich vorhanden, ihre einzige Mission war: ESSEN!!! In allen Formen: Essen erbetteln, Essen erkämpfen, Essen zurückerobern, Essen klauen ob von Artgenossen oder Menschen, alle Mittel sind erlaubt. Sie sind schlicht überall, auf Dächern, am Strassenrand, auf Autos, in Läden… Uns blieb glücklicherweise ein Affenangriff erspart, aber als süsse Geschöpfe kann man die Tiere dort wirklich nicht bezeichnen. Da war sogar mir der MiniKöter Mehsud Özil vom Hostel lieber (er erhielt diesen Namen von uns aufgrund seiner treudoofen Glubschaugen). Da wir in der Innenstadt der mittelgrossen Provinzhauptstadt wohnten, waren wir auch mitten im Festivalrummel. Die Stadt verwandelte sich ab 17 Uhr zum Riesenmarkt und Rummel mit Umzügen und Freilichttheater. Entweder die ländliche Bevölkerung, die wegen des Festivals in die Haupstadt gepilgert ist, hat nur selten Europäer gesehen, oder sie haben uns mit Angelina Jolie und Brad Pitt verwechselten (die Ähnlichkeit isr ja schliesslich verblüffend) – wir wurden jedenfalls ständig gefragt, ab man ein Foto mit und von uns machen dürfe. Ein Druckauftrag für die Autogrammkarten ist schon raus. Am nächsten Tag gings zum Klettern – eigentlich geplant mit dem zweirädrigen Reiskocher, da aber kein Gerät zu leihen war, versuchten wir unser Glück mit den ÖV. Die Anfahrt mit Songtheow (Sammeltaxi) und Bus zog sich etwas in die Länge. Nachdem der Busfahrer er uns irgendwo abgestezt hatte, hatten wir noch ca 8 km durch Felder zum Fels zu laufen. War ja mittlerweile erst 12 Uhr und die Hitze somit gerade am glühen ;) Glücklicherweise kam ein Thai mit seinem Roller vorbei und hat uns angeboten uns einzeln ein Stück mitzunehmen. Für das nächste Stück hielt er einfach ein Auto an und fragte ob die Familie uns mitnehmen könne. Gesagt getan. Letztenendes kamen wir nach 3h am Fels an und hatten noch 2 h zum Klettern, zum einen weil ein Gewitter anrollte, zum anderen weil wir den letzten Bus zurück nur ungerne verpassen wollten. Fazit: nächstesmal unbedingt Motorbike mieten! Wir trafen noch zwei Expats am Fels die unsere Anreise-Art nur mit “wow, thats an big effort you did – good luck for your way back.” kommentierten.

Monk & Monkey…

More than 12 monkeys…

Selber Affe!

An diesen Pene sollte es zum klettern gehen…GEHEN!

Nach der Anfahrts-Odysee…

Nein, ich meinte ich will den ganzen Pott kaufen, nicht eine Portion!

Haben wir schon einen in der Krone oder steht da echt n Elefant??

Achtung Wortwitz: …War da das letzte Bier schal??? Oder nur Planking?

 

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Weiter gings in den Dschungel mit dem Bus…

 

Stopp 3: Into the Jungle

Wir hatten von einem kleinen Camp gehört (Namphapayai Camp) und bereits aus Vietnam Kontakt aufgenommen (wir wären gerne schon früher ans Namphapayai Camp gereist, das war aber wegen Familenfeierlichkeiten bis zu diesem Tag geschlossen). Die Anreise klang abenteuerlich: Anfahrt mit dem Zug möglich bis nach Kaeng Khoi, dann weiter mit dem Motorbike-Taxi oder einem fahrwilligen Thai 20 Kilometer raus bis ans Camp. Da von Lopburi keine Bahn dorthin fuhr nahmen wir den Bus – dummerweise verpeilte die blöde Busfahrbegleiterin, Saftschubse und Gepäckmanagerin uns in Kaeng Khoi rauszulassen und so preschten auf der Autobahn an dem Ort vorbei. Sarahs Kommentar die am Fenster sass: “schau mal da gehts nach Kaeng Khoi ab, glaub ich zumindest…” Sie tat natürlich so als wäre es goldrichtig wo sie uns absetzt…tatsächlich standen wir ca. 30 Kilometer zu weit nördlich – shit unsere “How to get to the camp” Beschreibung sieht einen solchen Plan b nicht vor… zum Glück fand sich ein Pick-Up-Fahrer der schnelles Geld witterte und sich bereit erklärte uns zum Camp zu fahren…für knapp 20 Euro…damn. Aber im Nachhinein war es das wert, der Weg war doch sehr weit und die letzten paar Kilometer eine echte Herausforderung für seinen alten Toyota-Pickup.

Angekommen am Camp (der Fahrer war gottfroh, dass sein Toyota durchgehalten hat) begrüssten uns die Eltern, Schwester, Schwager mit Kleinkind von Ben, dem Campleiter – unsere ersten Gedanken: Hoppla haben wir da die Familenfeier gestört?? Aber überaus nette Franzosen die redlich bemüht waren englisches Französisch zu sprechen. Das Camp ist wirklich traumhaft gelegen mitten im Dschungel an einem Fluss – Open-air Küchen/Restaurant mit Dach, Waschhaus, zwei überdachten Baldachinen, einem Baumhaus und ca. einem duzent Salas – erhöhte Bambus Baldachine zum Schutz vor Kriechviechern(siehe Bilder) – thats it, mehr “Zivilisationsmerkmale” gibt es im Umkreis von zig Kilometern nicht. Da wir die einzigen “Gäste” waren, hatten wir freie Wahl. Es war noch hell, also noch schnell ein bis zwei Touren klettern gehen… “Bat Cave Sector” – bestehend aus einer gigantischen Höhle, sollte aber in “Bad Smell Sector” umbenannt werden. Anfangs dachten wir der widerliche Gestank käme von den Fledermäusen, bis wir mindestens 8 Eulenkadaver entdeckten- Aasmief also! Eigentlich kann man wohl sensationell in der Höhle klettern, aber bei dem Gestank steigt schneller die Säure in der Speiseröhre als dass man klettern kann… Ben meinte es sei sehr wahrscheinlich, dass ein grosser Greifvogel im hinteren Teil der Höhle sein Revier (mal wieder) verteidigt, daher die Kadaver. Na zum Glück haben wir uns nicht mit dem angelegt.

Unser Bungalow der steht in der Natur…

Blick aus unserem Fenster

Am Abend kamen glücklicherweise noch zwei weitere Kletterer angereist – wir waren super froh, denn einerseits stellten sich Eric&Erika als wirklich super angenehme und nette Amerikaner raus, und andererseits kamen wir uns unter der Familie an der Essenstafel nicht mehr fehl am Platze vor. Das Essen war deluxe, Bens thailändische Freundin Joy ist Küchen-Chefin und zaubert wahnsinnig leckeres Essen aus dem eigenen Gemüsegarten.

Der Zustieg zum zweiten Sektor toppt alle bisherigen Zustiegserlebnisse, die ich bisher hatte (ok, die Anfahrt mit Christi auf dem Kuhanhänger am Bockmattli, die uns 1 Stunde Fussmarsch ersparte war auch stark), aber diesmal gings schneeeeelllllllll…an einer Zip-Line über den Fluss. Erics einziger Kommentar als er ankam und seiner Freude mit lautem “Yiihhaaaaaa” Ausdruck verlieh war: “holy cow – THAT was aaaawesoommmee” – am liebsten wären wir den ganzen Tag nur hin und her geflitzt an dem Teil ;)

Ab gehts…

Super Fels und bombastische Touren, wobei das Felsmassiv noch viiieeel Potential für Neurouten hat und für Ben, der ein echter Bohrwurm ist, Spielfeld genug ist und auch im Umland liegt noch Potential herum. Hammer!! Ein echter Juwel, der noch unendeckt einem Schattendasein fristet. Unsere Empfehlung: Wer nach Thailand reist sollte Ben& Joy in ihrem Camp einen Besuch abstatten. (namphapayai-camp.com)

These are the really nice american guys – Thanks Erika & Eric for the superb time we had, although it was way toooooo short, you are great!! Hope to meet you again!!! All the best.

 

sorry, unfortunatelly we missed to take a better picture :(

 

Eric on I am legend 6c – this go was legendary :)

sweet lip 6c+ – der Routenname war Programm. Grandios

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So verbrachten wir also drei sehr gesellige Tage in kleiner und feiner Runde bevor wir gestern (viel zu früh) bereits wieder Abschied nehmen mussten. Zum Abschied lies ich auch die Rucksack-Spinne Spike wieder frei (dieses Scheissding hätte mir fast einen Herzinfarkt beschert, als es blitzschnell aus meinem Rucksack geschossen kam beim packen). Die Rückfahrt nach Bangkok in der 3.Klasse stellte sich trotz ewiger Verspätung als super Erfahrung heraus. So chillig stelle ich mir Bahnfahren in Indien nicht vor ;)


Bordbistro –green mango…lecker.

Frische Luft dank 3. Klasse

Zack-Wumm-Peng sitzen wir bereits wieder in Bangkok – und da wir alle Besorgungen für Nepal bereits abgeschlossen haben und wir keine Lust auf Sightseeing haben relaxen, wir nochmal einen Tag am Hotel-Pool (tja man gönnt sich ja sonst nix ;) bevor es dann morgen weiter geht… update coming soon.

Ein Satz mit X: Hanoi Schnäbberdefix…

Wir nahmen also den Flieger von Vientiane (Laos) nach Hanoi, Vietnam. Schon im Flieger kam die erste Warnung, als der Käptn in schlechtem Englisch mitteilte: “Ready for landing in Hanoi, the tempature is 13 degrees, the wheather is cloudy and foggy…thank you for flighing with Laos Airlines…” – Himmelscharsch und Zwirn – der hat sich doch sicher nur versprochen, das war n Zahlendreher – der meinte SICHER 31 Grad!!! Wollten schon vor zum Käpten stürmen und uns beschweren, schliesslich waren wir bei blauem Himmel und angenehmen 28 Grad gestartet…änderte alles nix. So standen wir da in unseren Flipflops und dünnen Höschen und Shirtchen im Gateway und fingen an zu schlottern wie Espenlaub – muss an der Tageszeit liegen, ist ja bereits halb 11 abends. Das Hotel das wir zum Glück vorher schon reserviert hatten, hatte natürlich eine Klimaanlage – und als der Hotelboy diese noch anstellen wollte, intervenierten wir mit einem lauten “Hald amol du Haderlomb, zeig lieber wo die Heizung isch…”, denn es war ohnehin schon arschkalt…”Heater???” Der Hotelboy grinste schälmisch und verstand plötzlich kein englisch mehr…hmm also keine Heizung.

Der nächste Tag fing an zu dämmern – ungewöhnlich lange – besser gesagt:  wirklich hell wurde es nie, ein dickes Grau überspannte Hanoi, die Luft war feucht wie in der Dampfsauna (nur eben ohne die Wärme). – Naja dachten wir, reisst sicher noch auf – also alle wärmenden Klamotten, die wir dabei hatten rauskramen und Hanoi erkunden. Aus dem Hotel raus und – ZACK fast von einem Mofa platt gefahren worden. Wir wollten gerade eine gut schwäbische Hasstriade ablassen, was dem einfällt wie die gesenkte Sau zu fahren und ob der denn noch nie was von StVo-Regeln gehört habe, als uns die Worte im Hals stecken blieben weil noch viel mehr Mofas, Roller und sonstiges 2-Taktergefährte mit wildem Hupen auf uns zurasten und wir uns wie Freiwild fühlten. Tja, wer also denkt der Verkehr in Bangkok sei chaotisch, der war noch nie in Hanoi. Mit der Zeit stellte sich heraus, dass dies die Verkehrsregeln sind:

  • rechts vor links gilt ebenso wie links vor rechts
  • wer an eine grüne Ampel sieht, fährt, wer an eine rote kommt, fährt auch – an einer Kreuzung ohne Lichtsignal fährt man aus Prinzip IMMER – Stillstand ist der Tod (Grönemeyer hat eben doch Recht ;)
  • Wer bremst hat Angst
  • Jeder freie Quadratzentimeter in einer Kreuzung ist potentiell zu befahren, egal in welche Richtung man will
  • Rücksicht nehmen ist nicht
  • Der Stärkste und/oder Schnellste gewinnt
  • Zögern verursacht Unfälle
  • Gehupt wird 1. aus Prinzip 2. um auf sich aufmerksam zu machen 3. um sich über irgendwas aufzuregen 4. um zu grüssen

der normale Wahnsinn…

Warum auch immer es hier Zebrastreifen gibt…

 

Als Fussgänger kein leichtes Spiel, denn Trottoirs gibt es keine oder sie sind zugeparkt mit 2-rädrigen Gefährten aller Art oder von vietnamesischen Grossfamilien oder Suppenküchen besetzt die Essen zubereiten. Kreuzungen zu überqueren ist wie Mario Land spielen – jump&run…oder wie wir recht schnell rausgefunden haben, einfach laaaangsam drüberlaufen (dann wird man als stillstehendes UFO erkannt und lässig bis scharf mit einem Hacken an einem vorbeigeackert) irgendwie kommt man auf der anderen Seite an.

Ansonsten ist in Hanoi alles geordnet nach Strassen. Es gibt eine Strasse da gibt es Schuhe. Und da gibt es dann NUR Schuhe…ok, das gibts ja in New York auch. So gibt es dort aber auch Shop an Shop nur Reissverschlüsse – wie war das Konkurrenz belebt den Markt?? SO geht es über Eisenwarenstrasse, Schraubenstrasse, Maschinenstrasse, chinesischen Kitschschmuck-Strasse, vietnamische Kitschschmuckstrasse, Manequin-Strasse…dem Absruden werden keine Grenzen gesetzt. Für Vergleichsanalytische Einkäufer sicher ein Traum, ich stell es mir als Alptraum vor, wenn ich, nur um ein Brett anbohren zu wollen durch halb Hanoi hetzen muss um alles beisammen zu haben.

Bia hoi – das Lebenselexier

Nach den anstrengenden Tagen durch die Strassen und Sehenswürdigkeiten in Hanoi gab es abends eine Belohnung – BIA HOI!! was soviel heisst wie: frisches Bier.

Das Spiel geht so: Man sitzt an winzigen Tischchen & Stühlchen, die einer Kindertagesstätte stibitzt worden sein könnten, und trinkt lammfromm sein frisches Bier (zum Schnäppchenpreis für sparfüchsige Schwaben von 30 Cent – für Schweizer Verhältnisse: eine Stange für 36 Rappen, wo in der Schweiz gibts denn sowas????) und bevor man dieses dann leer hat steht ein überaus aufmerksamer Vietnamese vor einem und stellt je ein Frisches hin, das Spiel ist vorüber wenn man vom Stühlchen kippt oder die Weisse Fahne schwingt und ein Entschiedenes: “oohh noo thank yooouuuu -hicks-” lallt. Grosser Spass jedenfalls, dabei dem Geschiebe und Gedränge auf den Strassen zuzusehen – beeindruckend – wer zudem noch Lust auf Lotto hat bestellt eines der Gerichte die ausschliesslich auf Vietnamesisch auf der Karte stehen – es besteht eine gefühlte Fiffti-Fittfi-Chance das es für europäische Verhältnisse essbar ist.

Na dann…Prooooost!!

…erst dachte ich sie will mir alte flipflops verkaufen, dabei wollte sie nur meine Schuhe putzen

Bisher erst 3×2 Bier bestellt. um die Matrix zu füllen braucht’s aber schon nen standhaften Bayer!!!

Nach zwei Tagen in Hanoi (das Wetter war wie erstarrt – Nebel, Kalt, Nass) hatten wir uns mit Pho-Bo, dem vietnameischen Leibgericht, einer Nudelsuppe die man zu jeder Tages- und Nachzeit schlabbern kann, vor dem Erfrierungstod bewahrt sowie leckere heiss und fettige SpringRolls als Wärmfläschchen in den Bauch gestopft und so wollten wir die Hoffnungslosigkeit des Wetters nicht hingeben. Raus nach CatBa-Island – Die einzig bewohnte Insel eines Insel-Archipel aus über 2000 Inseln.

Kaaaaaalt…aus diesem Grund die Fahnen auf halbmast?

Ein Haus wie aus Supermario Land…Das Ho-Chi Minh Mausuleum.

Köstlich Pho-Bo

 

Die Fahrt nach CatBa festigte das Bild vom normalen Wahnsinn auf Vietnams Strassen. Wir sassen in einem Omnibus, und Omnibus-Fahrer nehmen sich extremst wichtig. Unter Dauerhupen, überholen auf allen Spuren oder auch gerne dazwischen wurde geschnitten, gedrängelt und gedrückt – irgendwie schafften wir es jedoch zum Pier zu gelangen, und setzten nach CatBa-Island per Boot über. CatBa Town empfing uns mit offenen, grau-nassen kalten Armen. Ausgestorben, und von unglaublicher Hässlichkeit ragen Ferienwohnsilos am Hafen gen Himmel – eindeutig Nebensaison. Wir hatten kaum den Fuss aus der Bustüre da wurden wir schon von Heerscharen von Schleppern in Beschlag genommen die mit den “besten” Hotelangeboten aufwarteten, am Wetter konnten diese Spitzenangebote mit “sunny prices” und “scenic view balconys” halt leider auch nix ändern. Damit uns wieder wärmer wurde entschlossen wir joggen zu gehen, denn auch in CatBa sind Heizungen Fehlanzeige.

Noch guter Hoffnung!

Sicher schöner bei besserer Sicht…

Nicht nur für Tourismus, sondern auch für die Fischsosse ist CatBa bekannt.

 

Morgen wird alles besser

Der Hotel-Boy grinste nur schief als wir beim Smalltalk sagten: “If possible we want to go climbing tomorrow, maybe the weather will be better?” – was soviel bedeutete wie: Jaja, träumt weiter ihr Europäer, die letzte Sonne hab ich vor 2 Monaten gesehen…

So kam es wie es kommen musste am kommenden Tag: Noch schlechter, man konnte erahnen wie schön das Archipel sein kann bei klarer Sicht, aber mehr als die nächste Insel sah man beim besten Willen nicht und der Nieselregen fegte einem kalt im Gesicht – falsches Wetter um an der Küste zu verbringen! Unsere “Wanderung” an der Küste die wir machen wollten, endete nach ca. 3 Stunden total durchgeweicht und durchgefroren. Ein Blick auf die Wettervorhersage sagte für die nächsten 10 Tage keinen Deut Besserung für Nordvietnam voraus – Houston we have to change our plans once more.

Zurück ins Warme!

Ein Flug von Hanoi nach Bangkok war bereits gebucht, also kein Sinn nach Südvietnam zu fliegen oder auf dem Landweg zurückzuschlagen. Also Flug umbuchen und nochmal Zentral-Thailand bereisen. So endete unsere Stippvisite nach Vietnam nach nur 6 Tagen – im Nachhinein sicher eine Fehlentscheidung unbedingt nach Vietnam reisen zu wollen – wir hätten es auch ahnen können, der Lonely Planet warnte schliesslich vor dem zähen Nebel und der nassen Kälte, aber optimistisch dachten wir immer: Acchh wen interessieren schon Statistiken, vielleicht haben wir auch Glück – vielleicht eben auch nicht. So ist man im Nachhinein immer schlauer, und diese Erfahrungen reicher: Hanoi ist eine abgefahrene, anstrengende und laute Stadt, in Vietnam gibt es schlechtes Wetter, Halong Bay sicherlich wunderschön wenn die Sicht vorhanden ist, das vietnamesische Essen nicht unser Favorit, Bia Hoi mit Erdnüsschen ist köstlich, die Hupe ist die wichtigste Erfindung in der Geschichte des vietnamesischen Strassenverkehrswesens.

Wow…endlich wieder sonne

Wir starteten in Hanoi morgens bei ca. 8 Grad und landeten 1,5 Stunden später in Bangkok bei 33 Grad – boaaaahh maaannn ist das heiss hier – was ne affenhitze ;-) hier sind wir wieder richtig!

 

Hier weitere Impressionen von unserer Stippvisite nach Nordvietnam…

Party is over…

Wie ja im letzten Bericht erwähnt, entschieden wir uns für die Fahrt gen Süden. Eine wahnsinnige, und auch unglaublich schöne Busfahrt über steile Pässe, furchtbar enge und Schlaglochgespickte Pisten, durch dauergrünen Berg-Dschungel und durch bettelarme Bergdörfer. Mit atemberaubender Geschwindigkeit, dass einem selbst Oma Ilse mit dem Rollator wie ein geölter Blitz erscheinen würde, quälte sich also der in die Jahre gekommene Isuzu Omnibus über sämtliche steile Passstrassen von Zentral-Laos. Wohl nicht zu unrecht steht im Reiseführer, dass diese Busfahrt schon so manch Backpacker den Magen auf links geworfen hat, und so überraschte es nicht, dass der Bus-Boy (dessen Hauptaufgabe aber darin bestand konstant Kühlerwasser und Motorenöl nachzufüllen) gleich zu Beginn lustige grüne Tüten verteilte – glücklicherweise blieben alle leer. Auf links gedreht sahen wir nur einen Sattelschlepper, der scheinbar etwas zu schnell war (oder das letzte Schlagloch zu tief??).

Next Stop: Vang-Vieng

Wenn man den Reiseführer (v.a. in nicht aktuellen Ausgaben) studiert, will man nicht wirklich nach Vang-Vieng, es liest sich in etwa so: “An Vang-Vieng scheiden sich dich Geister, malerisch gelegen zwischen Karstbergen ist es heute fester Pflichtprogramm für trink- und feierwütige Backpack-Youngster und Pauschaltouristen. …

Ich schwör, ich hab nicht gezündelt!!

Aber die Umgebung soll traumhaft schön sein, zum biken geeignet, klettern soll man auch können, und es gibt einige wenige Guesthouses ausserhalb der Party-Stadt – ausserdem hatten wir nun von verschiedenen Quellen gehört “The Party is over…” denn die Regierung hat harte Auflagen erhängt um den Tourismus nachhaltiger zu gestalten. Also versuchen wirs doch. Maylyns Guesthouse stellt sich auch als wahre Perle heraus. Wunderschön gelegen ab vom Schuss neben Reisfeldern und Flussarmen, Blick auf steile Karstberge. Einziges Manko: Man muss um in die Stadt zu gelangen den Fluss überqueren, und jedesmal “Brückenzoll” zahlen. Wie sich herausstellte muss man aber in VangVieng für fast alle Brücken zahlen, sowie zum Klettern, weil man Privatgrund queren muss, oder sich die Wand auf Privatgrund befindet…

Das spiegelt auch das Menschenbild von VangVieng wieder. Die Stadt ist runtergewirtschaftet und verkommen. Man merkt, die Massen sind weg, viel zuviele austauschbare Backpackerschuppen mit Flatscreen-Bildschirmen, american dish überall, heute schlecht besucht oder leer buhlen um die wenigen Verbliebenen. Burger&Pancake Strassenstände noch und nöcher. Ein armes Bild. Dass dies den Einheimischen, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen müssen, nicht passt und unfreundlich und genervt wirken, wird zum Teil verständlich.

Unser Haus im Grünen…


Blick von der Veranda (und eine Errungenschaft aus Thailand zahlt sich erneut aus: unsere Hängematte!)

Wir hatten dennoch wunderbare Tage im spartanischem Baumhaus-Bungalow, auch wenn das Bett muffte wie ein nasser Hund, das Mosquitonetz war zumindest dicht (recht wichtig, wenn 1 Meter neben dem offenen Bungalow ein stehendes Gewässer ist :)

achherjeee sieht steil aus…

Steile Schuppe. Mehr Flake gibts nur von Kellogs-Frosties! 6b

Drei Tage gings zum Klettern oder besser zum Wandern, Pfadfinden und Machete schwingen. Die Klettertopos mögen vielleicht für die Laoten eine präzise Wegbeschreibung zum Fels abgeben, wir kamen uns jedoch vor wie Indiana Jones auf der Suche nach dem Tempel des Todes oder einer Schatzsuche mit Hieroglyphenkarte. Wie dem auch sei – einen Schatz haben wir tatsächlich einmal gefunden – so lagen irgendwo auf unseren Irrwegen auf einem Reisfeld in der Pampa ca 150.000 Kröten (leider nur laotische Kip) herum (die, wie unsere Nachforschungen ergaben defintiv NICHT von uns stammten und wir zumindest nicht im Kreis liefen) und wir damit stinkereich. Auf erneutes Motorroller-Vergnügen liessen wir uns auch ein – diesmal Level 2 – zwar im Rechtsverkehr dafür aber mit Schaltgetriebe!! Durch Hardys erste Schaltversuche ähnelte diese anfags eher dem Ritt auf einem wildgewordenen Stier, die Rückfahrt gestaltete sich jedoch wieder geschmeidiger. (aber ich bleib dabei, es lag am total verschlissenen Getriebe und nicht an mir;)

STOP!! Kip-Kip!

Einen weiteren Tag haben wir uns mal wieder Fahrräder ausgeliehen – diesmal sogar wieder welche von der feinen Sorte. Da die Strassen dort eher wie Äcker aussehen, brachte uns der schlechteingestellte Federgabeln (1. Sahne Dinger, mit Eisenfeder, Öl wurde für die Lagerschmierung wohl bereits abgepumpt) allerdings nüschd. Zudem wurden wir auf dem Weg noch von Strassenpolizisten angehalten. Mit ihren schokoladenverschmieten Goschen forderten sie Wegzoll und hielten unsere Fahrräder mit der Penetranz eines Blutegels fest. Wir konnten sie nur schwer abschütteln und konnten dem Gefängnis so nur knapp entkommen :)

schweisstreibend, hier noch auf super-Piste unterwegs

da warn sie noch harmlos, denn sie hatten noch nicht realisiert, dass wir weder Schoki noch Geld dabei haben…

Tourabschluss: Abkühlung in der Blue Lagoon

Last but not least gibt es noch die Baby-Puppies des Hostels zu nennen. So sesssss!!! Aber leider schon zu gross für die Deckeltasche meines Rucksacks.

Nach 5 schönen Tagen in VangVieng machten wir uns per Bus auf in die laotische Hauptstadt Vientiane, um von dort aus am selben Abend noch unseren Flug nach Hanoi, Vietnam zu nehmen um das hart erkämpfte Visum einzulösen. Was wir dann auch taten…ob das die beste Entscheidung war?!?

Neuwagen in Vientiane.

Natürlich gibts auch in Laos’ Hauptstadt Tempel…

Hier noch ein paar zusätzliche Impressionen aus Zentral-Laos.

 

Luang prabang, our city of complications

complication one

Wir kamen also den Mekong hinab, eine wirklich tolle Fahrt. Als das Boot anlegte, wussten wir zuerst nicht, was uns ein mitreisender Amerikaner mitteilen wollte, als er die oben genannten Worte lauthals durchs Boot rief, da er den Namen der Stadt “Luang Prabang” in einen neuartigen Fruchtcocktailname umtaufte. Aber allem Anschein nach hatte er Recht, das Boot legte nicht wie geplant in der Stadt an, sondern deutlich weiter oberhalb vor der Stadt, so dass jeder Passagier nochmals 20’000 kip ( 2€ ) für eine Tuk-Tuk-Fahrt bezahlen musste, um in die Stadt zu kommen. Lustigerweise entstand eine Meuterei-Gruppendynamik, viele Mitreisenden blieben einfach auf dem Boot und wollten die Bootsleute mit “Luang Prabang, Luang Prabang”-Parolen zur Weiterfahrt zwingen. Tja, aber der laotischen Fährfamilie war das allem Anschein nach relativ gleich, sie amüsierten sich königlich (endlich mal was geboten auf ihrem Boot?), setzten sich gemütlich ans Ufer und betrachteten das Geschehen. Passiert ist dann natürlich nix, Laoten hatten an dem Abend wohl eh nichts anders vor… Also doch 2€ Extra-Tuk-Tuk-Kosten, für uns ja im Rahmen (hochgerechnet auf 80 Passagiere aber doch ein guter Verdienst für die Tuk-Tuk-Mafia). Wie sich im Endeffekt herausstellte waren sie im Recht- die Fähren dürfen aufgrund des Weltkulturerbe-Status tatsächlich nicht mehr in der Stadt anlegen.


complication two

Luang Prabang war für uns dahingehend wichtig, unser verbummeltes Vietnam-Visum zu beantragen. Also am nächsten morgen früh raus zur Botschaft, da der Visa-Schalter um 9:30 zumacht. “Visa cost: 40 USD” hatten wir im Netz & Reiseführer gelesen, ok erst die letzten Franken in Dollar wechseln. 110$…sollte ja reichen…EBBA NET!! “140 USD pleeaassse…” woher die Preisteigerung kam, keinen Plan. Danach zurück zum Hostel. “Sorry, you have to leave your room…” “No, we did a reservation, for at least 3 nights…” er wollte uns ein anderes im Nachbarhotel besorgen, das uns aber zu teuer erschien, also neues Zimmer suchen gehen. – Der Tag fing ja schonmal super an. (schlussendlich aber ein schönes Hostel, halb so teuer gefunden, dafür mit WiFi, dass nur nachts brauchbar war).


complication three

“Chinese people all over the town.” meinte unser netter Guesthouse-Verwalter nur und schmunzelte. China feiert Neujahr, und halb China ist in Laos (es seien momentan wohl 5 Millionen Chinesen im Land, Laos hat 7 Millionen Einwohner). Dazu noch Herrscharren amerikanischer Backpacker-Touris und aus dem Gesicht eines sonst sicherlich schönem Städtchen wird eine hässliche Fratze. Also raus aus der Stadt. Der Plan war am nächsten Tag Mountainbikes zu mieten und wieder früh aufstehen, um eine Tour an bekannte Wasserfälle 30km entfernt zu machen. (In der Hoffnung so früh ists dort noch ruhig).

Dieser Plan ging auch gut auf, hatten wirklich gute Bikes gefunden. “Der Weg ist das Ziel”, denn die Erwartung, dass die bekannten Kuang Si-Wasserfälle eine überlaufene Enttäuschung würden war gross. Es war jedoch relativ wenig los als wir ankamen und so genossen wir die vormittägliche Ruhe (beim Verlassen waren dann schon unzählige chinesischen Walki-Talkie-Gruppen und Prolo-Touris am Start und knipsten was das Zeug hält.

Wieder an den Bikes angekommen und bereit für die Weiterfahrt meinte Sarah nur “Scheisse…” und meinte das durchaus wörtlich. Dann hatte dieses Unwohl-sein in der Magengegend,das wir vorher beide schon verspürt hatten, wohl doch seine Berechtigung!!?? Dumm nur, dass uns 30 km Rückfahrt in Mittagshitze bevorstanden.

Mit einigen Boxenstopps, Pausen und einer Portion an-sich-halte-Vermögen, Klopapier und Wald schafften wir es dann doch zurück. Bei mir setzte die Symptomatik erst ein, als wir unsere Visa abholen wollten, sodass ich dem Herren am Schalter fast auf seine Uniform gekotzt hätte (habe aber Contenance bewiesen ;) Wir waren jedenfalls heil froh das Hostel erreicht zu haben. Der kommende Tag als Weiterreisetag fiel jedenfalls in den Lokus, so konnten wir jedenfalls noch lustig rumdisponieren ob wir nun gen Norden oder gen Süden weiterreisen wollen bevor es nach Vietnam geht…

Die Entscheidung fiel, und so werden wir gerade gut im Bus gen Süden durchgeschüttelt.

 

Last complication (updated)

der webspace ist voll, oder das beknackte wordpress hat nen Knacks in der Wortpresse… jedenfalls liegt der Artikel nun schon einige geraume Zeit hier auf unserer iFlunder herum und weigert sich stoisch ins Web zu wandern… vielleicht liegts ja auch am Inhalt der Artikel, die dem System nicht passt???

16 Stunden auf dem Mekong – was tun?

Boot-Boot – ja, wir sind wieder mal zu Wasser, diesmal allerdings mit dem slowboat auf dem Mekong in Laos. Und wie der Name schon sagt geht es slow voran… nun bereits den 2. Tag auf dem “Flüsschen” am schippern – da bleibt seeeeeehr viel Zeit die nordthailändischen Erfahrungen zusammenzufassen. Ist auch besser so, sonst mampf ich weiter die Erdnüsschen und Kokosbutterkekse im Unverstand und quelle über meinen Sitz.

(mehr…)

Riding that crazy horse

Mit dem fahrbaren Reiskocher in Thailands Norden. Von Chiang Mai nach Mae On, Klettern, Homestay, Gegend und Berge erkunden.

Eine Idee, eine Thailändische Grossstadt, Keine Karte und noch nie Motorroller gefahren, geschweige denn im Linksverkehr, aber im Klettertopo stand ja “its quite easy to go there on your own. Best rent a Honda motorcycle with automatic, its pretty easy to controll…” – das spricht doch dafür das mal zu machen. Nichts wie los, oder?? Sarah fand diese Idee anfangs nicht für sooo prickelnd “ich? näää – ich fahr da nicht, schau mal WIE die hier fahren…grundgütiger…spinnst du?”…hmmmm…also einen Roller? Aaaaaber: 2 grosse Rucksäcke+2Daypacks+inkl. Seil+2 Personen auf eine fahrbare Reisschüssel? Das würde selbst den hartgesottenen Thai-Cargo-Motorroller-Spezies Konkurrenz machen (hier werden zwar ganze Umzüge+Familien+Hausgetier auf einem Roller transportiert – dieses Talent wird hier glaub aber in den Genen vererbt) Aber nachdem wir keine Thai sind geht das nicht… Also: Downgrade your luggage – Minimum an Kleidern, Seil + Kletter-Stuff und Zahnbürste…ergibt einen grossen Rucksack, einen kleinen Daypack, 2 Personen – geht das alle auf einen Roller?

Wohin mit dem restlichen Zeug? Im Hostel wirds abgelehnt (stinkt das wirklich schon soo schlimm??) aber wir kriegen der Tipp mit der Gepäckaufgabe am Bahnhof – ah das ist günstig, der Bahnhof liegt leicht ausserhalb, laut google maps müssen wir nicht durch den Hardcore-Innenstadtverkehr durch, wenn es da einen Mopedverleih gibt?

“Do you also have helmets for rent?” “YÄÄÄÄSSSSS…there behind…” – Helme??? und ich dachte das wären Tom-Yum-Schüsseln…feinstes Weichplastik, der Herr vom TÜV Süd würd einen dafür die Ohren lang ziehen und den Führerschein auf Lebenszeit entziehen! Im Endeffekt hat Sarah aber den einzigen Helm ergattert der Ohrenschutz hatte und auch wahre Helmfestigkeit besass (und obendrein noch optisch der Knaller war), und ich dachte ich nehm einen mit Visier, bei der Lichtgeschwindigkeit könnt es sonst zugig werden (ok, durchs Visier hat man, wie sich später herausstellte rein gar nichts gesehen, aber ich hätte ein Visier gehabt falls wir die Schallmauer durchbrochen hätten ;)

Pferde-Power ala Prestige, aber wo bleibt die Power?

Roller mieten, auf den nächsten Hotelparkplatz rollen und erstmal n paar Proberunden mit Sack & Pack drehen bevor wir uns ins Verkehrschaos stürzen…guter Plan, aber hmm wieso startet die Kiste nicht?? Auch der herbeieilende Thai kann mir nicht helfen – puh dachte schon, sollte ja wohl zu machen sein son Ding anzuwerfen – er gibt enttäuscht auf und will gerade weglaufen beim weglaufen blickt er zurück und fängt auf einmal an wie wild mit dem Arm zu fuchteln “ahhhh, hihiiiiii, must up dis thing, no starting up-starting, down no starting…” und deutet auf den Ständer …AAAHHHHHH!!!!! (mist und ich hatte spekuliert ich könnt den Ständer als Stützrädle unten lassen ;) shit, also doch zu dumm nen Roller zu starten. Aber dann rennt die Honda Prestige wie ein Mustang (ok, ein trächtiger), vielleicht lags an der Traglast??

Puh…geschafft aus dem Stadtchaos…

Testrunden liefen “gut” – also ab gehts. Sarah hat an jeder Kreuzung von hinten immer “Linksverkehr, Hardy – LINKSVERKEHR!!!!” vorgebrüllt. Wars wirklich so schlimm? Und trotz eines Puls von 340 und einer euphorisch, hysterischen Freundin mit 20 kg Rucksack auf dem Rücken sind wir gut aus der Stadt gekommen und nach nur knapp einer Stunde Fahrt in Mae On gelandet (eben doch Lichtgeschwindigkeit ;). Sarah ist fast der Rücken abgefallen von der Last, also erstmal ein Homestay suchen. WOW. Das sieht gut aus.

Nicht so übel als Bleibe…

Der Haushund…süss, erst 3 Monate…

…schon Fussfetischist. Ein echter Halunke.

Willkommensgeschenk der Haushälterin. Frisch gepflückte Papaya aus dem Garten – LECKER!!

Wenn der Gaul durchgeht – Klettern am Crazy Horse

Hier sagen Bilder mehr als Worte, war der Hammer. Ein irrer Felsriegel mitten im Off – mit Riesenhöhlen, Schluchten, Wänden, Sintern, Touren in und aus Höhlen… seht selbst – leider blieb uns immer nur die relativ unspekakuläre Arschperspektive (vom Kletterer sieht man hauptsächlich s Füttli, daher der Name) zum fotografieren, tja das Schicksal wenn man zu zweit klettern geht ;)

 abseits der Touristenströme

Das Homestay entpuppte sich als echte Perle. Die Hausdame als supernett und mit Händen und Füssen haben wir uns gut verstanden, das 3-monatige Haushündchen als süsses und sehr zutrauliges Ding, aber selbst vor ihm hatte Sarah Angst, bzw Angst um ihre Füsse, für welche er eine besondere Vorliebe hatte :) Zudem bekamen beteiligten uns die Besitzer dabei die garteninterne Papayaschwemme zu bezwingen- gar köstlich! Auch sonst war es dort im Umland ein Abenteuer, das Abendessen jedesmal eine Überraschung, denn Speisekarten waren Fehlanzeigen (oder wenn dann auf Thai). Auch wenn wir uns bis heute nicht einig sind ob das eine Hühnchenärsche waren, die wie ein Schaschlik serviert wurden, und ob der Fischkopf in der Suppe mitgegessen werden sollte oder nicht, bisher haben wir keine Vergiftungserscheinung und haben die Ruhe und Abgeschiedenheit genossen. Morgens Höhlen besichtigt, Wasserfallwanderungen gemacht und Buddha-Berge bestiegen, mittags zum klettern, abends Essensabenteuer und Abendstimmung auf dem eigenen Balkon genossen.

Pre-Cooking course for free

Am letzten Abend erhielten wir noch einen spontanen Som-Tam-Crashkurs (spicy Papaya-Salat). Wie durch Zufall haben wir einen überdurchschnittlich gutgelaunten und offenherzigen Wirt gefunden, der nachdem wir unsere Bestellung mit schlechtestem Thai aufgegeben hatten uns fragte “How spicy Som-Tam?” Meine Antwort “Pet!!!” (=scharf) sarah hat nur mit den Fingern gestikuliert gaaanz wenig… Man konnte die Fragezeichen über seinem Kopf förmlich sehen, was nun scharf oder mild…wohl daher und weil es ihm eine gute Abwechslung erschien meinte er: “come with me, you make your own Som-Tam…you decide how spicy…you prepare it, and get it free” alles klar. Und so haben wir in seiner “Küche” den ersten und besten Som-Tam-Salat gemacht den wir bisher hatten – natürlich wie soll es anders sein haben wir den Foto an dem Abend nicht dabei gehabt…damn. aber war sehr lustig mit ihm – da wir den Salat nicht zahlen durften gabs eben so ein dickes Trinkgeld.

sie kam sich vor wie die TKKG

Da wir sehr früh dran waren waren wir ganz alleine in der riesenhöhle…unheimlich gross und noch unheimlich still!

Abendstimmung auf Balkonien

Nach 4 Tagen waren dann aber alle ohnehin knappen Kleiderreserven verbrasst und da wir nicht wussten ob sonst das restliche aufgegebene Gepäck auf dem nächsten Nachtmarkt landet, machten wir uns wieder auf zurück nach Chiang Mai… wohlbehalten wieder angekommen, sehr lohnend und gut. Waren aber froh das wir das Verkehrschaos meiden konnten :)

Ein paar weitere Impressionen

fin.

 

“Welcome-Welcome” Bangkok & Thailands Süden

Bangkok, 25. Januar: Mitten im Thaiquartier, “Hotel” eines 76 Jahre alten Thai-Opas mit Hammerzehen und falsch herum getragener Jogginghose. Der Wecker klingelt um 4.30 Uhr, zusätzlich hämmert der Gute noch gegen unsere Türe – “wake up call” auf gut-thai? Mit dem klapprigen Taxi, dessen Kupplung wohl schon vor langem den Geist aufgegeben hat und einem Fahrer, der nicht wacher zu sein scheint als wir, im noch nächtlichen Bangkok unterwegs zum Airport – heute solls nach Hanoi, Vietnam gehen (Schwaben aufgepasst, des isch au a Stadt net nur a Lebenseinstellung, gell). Nachdem wir am Vorabend bereits online eingecheckt haben kann ja nix mehr schiefgehen – denkste?

“You are not allowed to take your flight to Vietnam!” Biddeee, Waaaszzz?? So kommt es, dass wir nun 6 Stunden später immernoch im Flughafen in Bangkok sitzen, unser Flugzeug ist längst in Hanoi gelandet – ohne uns und der Airport-Pickup-Vietnamese vom reservierten Hostel in Hanoi steht wohl immernoch am besagten Flughafen und hält schwitzend seine Anzeigetafel mit SARAH in die Höhe – Aaaarm! Und wir…noch ärmer…und um eine Erfahrung reicher – In Südostasien wird immer improvisiert und Probleme lösen sich immer irgendwie und immer im letzten Augenblick – das stimmt nur fast immer. (Ausnahmen bestätigen die Regel)

Aber nun erstmal der Reihe nach:

Die ersten 2 Tage in Bangkok nach unserem Abflug in Zürich haben wir nahezu unberührt von den aktuellen Unruhen recht gut überstanden. Nichtsdestotrotz haben wir uns standardmässig auf dem Weg vom Flughafen vom Taxifahrer bezüglich Preis übers Ohr hauen lassen, weil er sooo einen grossen Umweg fahren muss wegen “protests-protests”(Lehrgeld: ca 2,5 €) und sind auch gleich mal in ein Tuk-Tuk eingestiegen, das uns zu sämtlichen Schneiderein und mysteriösen Buddah-Tempelanlagen fahren wollte. Doch diesmal sind wir gerade noch rechtzeitig gekonnt geflüchtet. Im Anschluss noch eine Kamera-Schnäppchenjagd in Bangkoks grösstem Technik-Tempel (Dank an dieser Stelle an Stefan für die Last-Minute-Kamera-Empfehlungen!) gefolgt von einem Spaziergang zum Grand Palace und einigen Tempelchen.

GrandPalace

Lecker Thai-Food

Den Abschlussabend verbrachten wir unter anderem im Getümmel der berühmt berüchtigten Khao-San-Road und begannen unsere Thailand-Reise am gleichen Ort wie einst Leo Di Caprio im Film “The Beach”… furchtbarer Ort – ich glaube Ballermann ist nix dagegen (Burger, Schnitzel, Pizza & Döner-Angeboten an der Kao-San haben wir dann aber doch das echte Thai-Essen am Strassenrand abseits vom Touri-Rummel vorgezogen (an der Vielzahl an Thai die dort assen dachten wir kanns nicht so schlecht sein…war es auch wirklich nicht!). Und so machten wir uns am nächsten frühen Morgen auf den Weg Richtung Süden – Sonne, Strand, Klettern

((Klick hier zur Bildergalerie Bangkok))

 

“Krabi! Krabi!” “Welcome-Welcome” “Boot?-Boot?”

oder die quälende Frage, warum die Thai beim Touristen umwerben alles verdoppeln? Wir wissen es leider noch immer nicht.

… Ankommen, runterkommen – Tonsai Beach, Krabi. So haben wir uns in einem idyllischen Bamboo-Bungalow eingenistet, nicht direkt am Strand sondern im Dschungel-Hinterland. Weder die garstige Matratze – bei der man direkt jede Eisenfeder gespürt und beim wenden lauthals gehört hat, noch die Kakerlaken oder die Horden Mosikto konnten uns wirklich vergraulen. Aber nach 9 traumhaften Tagen in Tonsai zog es uns dann doch wieder weiter. Sooo einsam ist das Strandleben dort nicht. Ein “Insidertipp” wohl für Individualtouristen, Yogisten, Hulla-Hub-Artisten, Hasch-Liebhaber und Möchtegern-Hippies (ein Merkmal eines waschechten Individualisten gehört wohl ein Tattoo und/oder Piercing – jedenfalls waren wir gefühlt die einzigen ohne Stigmata).

Tonsai-Beach bei low-tide

Die Beliebtheit schlägt sich leider auch auf die Felsen nieder, so fühlen sich beliebte Touren bereits sehr nach Schmierseife an, in der Schweiz wären an manchen Felsen schon Warte-Billett-Automaten installiert worden. Aber sobald man mehr als 20 Minuten Zustieg in Kauf nimmt gibt es nach wie vor sehr feine Felsen an denen man auch alleine ist.

((Klick hier zur Bildergalerie Tonsai & Koh Lao Liang))


“The Beach 2.0″ oder doch nur ein faules Ei?

Ab auf die abgeschiedene Insel: Koh Lao Liang

Es gibt soviele Inseln, wieso nicht auf eine abgeschiedene, die nicht Ko-Phi-Phi heisst… Aber woher weiss man im voraus ob diese Insel wirklich so idyllisch ist? Das Angebot sah in etwa so aus “No Bungalows, just tents. environmental friendly resort hesitating 20 tents near the seaside – one beach eastfaced, climbing rocks beside the beach, no roaring longtails.” Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, dachten wir. Also mit Minivan, öffentlichem Bus und Longtailboat in 5 Stunden von Tonsai weiter in den Süden (man kann gefühlt bereits nach Malaysia spucken).

Koh Lao Liang entpuppte sich tatsächlich als idyllische, ziemlich einsame und auch ziemlich kleine Insel (300 Meter Strand, 100 Meter bis zur steil aufragenden Felsen die den Rest der Insel als Naturreservat abtrennten). Ausser dem Natur-Resort, das sich auf dem einzigen nicht felsigen Gelände der Insel befand und den jungen Thais, die es bewirtschaften, waren ausser uns noch ca. 80% Norwegian people und 19% English people anwesend (wir als “Germans” waren eine klare Minderheit).

idyllisches Eiland

Die Abende verbrachte man gemeinsam an der “Beachbar” unter dem Sternenhimmel (die aus einer 2×2 Meter grossen Bambus-Matte und einer Bar-Theke mit Dächlein & Kühlbox bestand, kein DJ & kein Barkeeper). Mit Chang, Leo & Singha sowie norwegischem DutyFree-Prosecco (für sie waren die Alkoholpreise in Thailand geradezu paradiesisch, warum sie dennoch im norwegischen DutyFree geshoppt haben bleibt weiterhin unklar) verbrachten wir nette und lustige Abende und konnten uns ein Stück weit wie Leo DICaprio fühlen. Und das irgendwo im Nirgendwo aber total sicher – da die Insel einen Tsunami-Warnturm beherbergt.

Vom Zelt zu den Kletterfelsen mussten wir doch tatsächlich 3 Minuten laufen und beim Sichern konnte man gleichzeitig mit den Füssen eine schneeweisse Sandburg bauen oder abwechselnd den grossen und den kleinen Zeh ins türkisfarbene Wasser halten. Die Felsen und somit auch der bewohnte Teil der Insel waren ab dem frühen nachmittag im Schatten, so dass wir diesen Teil des Tages mit Klettern verbrachten. Die Zeit davor lagen wir am Strand, der einen strammen 5 Meter-Marsch vom Zelt entfernt lag, oder machten uns mit Kajak und Schnorchelausrüstung auf die Suche nach Fischen und anderen Meeresbewohnern… gesucht, gefunden. Einfach traumhaft in türkisfarbenem Wasser und Korallenriffs…

abtauchen

Dank den naturbewussten Thais, die wahrscheinlich im Durchschnitt nicht älter als 16 waren, kamen wir täglich in den Genuss von frisch gefangenen Fischen, Sandmuscheln und diversen Krakenarten, die sie eigenhändig erlegten und ihnen nachdem die Toiletten gereinigt und der Sandstrand gefegt waren, die nötige Würze verliehen und authentische Thaigerichte zauberten. Schmeckte zwar alles jeden Tag ziemlich gleich, aber allzuviel Mittel stehen einem auf so einem Inselchen nicht zur Verfügung. Mit dem Boot brauchte man immerhin eine Stunde um ans Festland zu kommen. So dass gegen Ende unserer Zeit ein Running Gag war: “Whats Dinner today?” – “oh the same procedure as every day…” Bis an unserem letzten Tag Lars aus Norwegen kommentierte: “Actually I really like squid – but after 5 days…” und sprach damit aus was wir wohl alle dachten.

Abschliessend bleibt eigentlich nur zu sagen: Schee wars – und wie!

Abschied von Koh LiaLiang

Abschied aus dem Süden

Ab nach Vietnam…oder so ähnlich

Zur Einreise nach Thailand muss man eine Ausreise vorweisen können, daher hatten wir bereits einen Flug von Bangkok nach Hanoi in der Tasche. Die Check-In-Tickets sind da nach wie vor, denn soweit sollte es nicht kommen.

Wie wir uns selbst glauben gemacht haben, dass man Visa für Vietnam am Einreise-Flughafen ausgestellt bekommt, so wurden wir mit grossen Thai-Augen von der Check-In-Dame am AirAsia Schalter eines anderen belehrt. Das Visum bekommt man zwar in Hanoi ausgestellt, ABER man muss ein Gesuch für ein Visum beantragen und diesen Antrag vorweisen… hmm. Und wie alle Behörden benötigt auch dieser Antrag bis zu 7 Tage.

“You are not allowed to check-in without your visa applications…”

“Hanoi – des ka doch ned sei, Greizgrabbasack!!” – leider doch, und so kam es dass wir den Flug nach Hanoi sausen lassen mussten und kurzerhand einen Billigflug nach Chiang Mai buchten und nach nur 7 Stunden am wunderbaren Flughafen in Bangkok in Thailands Norden aufbrachen. Vietnam kann warten.

Plan A failed…wie sieht Plan B aus???

Plan A failed…wie sieht Plan B aus???