Riding that crazy horse

Mit dem fahrbaren Reiskocher in Thailands Norden. Von Chiang Mai nach Mae On, Klettern, Homestay, Gegend und Berge erkunden.

Eine Idee, eine Thailändische Grossstadt, Keine Karte und noch nie Motorroller gefahren, geschweige denn im Linksverkehr, aber im Klettertopo stand ja “its quite easy to go there on your own. Best rent a Honda motorcycle with automatic, its pretty easy to controll…” – das spricht doch dafür das mal zu machen. Nichts wie los, oder?? Sarah fand diese Idee anfangs nicht für sooo prickelnd “ich? näää – ich fahr da nicht, schau mal WIE die hier fahren…grundgütiger…spinnst du?”…hmmmm…also einen Roller? Aaaaaber: 2 grosse Rucksäcke+2Daypacks+inkl. Seil+2 Personen auf eine fahrbare Reisschüssel? Das würde selbst den hartgesottenen Thai-Cargo-Motorroller-Spezies Konkurrenz machen (hier werden zwar ganze Umzüge+Familien+Hausgetier auf einem Roller transportiert – dieses Talent wird hier glaub aber in den Genen vererbt) Aber nachdem wir keine Thai sind geht das nicht… Also: Downgrade your luggage – Minimum an Kleidern, Seil + Kletter-Stuff und Zahnbürste…ergibt einen grossen Rucksack, einen kleinen Daypack, 2 Personen – geht das alle auf einen Roller?

Wohin mit dem restlichen Zeug? Im Hostel wirds abgelehnt (stinkt das wirklich schon soo schlimm??) aber wir kriegen der Tipp mit der Gepäckaufgabe am Bahnhof – ah das ist günstig, der Bahnhof liegt leicht ausserhalb, laut google maps müssen wir nicht durch den Hardcore-Innenstadtverkehr durch, wenn es da einen Mopedverleih gibt?

“Do you also have helmets for rent?” “YÄÄÄÄSSSSS…there behind…” – Helme??? und ich dachte das wären Tom-Yum-Schüsseln…feinstes Weichplastik, der Herr vom TÜV Süd würd einen dafür die Ohren lang ziehen und den Führerschein auf Lebenszeit entziehen! Im Endeffekt hat Sarah aber den einzigen Helm ergattert der Ohrenschutz hatte und auch wahre Helmfestigkeit besass (und obendrein noch optisch der Knaller war), und ich dachte ich nehm einen mit Visier, bei der Lichtgeschwindigkeit könnt es sonst zugig werden (ok, durchs Visier hat man, wie sich später herausstellte rein gar nichts gesehen, aber ich hätte ein Visier gehabt falls wir die Schallmauer durchbrochen hätten ;)

Pferde-Power ala Prestige, aber wo bleibt die Power?

Roller mieten, auf den nächsten Hotelparkplatz rollen und erstmal n paar Proberunden mit Sack & Pack drehen bevor wir uns ins Verkehrschaos stürzen…guter Plan, aber hmm wieso startet die Kiste nicht?? Auch der herbeieilende Thai kann mir nicht helfen – puh dachte schon, sollte ja wohl zu machen sein son Ding anzuwerfen – er gibt enttäuscht auf und will gerade weglaufen beim weglaufen blickt er zurück und fängt auf einmal an wie wild mit dem Arm zu fuchteln “ahhhh, hihiiiiii, must up dis thing, no starting up-starting, down no starting…” und deutet auf den Ständer …AAAHHHHHH!!!!! (mist und ich hatte spekuliert ich könnt den Ständer als Stützrädle unten lassen ;) shit, also doch zu dumm nen Roller zu starten. Aber dann rennt die Honda Prestige wie ein Mustang (ok, ein trächtiger), vielleicht lags an der Traglast??

Puh…geschafft aus dem Stadtchaos…

Testrunden liefen “gut” – also ab gehts. Sarah hat an jeder Kreuzung von hinten immer “Linksverkehr, Hardy – LINKSVERKEHR!!!!” vorgebrüllt. Wars wirklich so schlimm? Und trotz eines Puls von 340 und einer euphorisch, hysterischen Freundin mit 20 kg Rucksack auf dem Rücken sind wir gut aus der Stadt gekommen und nach nur knapp einer Stunde Fahrt in Mae On gelandet (eben doch Lichtgeschwindigkeit ;). Sarah ist fast der Rücken abgefallen von der Last, also erstmal ein Homestay suchen. WOW. Das sieht gut aus.

Nicht so übel als Bleibe…

Der Haushund…süss, erst 3 Monate…

…schon Fussfetischist. Ein echter Halunke.

Willkommensgeschenk der Haushälterin. Frisch gepflückte Papaya aus dem Garten – LECKER!!

Wenn der Gaul durchgeht – Klettern am Crazy Horse

Hier sagen Bilder mehr als Worte, war der Hammer. Ein irrer Felsriegel mitten im Off – mit Riesenhöhlen, Schluchten, Wänden, Sintern, Touren in und aus Höhlen… seht selbst – leider blieb uns immer nur die relativ unspekakuläre Arschperspektive (vom Kletterer sieht man hauptsächlich s Füttli, daher der Name) zum fotografieren, tja das Schicksal wenn man zu zweit klettern geht ;)

 abseits der Touristenströme

Das Homestay entpuppte sich als echte Perle. Die Hausdame als supernett und mit Händen und Füssen haben wir uns gut verstanden, das 3-monatige Haushündchen als süsses und sehr zutrauliges Ding, aber selbst vor ihm hatte Sarah Angst, bzw Angst um ihre Füsse, für welche er eine besondere Vorliebe hatte :) Zudem bekamen beteiligten uns die Besitzer dabei die garteninterne Papayaschwemme zu bezwingen- gar köstlich! Auch sonst war es dort im Umland ein Abenteuer, das Abendessen jedesmal eine Überraschung, denn Speisekarten waren Fehlanzeigen (oder wenn dann auf Thai). Auch wenn wir uns bis heute nicht einig sind ob das eine Hühnchenärsche waren, die wie ein Schaschlik serviert wurden, und ob der Fischkopf in der Suppe mitgegessen werden sollte oder nicht, bisher haben wir keine Vergiftungserscheinung und haben die Ruhe und Abgeschiedenheit genossen. Morgens Höhlen besichtigt, Wasserfallwanderungen gemacht und Buddha-Berge bestiegen, mittags zum klettern, abends Essensabenteuer und Abendstimmung auf dem eigenen Balkon genossen.

Pre-Cooking course for free

Am letzten Abend erhielten wir noch einen spontanen Som-Tam-Crashkurs (spicy Papaya-Salat). Wie durch Zufall haben wir einen überdurchschnittlich gutgelaunten und offenherzigen Wirt gefunden, der nachdem wir unsere Bestellung mit schlechtestem Thai aufgegeben hatten uns fragte “How spicy Som-Tam?” Meine Antwort “Pet!!!” (=scharf) sarah hat nur mit den Fingern gestikuliert gaaanz wenig… Man konnte die Fragezeichen über seinem Kopf förmlich sehen, was nun scharf oder mild…wohl daher und weil es ihm eine gute Abwechslung erschien meinte er: “come with me, you make your own Som-Tam…you decide how spicy…you prepare it, and get it free” alles klar. Und so haben wir in seiner “Küche” den ersten und besten Som-Tam-Salat gemacht den wir bisher hatten – natürlich wie soll es anders sein haben wir den Foto an dem Abend nicht dabei gehabt…damn. aber war sehr lustig mit ihm – da wir den Salat nicht zahlen durften gabs eben so ein dickes Trinkgeld.

sie kam sich vor wie die TKKG

Da wir sehr früh dran waren waren wir ganz alleine in der riesenhöhle…unheimlich gross und noch unheimlich still!

Abendstimmung auf Balkonien

Nach 4 Tagen waren dann aber alle ohnehin knappen Kleiderreserven verbrasst und da wir nicht wussten ob sonst das restliche aufgegebene Gepäck auf dem nächsten Nachtmarkt landet, machten wir uns wieder auf zurück nach Chiang Mai… wohlbehalten wieder angekommen, sehr lohnend und gut. Waren aber froh das wir das Verkehrschaos meiden konnten :)

Ein paar weitere Impressionen

fin.

 

3 thoughts on “Riding that crazy horse

  1. Joggl sagt:

    Saubere Gschicht, ihr Mofa- Rocker! :D Wenn ihr allerdings weiterhin Tiere an Hardys Füßen lecken lasst, dann werdet ihr eine lange Spurt von Kadavern hinterlassen. Das ist höchst unerfreulich. Grad auch für die Tiere. ;)

  2. Volker sagt:

    :-D sehr geil! aber mal ehrlich, könnt ihr auch mal sowas schreiben wie ” ouuu da hats uns zugsoicht” oder ” daheim wärs jetzt au schön” ?? echt… I HALTS NET AUUSSS :-D.

    euch scheints ja bestens zu gehen… ganz im gegensatz zu dem armen hund der an hardis füße lecken musste.. echt… hardi…. was glaubst denn was der jetzt für eingen geschmack im mund hat!? hab doch etwas mitleid mit den armen geschöpfen !

    kurzes update von hier: bewölkt, sonst nix.

    Volker

  3. Sarah&Hardy sagt:

    Ahoi Meister. Ja zugegeben, solangsam werden wir etwas depressiv, schon der zweite Morgen in Folge ohne Sonne…hässlich. Ehrlich, wenn das so weitergeht steig ich in den nächsten Flieger und komm heim.
    Und das mit den Füßen und kadaverspur, warum denn bei so zarten Füßen wie ich hab???

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