Reiseberichte

Hier steht ein kurzer Text zu den Reiseberichten

Aus&Vorbei

Es lässt sich nicht beschönigen – unsere Reisezeit ist nun endgültig abgelaufen. Aus Monaten wurden verbleibende Wochen, aus Wochen wurden Tage, aus verbleibenden Tagen die letzte Nacht im fremden Bett – tja und dann bleiben eben nurnoch diese läppischen 35 Stunden Flugzeit, die uns von der Heimat trennen. Mit Lachendem und Weinendem Auge treten wir unsere Heimkehr an, einerseits weil jedes Ende immer schwer fällt, andererseits weil jedes Ende auch wieder ein Anfang ist…Ein Ende bedeutet das jedenfalls für unseren Reise-Blogg.

Zum Abschied möchten wir uns bei den treuesten Kommentatoren bedanken, deren Antworten und Analysen unseres Wortsalates uns immer wieder erfreut und erhellt haben – dank auch an die stillen Mitleserinnen und Mitleser, deren Zeit wir ab sofort nichtmehr weiter stehlen werden und an alle die statt des Blogglesens einer sinnvolleren Aufgabe nachgegangen sind (z.B. Altpapier dem Datum nach sortieren). Euch allen gehört unser Dank. DANKE! Und ganz nebenbei hatten wir ein erlebnisreiches halbes Jahr mit vielen Eindrücken und noch mehr Erlebtem. Die Zeit ist um, was bleibt sind die Erinnerungen, die von abenteuerlich über famos, kurios bis hin zu erschreckend und (fast) zu schön um wahr zu sein, einiges zu bieten hatte. Alles Erfahrungen und Eindrücke, die unvergesslich sein werden.

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Ein letzter Fakten-Check:

  • Bereiste Länder: 8
  • Reisetage: 193
  • erlebte Take-Offs: 20
  • Teuerstes Reiseland: Japan
  • Regentage: 12
  • Verbrauchte Sonnencreme (in ml): 1300
  • Anzahl bewohnter Betten: 76
  • Sonnenbrände: 7
  • Moskitostiche: 213’936 (gefühlt)
  • Bed-Bug-Stiche: 173
  • Friseurbesuche: 3
  • Lieblingswort: Stümmt
  • Anzahl gegessener Pizzen: 5
  • Bildmaterial in Gigabyte: 80
  • Gelesene Bücher: 31
  • Höchstes Reisebudget: Australien (Freddy rules them all)
  • Verloren Gegangenes: 1xTaschenmesser, 1xFunktions-Shirt, 2xSocken, 1xHäckisäck
  • Geklautes: 0
  • getrunkene Biersorten: 23
  • Verschlissene Unterhosen: 9/11
  • Schlimmste Fahrt: Nepal: Besi Sahar–Kathmandu (mit schlafendem Taxifahrer)
  • Getötete Kakerlaken: 7
  • Gesamtkosten des halben Jahres: zuviel (leider noch nicht ausgerechnet)
  • Erlebte Eindrücke: unbezahlbar & unzählbar

Bleibt uns nurnoch zu sagen:
Aus&Vorbei.
Danke&Tschüss.

 

Fiji-Time/time-out

2:00 p.m. Departure in “Fiji-Time” heisst soviel wie: nicht vor halb drei gehts los…vielleicht auch erst um 3, oder gar nicht. Wie auch immer, irgendwann kamen wir irgendwie mit der Fähre von der Blue Lagoon auf der Waylailai-Island an, unserem letzten Stopp auf den Fijis – quasi die Henkers-Insel unserer Reise. Dort angekommen trafen wir zwei uns bereits bekannte Gesichter wieder – endlich ein Paar Deutsche, die sich mit uns über die frisch errungene Weltmeisterschaft freuen, und mit denen mal in Reise-Anektoden schwelgen konnte (Christian & Maria, an dieser Stelle noch gute Zeit bei Uncle Sam!). Was ansonsten noch in den letzten 4 Tagen passierte, ist schnell erzählt: Nicht gerade viel. Einziges nennenswertes Highlight war noch ein Schnorchel-Trip mit Riff-Haien, den wir unternommen haben. Die Haie sind zwar für den Menschen ungefährlich, wenn die Dinger aber einen umkreisen, bekommt man dennoch ein mulmiges Gefühl – natürlich, wie solls anders sein, hab ich vergessen unsere Unterwasser-Kamera zu laden, und so ist die Fotoausbeute dieses tollen Erlebnisses sehr gering. Verdammte Sch**e. Heute gehts dann zurück nach Nadi, und morgen um diese Zeit heisst es dann schon: Fasten your seatbelts…cabine-crew ready for take-off.

Blick vom Balkon.

Hier die wenigen Bilder der letzten Tage auf Fiji… (Fiji-Time heisst auch, alles etwas ruhiger angehen lassen, damit schlich sich bei uns auch eine Trägheit im Fotografieren ein)

Unsere Hauptbeschäftigung

Waylailai-Resort

Eine der wenigen Aktivitäten: Kokosnus knacken

…kurz danach hat der Akku aufgegeben…such den Hai im verschwommenen Bild :)

Das letzte Fiji-Bitter! – Das ist bittere Realität…

und in einer kleinen Nussschale gehts zurück zur Hauptinsel…

Tschüss Waylailai…

Bye-bye-Yasawa-Islands!!!

 

BULA-BULA!…KAVA-KAVA?!

Aus “G’day” wurde also “BULA” – statt Bier gibts nun Kava: Ja, wir sind nach 6 monatigem Suchen an den Südseeinseln der Fijis gestrandet. So liegen wir nun aufgebläht wie getrandeten Wale am Strand der so grell-weiss strahlt, dass es in den Augen schmerzt, darüber hinaus ist dieser Sand so fein, dass er am ganzen Körper klebt, unsere Ohren werden gestört vom Rauschen des Meeres (selbst nachts wird die Wellenmaschinerie nicht abgeschaltet), unsere Münder sind ganz ausgedörrt vom Salzwasser, so dass wir gegen den drohenden Verdurstungstot unsere Kehlen mit bäbbig süssen Cocktails schmieren müssen…

Ihr seht, das Ende unserer Reise hatten wir uns etwas angenehmer vorgestellt.

Alles übertrieben!

Wie Aus demNeckermann Katalog…

Wie es zur Strandung kam…

Von Perth aus ging es also über Brisbane nach Nadi. Natürlich machte ein Security-Angestellter mal wieder Probleme mit dem Kletterseil im Handgepäck (war er davon überzeugt, dass ich damit das gesamte Flugzeug fesseln und erwürgen will?). So mussten wir wieder umdisponieren, wieder einchecken, auschecke, einchecken- so wird einem wenigstens nicht langeweilig. Wir konnten unser zweites WM Spiel (Niederlande–Costa Rica-Krimi) auf Grossbildleinwand miterleben und kamen nach einem langen Flugtag in Nadi, dem einzigen “grossen” Flughafen auf den Fijis, an und wurden sofort von der Freundlichkeit der Fiji-Bewohner überwältigt. Vor den Visa-Schalter-Schlangen standen zwei Ukulele-spielende Fijianer, die Leute am Security waren mehr als freundlich und hilfsbereit, der Taxifahrer der uns zum Hostel brachte, gab uns eine gratis Kurzeinführung in Nadis Stadtgeschichte und einen Crashkurs in die Fiji-Kultur. Das gleiche Bild der Gastfreundschaft und Offenheit zog sich weiter im Hostel und, statt vernünftig nach einem langen Flug und übermüdet früh ins Bett zu gehen, erlebten wir die erste Kava-Session mit zwei gitarrespielenden Fijianern, uns…ohne zu Wissen was Kava genau ist… die beiden Fijis meinten nur: “Sit with us, enjoy the evening, drink Kava, and sleep like a baby!” – Auf unsere Frage was Kava genau ist bekamen wir nur zu hören: “It’s powder of a root, its healthy and good for your body. No worries, no drugs!”… naja dann. (Wir wissen natürlich nicht obs daran lag, jedenfalls schliefen wir wie Babys in dieser Nacht)

Mit der Fähre gehts auf die Yasawa-Inseln…

 

Enjoying Kava?

Nach der ersten Kokosnuss-Schale, die als Trinkbecher dient und auf Ex geleert wird, verzieht man unweigerlich das Gesicht, denn Kava schmeckt mehr nach erdigem Pfützenwasser, selbst auf unsere Frage hin hiess es: “Most Fiji people don’t like the taste of Kava, but we enjoy what Kava makes with you.” So ist es…

First Stopp…

Island-Hopping on Yasawa-Islands

Am nächsten Morgen ging es gleich los mit der Fähre auf die Yasawa-Inselgruppe. Unser erster Stopp: Long-Beach-Resort. Schon auf dem kleinen Zubringerboot zur Insel spricht man deutsch,denn auch die restlichen Gäste sind vornehmlich Deutsche. So landeten wir an dem kleinen, familären Resort, doch Long Beach wurde um das Attribut Long Windy Beach erweitert. Windig war es und einige Wolken verdeckten den blauen Himmel. Na wenns sonst nix ist… Abends war dann noch Fiji-Games angesagt, inklusive dem obligatorischen Bula-Tanz und einigen anderen Spielchen, die wir über uns ergehen liessen und irgendwann gings dann ab ins Bett. …gute Nacht? Leider nicht.

 

Good night, sleep tight, don’t let the bedbugs bite

Wir hatten gerade das Licht ausgemacht, als Sarah panisch meinte: “ih, da war was auf meinem Kissen…” Im Licht der Stirnlampen erkannten wir das Übel: Im Kopfteil des Bettes standen ganze Armeen der ekligen kleinen Parasiten schon Spalier und warteten nur auf Frischlinge. Fuck! Also Matraze auf den Boden, alles absuchen und so gut es ging entfernen… am nächsten Morgen teilten wir unser Übel dem Personal mit, und wie sich rausstellte sollte es nicht nur uns getroffen haben…wir dachten, wir seien durch unsere Massnahme verschont geblieben, aber wie sich rausstellt, fangen die Stiche der Bettwanzen erst nach einigen Tagen an zu jucken und werden täglich grösser und röter… !! So sitzen wir jetzt mit roten Schandmalen gebrandmarkt hier und versuchen das Jucken zu ignorieren – mehr schlecht als Recht.

Kontaminiertes Material raus aus der Hütte! (der alte auch!)

Keine Agne, sondern feine Bettbug-Stiche…au!

Zum Glück durften wir nach der zweiten Nacht im kontaminierten Hüttchen in ein (hoffentlich) sterileres umziehen. Ansonsten vergnügten wir uns die ersten Tage über mit Kokosnuss-öffnen und verköstigen, schnorcheln, Beachvolleyball sowie einem Besuch eines Fijianischen Dörfes und …Fussball gucken…

gefährliche Tiere…

…und gefährliche Sportgeräte.

Besuch der Dorfschule

 

Generator an oder die Frage “Why want to see football?”

Ja für die meisten Fiji-Bewohner hat Fussball einen Stellenwert kurz hinter Curling und Springreiten, sie waren aber begeistert, als sie mitbekamen, dass Deutschland im Halbfinale spielt und so erhielten wir vom örtlichen Priester (er entscheidet was gesehen werden darf und was nicht) die Absolution im einzigen Dorf-Fernseher das Halbfinale mitzuverfolgen. Also am Tag des Spiels um 7 Uhr losmarschieren Richtung Dorf, welches 45 Minuten Fussmarsch entfernt ist – und mit etwas Verzögerung gelang es den Fernsehtechnikern sowohl Aggregat als auch den Fernseher zum laufen zu bringen. In diesem Paradies haben sogar die Deutschen paradisisch gespielt…lags daran? Und auch wenn die meisten Fijianer keine Fussball-Fans sind, gab es doch sehr viele neugierige Mitgucker…ein tolles Erlebnis und ein Wow-Ergebnis.

Der Fernsehtechniker bei der Arbeit

Fiji-Fanmeile…

 

Strände wie im Reisekatalog?

Um es mal zu sagen: Ja die gibt es wirklich in Fiji – keine Neckermann-Lügen! Der Strand ist wirklich so hellweiss, die Kokospalmen grün wie Ökolabels und das Wasser so kristallklar wie auf den chlorfreigebleichten Hochglanz-Broschüren – ein Traum! Gut bei Ebbe muss mein ein halbes Hühneräugchen zudrücken, aber ansonsten: WOW!

bei der Hitze reichen schon die paar Meter zum schwitzen…

abtauchen…

Falls der Einstieg in den Job nixmehr wird, haben wir schonmal als Gondoliere geübt.

ganz nette Unterwasser-Welt.

…puh is dat anstrengend. Erstmal Fiji-Time machen…

Statt Roulette wird hier Crab-Racing gespielt.

Nach 4 Tagen ging es dann weiter gen Norden ins Blue Lagoon Resort, das, wie es sich sehr schnell rausstellte, doch einen Tacken luxuriöser war als das bisherige, statt Bettbug-Betten gabs weisses Leinen, statt Armee-Kantinenessen 3-Gang-Dinner, statt Wind gabs Sonne satt… Nach kurzem Schock über die Unterkunfts-Morphose (“Resort” ist hier wirklich Resort und viel mehr auf Familien als auf Backpacker ausgelegt) genossen wir hier also 3 Tage am traumhaften Strand, mit Frühstücks-Buffett, fantastischem Schnorchel-Riff, wahnsinniger Aussicht vom höchsten “Berg” der Insel (bestimmt stramme 250 Meter hoch!), Fussball-Final-Frühstück und hier warten wir nun auf den Fährkatameran, der uns weiter auf die nächste (und unsere letzte Insel – schnief) Insel bringt…

Bye-bye Nacula-Island…

So. Nun ist es amtlich: Deutschland ist Weltmeister! Wahnsinn. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt! In diesem Sinne: ÖÖÖÖHHH SCHLLLAAANNNDDD – VINAKA Blue Lagoon & BULA Waylailai-Island!

Ein paar weitere Impressionen (wenn das Netz mitmacht, sonst gibts keine :) ):

Auf Achse #4: Das Finale!

Update: Dadurch, dass wir den Artikel über 2 Tage geschrieben haben und zudem nun auch noch unser Blogg mal wieder streikt, sind die Zeitangaben etwas verschoben. Wir bitten um Nachsicht.

Update 2 Meistens kommts doch anders als man denkt, und so ging bisher: entweder unser wordpress wollte nicht oder wir hatten kein Internet. So gesehen ist der Artikel nun bereits laaaange her und wir sind bereits weg aus Australien und sagen statt G’day nur noch BULA! sorry for delay, but…you know… It’s Fiji time!

Tag 36 mit Freddy: Morgen heisst es tränenreichen Abschied nehmen von unserem spritschluckenden Allradkönner. Tag 36 auch der erste Regentag, der dafür richtig – es begann irgendwann heute nacht das rhytmische Klacken auf dem Dach und erhöhte sich in wunderbarem Stakatto zu einer Trommelsynphonie – so als ob uns das Wetter zeigen will: Eure Zeit ist abgelaufen! Und das ist sie auch fast. In 3 Tagen gehts weiter zu unserem letzten Punkt auf dem Reiseplan – hoffentlich wirds dort wieder wärmer!

Aber zu den Fakten:

  • finaler Kilometerstand: 7908
  • bisher investiertes Tankgeld: 1550 AUD
  • Regentage: 1,5
  • neuer Temperatur-Rekord nachts: 2 Grad
  • kaputte Windschutzscheibe: 1
  • WM-Spiele live gesehen: 1 (und zwar jetzt gleich)
  • vernichtete Wein-Bemberla: 3
  • vernichtete Biere: keine Angabe

 

Ab in den Süden…

…wo es im Gegensatz zu Europa immer kälter statt wärmer wird. Das ist der Nachteil wenn man im Norden Australiens anfängt, man fährt letztendlich immer tiefer in den australischen Winter und es werden somit immer ungemütlichere Temperaturen. Und während die Weichei-Camper bereits ihre Öfelchen neben den Fernsehern ihrer Wohnmobilen anwerfen, harren wir eben in Daunenjacke vor Freddy aus und schauen auch etwas Fern: Hier einige Best-Offs:

Das ist mal fernsehen in High-Definition! Na dann Prost!

Mit Freddy im Sandkasten

Wie bereits erwähnt, haben wir ja die Delphine in MonkeyMia in Frieden gelassen und machten uns auf in den Francois-Peron Nationalpark. Am Parkeingang heisst es erstmal: Luft ablassen, wir also kiloweise Zwiebel gegessen – aber eigentlich waren nicht wir gemeint, sondern Freddy musste Luft lassen – und zwar aus seinen Reifen, denn die Pisten im Nationalpark sind mehr Sandkästen als Strassen also: Reifendruck minimieren, damit man sich nicht eingräbt. Freddy hatte natürlich auch im tiefen Sand seinen Spass und wühlte sich durch alles durch, und wir schwebten benebelt im Zwiebelaufwind mit. Der Nationalpark hat ein wunderschönes Kap, von dem man jegliche Meeresbewohner beobachten kann, leider war es bei uns sehr stürmisch und dadurch die See so aufgewühlt (lag das an unseren Darmwinden oder war es ein normaler Sturm?), dass wir lediglich Delphine sehen konnten und keine Rochen, Riesenschildkröten oder Fischschwärme. Dafür aber tolle Sonnenuntergänge, einsame Buchten und Strände. Und kaum zu glauben aber wahr, nach den kalten Nächten gabs am Parkausgang sogar noch einen gratis Hot-Tub mit heissem Quellwasser, in den wir uns natürlich gleich stürzten und solange sitzenblieben bis wir sauber und runzelig waren. Herrlich!

hä? hats hier Mickey Mäuse?

bevors los geht: Luftablassen…

…und ab gehts…

durch ausgetrocknete Salzseen…

vorbei an schrägem Farbenspiel…

bis ans Ziel: Das Cape Peron – windig wars.

DA, Dolfine!!! (oder waren es einfach grosse Goldfische?)

Die Komoran-Kolonie trotz dem Sturm.

campen im Sandkasten.

Und irgendwo dahinten muss dann…

…die Belohnung liegen: der Hot Pool, es war schwer Sarah da wieder rauszukriegen.

Weiter gings zum Shell Beach, der Name ist Programm.

 

Als nächstes wollten wir endlich mal wieder unsere Finger am Felsen langziehen (klettern gehen) und machten uns weiter auf gen Süden in den Kalbarri Nationalpark. Genaue Infos sind hier nicht leicht zu bekommen und so machten wir uns auf die Suche nach den Kletterfelsen. Eigentlich eine einfache Sache, denn es gibt nur eine Schlucht, die mit Felsen gesäumt ist. Also dann: wenn wir die Haken blitzen sehen, sind wir richtig. Nur, wir liefen und liefen und sahen keine Haken blitzen…dann endlich sahen wir welche, aber die waren überschaubar. Etwa 14 gebohrte Touren, davon sicherlich 7 die jenseits unseres Fitnessgrads lagen und bei 3 Routen stand schon mit Magnesia an den Fels geschrieben “bad bolts” was soviel bedeutet wie: Harakiris vor. Wir waren davon ausgegangen ein schönes Sportklettergebiet zu finden, in dem wir einige Tage verbringen werden, aber wurden eines besseren belehrt. 14 Touren – thats it! shit.

 

Z-Bend im Kalbarri Nationalpark…

…mit netten Bewohnern. (und nein auch Babyschlangen sind NICHT süüüss)

Lieber schnell weg vom Boden…

 

Hinkelstein-Wüste & Koala-Suche

Nunja, so gings dann eben doch früher weiter und unsere letzte Kletterhoffnung lag um Perth herum, wo es scheinbar einige Felsen gab – hoffen wirs, denn wir haben noch ein paar Tage übrig. Mit Zwischenstopps an idyllischen Plätzchen am Meer, Lagerfeuer-Romantik und feinem Gegrilltem ging es in den letzten Nationalpark auf unserer Route, der Nambung Nationalpark – bekannt für seine grabsteinartigen Sandsteintürmchen die in einer riesigen Wüste stehen. Wunderschön und interessant, aber solangsam stellt sich eine gewisse Nationalpark-Sättigung ein, zum Glück war dieser Park wirklich mal landschaftlich ganz anders. Auf Koala Suche begaben wir uns auch noch, aber diese Faulpelze machen ja tagsüber mal gar-gar nix, und wir dachten die machen bei uns ne Ausnahme und spielen mit uns Mallefiz…, aber denkste…

Statt Klettersport, ein netter Grill-Spott…

…chique Dünenlandschaft

…leider war der Wind doch schon recht kühl

Freddy im Hinkelstein-Land…

ein Hinkelstein-Wanna-be

Auf Koala-Such-Wanderung…

Hier ist ein pennender Koala im Bild versteckt

…auch der hier war nichtmal durch Keksversprechungen wach zu kriegen.

 

Die wohl letzte Nacht am Meer: mal wieder auf den Campingplatz zum Wasser auffüllen und warm duschen, was auch bitter nötig war, denn es wurde abends so kalt, dass Sarah sich ernsthaft überlegt hat in Daunenjacke und Mütze zu schlafen… dann gings weiter nach Perth – unsere Hoffnung auf mal wieder senkrechtes sporteln…

Reizwort “Carrots”

Um Perth sollte es einige Sportklettergebiete geben – also auf zum ersten Gebiet, dem Mountain Quarry. Wie der Name quarry ja schon verrät handelt es sich bei den meisten Gebieten um Perth um stillgelegte Steinbrüche… zum Steinbruch-Schotter kam dann auch noch, dass die Australier ja stolz auf ihre einmalig bescheuerten Haken sind und die so gut wie überall verwenden. Für Nichtkletterer schwer zu beschreiben, jedenfalls kann man an diese “Carrot” genannten Haken nicht seine Sicherungskarabiner anbringen. Ausser einiger neuen Routen war da also wieder wenig zu holen und wir grasten einige Gebiete ab um wenigestens ein paar Routen zu klettern…gottverdammisch!! Alternativen hatten wir nicht mehr viele und weiterhin in den Quarries übernachten, die eigentlich mit Schranken verschlossen sind, wollten wir nach einer Ranger-Ermahnung auch nichtmehr. Was also am letzten Tag, an dem es sich bereits morgens schon einpisste tun? Irgendwas besonderes für den letzten Abend – also mit Freddy nochmals ans Meer fahren. Das Navi sagt eine Stunde zu einem naturbelassenen Campingplatz direkt am Meer. Letztendlich brauchten wir wegen des Grossstadtverkehrs sicher 3 Stunden, um dann festzustellen, dass dieser Campingplatz gar nicht mehr existierte. Na toll, langsam dämmerte es schon, die Steaks und die letzten Biere schrien schon nach Verköstigung. Letztendlich kamen wir dann bei Dunkelheit an irgendeinem städtischen Caravanpark an, der Regen hatte aufgehört, die Steaks waren trotz Gasgrill delikat und die letzten Alkoholvorräte wurden teils aus Frust und teils aus Lust doch noch vertilgt. Brav!

im Statham’s Quarry

zumindest etwas klettern war drin.

trotz Stadtnähe doch ein nettes Plätzchen.

tja, da hatte das Wetter dann die Schnauze voll von Sonne.

Am nächsten morgen hiess es dann grosse Dusche und Grundreinigung für Freddy und wieder ab nach Perth, um Freddy seinen Besitzern zu übergeben. Schnief!

Die Landschaft sieht hier irgendwie anders aus.

Nun steht Freddy einsam und alleine auf dem Apollo-Parkplatz und bekommt wohl seine Frontscheibe, in der sich gegen Ende noch ein dezentes Risschen ausbreitete ausgewechselt und wir verbringen die letzten 2 Tage in der einzigen Metropole von Western Australia, geniessen das komfortable Hotelbett (Freddys “Himmelbett” war doch recht schmal), den Flat-Screen im Zimmer (und somit die Möglichkeit unser erstes WM Spiel live zu verfolgen) und die Fish’n'Chips aus der Hand.

Tschüss Freddy es war schön mit dir.

ein letztes mal Freddy drücken…

 

…und hier noch ein paar letzte Impressionen der letzten Etappen: (sorry, die Bilder in der Galerie sind krud durcheinandergewürfelt, und die atemberaubende Übertragungsrate macht ein umsortieren unmöglich…)

 

Auf Achse #3: Querfeldein über Steppe, Sand, Dünen Meehr

Update: Aktueller Kilometerstand: 6056 km
Deutschland – Ghana: 2:2
Diesel-Niedrigpreisrekord: 1.69 AUD!
Wetter: Frühstück bei Nieselregen, aktuell: 100% bedeckter Himmel
Ortung: North-West-Coastal-Highway südlich von Carnarvon
Aktions-Angebot bei Woolworth: Peanut-Pumpkin: 1,89/kg
stärkste Windbö letzte Nacht: 9 Beaufort
Kaputte Rasierer: 1
Überfahrene Beuteltiere: 0

Nach einer turbulenten, lauten und schüttligen Nacht in Freddy haben wir den Sturm doch irgendwie überlebt, auch wenn wir schon befürchteten, dass es gleich entweder Freddy auf die Seite wirft, oder unser Hochdach in hohem Bogen davonsegelt und wir wie die Sardinen in einer geöffneten Dose daliegen, oder das uns eine fiese Springflut von unserem netten Küstenplätzchen zieht. Doch Glück gehabt!

eigentlich lauschiges Plätzchen…

…mit gewaltiger Brandung.

Aber zurück in die tiefere Vergangenheit:

Nach dem Eighty-Mile-Beach gings weiter südlich Richtung Port Hedland. Man muss schon sagen, dass die westaustralischen Städte einen ähnlichen Charm versprühen, wie die angelegenen und halbvertrockneten Sandwiches in den Roadhouse-Truck-Stopp-Auslage. So auch Port Hedland. Einziger Zweck dieser Stadt scheint zu sein die in der Region abgebauten Erzvorkommen in Frachter zu verladen und zu verschiffen. Sonst eher Retorten-Stadt mit obligatorischer Shopping-Mall, 3 Tankstellen und…ähm…nichts :)

Einmal volltanken und Freddys Katakomben wieder mit Vorräten beladen und weiter. Auf dem Weg in den Karijini Nationalpark liegt noch der halb in Vergessenheit geratene Nationalpark Millstream-Chichester. Freddy freute sich wie ein kleines Kind: endlich wieder über heissgeliebte Gravelroads ballern und Dreck fressen! Wir wurden mit einem traumhaften Prärie-Panorama sowie einem eisigen Sturmwind begrüsst. Hoppla, heute morgen standen wir noch in Shorts und Shirt rum…aber endlich hat es sich gelohnt unsere Daunenjacken aus Nepal quer durch Indien und Japan zu schleppen. Der Ausblick in die Prärie entlohnte uns für die Kälte, und wir suchten einen halbwegs windsicheren Platz hinter Freddys breiten Schultern. Ist das der australische Winter, in den wir hier immer weiter vordringen??

Komischer Zuckerhut-Berg auf dem Weg in den Millstream NP

EAT MY DUST!

Grosse Terrasse, leider recht windig.

…dennoch, der Ausblick war ganz nett.

In der Hamersley Gorge

Laaangweilllliiiiiiggg. ich wollte wandern, menno.

Die Hancock Gorge

im Karijini-National-Park

 

Australische Wanderlust oder australischer Wanderfrust?

Im Karijini Nationalpark hatten wir von etlichen Wanderungen gelesen (die, so schien es, endlich etwas länger als die sonst eher kurzen australischen Austritte zu sein schienen). Doch die Australier haben eine seltsame Zeitrechnung, denn die mit 3 Stunden angegebene Gorge-Tour durch tiefe steile Schluchten, endete nach knapp einer Stunde bereits wieder am Parkplatz, naja, dann eben noch eine dranhängen, damit man wenigstens etwas Bewegung hat, dafür gings über Stock, Stein, durch Wasser watend etc.

hmm solangsam wirds aber tief…

zu tief!…Dann eben Plan B

Da solls also hoch: Mt. Bruce

Der nächste Tag versprach mehr: Der zweithöchste Berg Westaustraliens: Mount Bruce – mit sagenumwogenen 1235 Metern ein Gigant im sonst eher hügeligen Westaustralien. Diese Wanderung stellte sich auch wirklich als lohnend heraus, abwechslungsreich und insgesamt doch knallige 4 Stunden – hört hört! (angegeben ist er mit 6 Stunden…nunja besser als nix) Jedenfalls wissen wir seid der Zeit im Karijini, dass es nicht verkehrt ist warme Klamotten im australischen Winter bei sich zu haben. Weiter gings Richtung Küste in der Hoffnung wieder die dicken Klamotten ablegen zu können…

 

Schon geschafft!

Wir waren da! Unser Steinmännchen.

Erstmal Siesta…

Da kamen wir also hoch?

 

Von wegen Kap der guten Hoffnung. Im Cape-Range-Nationalpark

“All campsites full” stand auf dem Schild für den Cape-Range-Nationalpark. Achwas, schreiben die doch nur…oder haben das Schild da immer stehen…kann ja nicht sein, ist Nebensaison, Winter.

Nunja, doch 50 Kilometer später standen wir vor der Einfahrt in den Nationalpark und eine üppige Dame teilte uns mit einem geradezu sarkastischen Lächeln mit. “No, seriously, the Nationalpark is fully booked today, but try your luck tomorrow. First comes, first serves: My office opens at 8 and then we allote the free sites…but don’t come late. If you come here at 6 a.m. you have a good chance.” – ähääää…was sind denn das für Mafia-Methoden hier? Aber der Nationalpark, gelegen an einer Halbinsel, ist bekannt für seine weissen Strände, das azurblaue Wasser, nahe Riffs und die damit perfekten Schnorchel-Bedingungen. Naja, dann eben mal wieder eine Nacht auf einen normalen Campingplatz. Auch gut, die Nationalpark-Camp-Plätze verfügen über kein Wasser, somit keine Dusche und nur ein Plumsklo…endlich mal wieder richtig duschen (dazu noch warm) und Wäsche waschen! Am nächsten Morgen standen wir tatsächlich um halb 7 in der Schlange vor dem Nationalpark-Häuschen, Frühstück bei bedecktem Himmel, und ärgerten uns, dass es ausgerechnet diese Nacht regnen musste (1. Regen in 3 Wochen), die auf unseren Waschtag folgte. Die Herrscherin über die Camp-Vergaben kam auch um Punkt 8 Uhr… wir fielen vor ihr auf die Füsse, flehten, bettelten und sie suhlte sich in Ihrer Macht und vergab in ihrer grenzenlosen Güte sogar uns einen Platz!

YES! Wir kamen uns vor wie die Gewinner beim Bingo-Abend – aber NOOOO – wieso regnet das denn jetzt schon wieder?? Nunja, kamen wir zumindest mal in den Genuss Freddys Vorzelt aufzustellen. Zum Glück beruhigte sich das Wetter jedoch wieder etwas, auch wenn es merklich kühler war…Sarah hatte sich ja noch grossspurig einen Schnorchel gewünscht, aber den wollte komischerweise nichtmehr testen. Ach ja, aber die Temperaturen sind wieder deutlich höher, Abende ohne Daunenjacke sind also wieder drin.

Hat da jemand sein Hirn verloren?

Hü-Hüpf. Riesendüne am Cape-Range

Der hartumkämpfte Camp-Platz

…neugierige Nachbarn gibts auf jedem Campingplatz.

Turquoise Bay

Arschbombeeee!!!!

Front-Sand-Flip-Face-Blend!

leicht windig.

Canyon im Cape-Range…hier durfte man mal klettern. Heute verboten. Danke!

…weiter gings.

…musste sein :)

Halbzeit von Australien: Campfire und Burger-Grillade! YAMMI!

Nun arbeiten wir uns gerade gemächlich weiter nach Süden vor. Freddy bekam wieder etwas Zucker ab als wir eine 53 Kilometer lange 4WD Sand-Dünen-Piste zurücklegten und dort einen wunderbaren Platz am Meer fanden.

Sandige Piste. Auch hier hat Freddy Spass.

Wieder mit nettem eigenen Balkon…

Grosse Küchenfenster haben ihren Vorteil…

Riesen-Whirlpool: Blowholes

Nun fahren wir momentan Richtung Denham an der Shark Bay, dort ist auch das sagenumwogene MonkeyMia beheimatet (bekannt für die zutraulichen Delphine, die einmal täglich in die Bucht kommen) und zieht dort abermillionen Touristen an… wir haben aber beschlossen uns dieser Touri-Veranstaltung zu entziehen und besuchen lieber den Nationalpark oberhalb (auch wenn meine kleine Nichte Anna darüber sicher empört reagieren wird. Liebe Anna, ich habe nur Angst, dass die Delphine erschrecken wenn sie mich sehen, und dann nie wieder kommen. Und so hast du noch eine Chance die Delphine irgendwann in Monkey Mia zu besuchen :) )

Hallö, isch bin der Erna euer Fohrer…

…und isch bin dr Siggi, der Novigodor.

Hier wieder ein paar weitere Impressionen:

 

 

Auf Achse #2: Mit Dirty Freddy durch die Kimberleys bis ans Meer

Statusupdate: aktueller Kilometerstand: 3618 km ; Lokalisation: Great Northern Highway, ca 300km südlich von Broome

Nachdem Freddy sein Können auf rauhem Gelände bereits im Gregory Nationalpark unter Beweis gestellt hatte, konnten wir mit ihm guten Gewissens unsere nächste Etappe in Angriff nehmen. Die Gibb-River-Road schimpft sich eine ca 600 km lange 4WD-Route quer durch die Kimberley Region, also auf gutdeutsch – quer durchs Off. Aufgrund der Horrorgeschichten der Apollo-Vermietungstussi, die mindestens einen geplatzten Reifen und einen Steinschlag als obligatorisch deklariert hat und der Empfehlung stets genug Wasser und Essen dabeizuhaben, falls man stecken bleibt, deckten wir uns vorher in Kanunarra ordentlich ein. Freddys Arsch streifte wegen den Wasser-, Wein- und Biergallonen und 180l Diesel zwar fast am Boden, aber egal – Freddy packt des scho!

Da laang…i sähs genau!

Endlich konnte Freddy beweisen, dass er ein echter Tiger ist…

nochmal durch die Waschanlage…

unsere Lieblingsfarbe

Aaaarm…

Los geht`s! Nach den 50 km fragten wir uns dann schon, wieso denn da immer Verkehrsschilder für Road-Trains und LKWs stehen, das soll doch ne 4WD-Route sein?? Naja,kurzum – die Tante von Apollo wollte uns wohl nur die höchste Versicherungskategorie aufschwatzen, denn ausser ein paar kleinen Flüsschen, die man durchqueren musste, bestand die Gibb-River-Road aus einer breiten staubigen Piste. (Aber hier konnte Freddy doch beweisen wer den längsten Rüssel hat und hat die Rüssellosen Dieselsauger in den Furten und über die Wellblech-Pisten gezeigt, wer der Schmerzlos ist, bzw. das er ein Mietwagen ist ;) Von Steinschlägen und sonstigen Pannen blieben wir also verschont – Puh! Allerdings entdeckte Freddy eine neue Liebe, die er bis in die letzten Ritzen in sich aufsog – roter Strassenstaub. Mhh köstlich! Unser weisses Geschirr wurde rot, Freddy wurde rot, unser Müsli wurde rot, das Klopapier rot, unser Rotz rot (wir dafür jeden Abend blau ;-)). Sämtliche Massnahmen, wir Fenster zu, Fenster auf, alles mit Tüten abdecken, putzen brachten keine wirkliche Linderung. Naja, in dieser Situation musste man seinen schwäbischen Drang zum ständigen Putzen eben unterdrücken und den Staub bedignugslos akzeptieren.

verzweifelter Reinigungsversuch

Puh, die Alde stinkt!

Dieses Motto gilt nicht für das Dreamteam

Chiquer Platz…

…mit grosser Terasse…

…und tollem Ausblick…

Obligatorisch bei Sonnenuntergang, klar!

Eins, zwei, viele…

In den Kimberleys selber gabs etliche Schluchten, manche mit, manche ohne Krokodile, die man mehr oder weniger gut zum baden verwenden konnte. Nachdem wir einige Schluchten und Höhlen erkundet hatten und einige wirklich schöne Wildcampingplätze gefunden hatten, waren wir auch schon bald wieder auf einem befestigten Highway, auf dem wir dann Richtung Westküste in Broome brausten. Zu unserer Freude schien sich das Staubproblem damit auch einzudämmen, aber wohl eher nur vorübergehend.

Mein Gott- isch des tief!

Natürlicher Infinity-Pool an der Bell Gorge

ach, so ein Bad hat noch keinem geschadet…

Oh ja, der Bademeister ist auch schon da!

Schni-Schna-Schnapppiiii…Sieht aber gar nicht so wohlwollend aus

Im Tunnel Creek

Hier an Meer gibt es wohl auch einige der schwimmenden Bademeister, weshalb wir uns bisher nicht reingetraut haben. Die Strände sind endlos, sodass wir am Eighty-Mile-Beach sogar für Freddy eine Auffahrgenehmigung bekommen haben. Er hätte am liebsten gleich sein Handtuch ausgebreitet und wäre geblieben, aber leider gilt Campen verboten. Zudem bekommen wir immermehr den australischen Winter zu spüren, was dazu geführt hat, dass Hardy (nein nicht ich) die Fussheizung in Freddy angemacht hat (zur Verteidigung: nur morgens, meine zarten Füsschen haben gefroren).

So, nun weiter auf dem Highway Richtung Port Hedland zum Einkaufen und dann weiter Richtung Süd in die nächsten Nationalparks mit hoffentlich schlimmen Pisten damit Freddy sich nicht weiter langweilen muss.

auch endlose rote Sandpisten führen irgendwann zum Ziel…

netter Schlafplatz am Strand

Gratis dazu!

Eighty Mile Beach

Ach scheiss Photos…ich hau dann mal ab!

Die Typen mit den dicksten Kärren haben ja bekanntlich…

Barnhill Outstation

On the Road again! Man bemerke: asphaltiert – laaangweilig!

 

so. Zum Abschluss noch: Viel Spass bei der WM, geniesst das legitime Biertrinken vor dem Fernseher und die Vuvuzelas trällern! Schade, geniessen wir unser Bier eben ohne Fussi. Lasset die Spiele gewinnen.

zack und ab.

achja noch ein paar Bilderchen:

Auf Achse mit Freddy#1 – The North

On the road again. Und da Sarah gerade auf dem Pilotensitz ist, nutze ich doch mal die guten Highwaykonditionen, um ohne grosses Geholpere einen kurzen Statusupdate zu verfassen.

Aktueller Status: Gefahrene Kilometer: 1958

Nach unserem Stop im Nitmiluk-Nationalpark mit Paddeln, jauchzte Freddy wie verrückt und schlackerte mit den Stossfängern, denn als nächstes stand der Gregory Nationalpark an. Der Park ist kaum erschlossen und nur mit 4-WD-Fahrzeugen erreichbar. Als Sightseeing-Tour gibt es etliche 4-WD-Trails… Freddy nahm sich noch nen Schluck Diesel und zack waren wir an einem wunderschönen Bush-Camp umgeben von Horden Papageien. Vom Baden im Fluss liessen wir diesmal ab, da die grossen Warntafeln kaum zu übersehen waren, dass dieser Park den Krokodilen gehört. Naja hoffen wir einfach, dass sich kein Krokodil zum Barbeque selbst einlädt…

Abendstimmung ohne Krokodil im Gregory Nationalpark

 

Test the Freddy: Auf der Bullita-Stock-Route

Auf dem Routenschild stand Folgndes: 70 Kilometer lang, Dauer: 7 Stunden…hmm also ich war ja immer schlecht in Mathe, aber einen atemberaubende Durchschnittsgeschwindigkeit ergibt das glaub ich nicht. Ok fahren wir mal ein Stück, wenn wir die Schnauze voll haben drehen wir um – ab gehts…beim Startschild kamen Sarah schwere Zweifel auf, der “Weg” ist zwar mit kleinen Tafeln markiert, aber…ähm…in Deutschland nennt man das See…aber Freddy lies sich nicht davon abbringen, rein ins Vergnügen. Die Route stellte sich als wirklich derbe ruppig heraus und aus einigen Fels-Absätze die überfahren werden mussten, hätte der Alpenverein wohl einen Via Ferratta gemacht. Also wenn es meine eigene Karre gewesen wäre, hätte ich doch Zweifel über dessen Unversehrtheit gehabt, aber dafür hat man ja einen Leihwagen :) – so gings über fiese Sandstein-Platten-Felder durch Seen, Flüsse, Steilaufstiege und wunderschönes Bushland durchs Nirvana, und schnell wurde klar, dass wir den Weg nicht so einfach zurückfahren können, demnach blieb uns nichts anders übrig als den gesamten Rundkurs zu bewältigen… Die sieben Stunden waren jedoch grosszügig kalkuliert, und so waren wir nach knapp fünf Stunden durch, und das war auch gut so, Sarah war schon ganz grün im Gesicht und war heisser vom Kreischen – nein Spass, als gute Rallye-Copilotin hat sie immer die Kommandos, Winkel und Einschlagwinkel der kommenden Kurven vorausgesagt.

…soso, da gehts also lang…

äähmm… gehts wirklich DA lang?

schlimmer als die Uhlandstrasse anno knips…

harter Seegang…

A Leiderle und a Drahtsoil ghört da nei…

Dickes Ding: Ein Boab-Tree (Affenbrotbaum)

achtung, von links kommen Krokodile und Kajaks ;)

Weiter gings Richtung Western Australia auf dem Victory Highway.

Border Ahead!

Zwei Kilometer vor der Staatsgrenze mussten wir noch einen strategischen Boxenstopp einlegen. Keine Sorge, Freddy war wohl auf. Zum Glück gibts hier ja Nationalparks wie Sand am Meer, so nächtigten wir im Keep-River-Nationalpark, direkt vor der Staatsgrenze und machten uns über unsere letzen Frischobst- und Gemüse-Vorräte her, denn es gibt strikte Quarantäne-Vorschriften, zur Einreise nach Western-Australia. Die Wessis haben wohl Angst vor der gemeinen Drosophila-Fruchtfliege…verständlich, dagegen sind die Heerscharen Mosquitos nichts ;)

Am nächsten Tag an der Grenze hatte ich wirklich Bedenken. Nicht, dass der Zöllner etwas Verbotenes finden würden, sondern vielmehr, dass der etwas korpulente Grenzbeamte in unserem Freddy sich verklemmt und es nichtmehr raus schafft. Unter grossem Fluchen, Schieben und Pressen gelang ihm jedoch seine Eigenbergung aus Freddys Rumpf und war Stolz wie Bolle eine angefangene Knoblauchknolle zu beschlagnahmen. Naja behalt sie, da waren ohnehin noch zwei frische Knollen im Netz…

Rumble in the Bungle-Bungles!

Ein kleiner Umweg von schlappen 500 Kilometern brachte uns in den Purnululu-Nationalpark. (Wieder ein Stotterer bei der Namesvergabe) – wieder einer, den man nur über eine 50 Kilometer lange 4-Wheel-Strecke erreicht. Freddy freute sich und jagte über die holprige Piste wie ein junges Fohlen, da halfen auch Sarahs Rufe nach “Freddy net soo schneeeelllllll…die Milch wird doch schlecht!!” nichts. Freddy mag es staubig, und das Resultat schlägt sich leider nach jeder Fahrt als Milimeterdicke rote Staubschicht auf unserem Fahrzeuginterior nieder. Wir überlegen bereits eine Putzfrau anzustellen.

Freddys rotes Puder liegt überall…

Der Alte mieft! Zum Glück gibts an der Strasse immer wieder Duschmöglichkeiten…

 

Die Bungle-Bungles, wie der Park im Volksmund genannt wird, ist berühmt für seine rot-gelb-gestreiften Sandsteindome, die an überdimensionale Bienenstöcke erinnern. Wunderschöne, einsame Wanderungen führten uns durch eine eindrückliche und einmalige Landschaft – Freddy hatte somit frei.

Bienenstock-Felsen im Purnululu National Park

Eigentlich war Wandern angesagt, aber Sarah hatte andere Pläne

Wandern im Flussbett…

The Window

Ou Mann, bin ich klein. Cathedral Gorge-wär wohl auch was für Basejumper

Sunset am Bungle-Bungle Massiv

Heute gehts wieder zurück nach Kununurra, Freddy auffüllen mit Diesel, Proviant und Wasser, bevor es dann in die Kimberleys (eines der letzten grossen Wildnisgebiete Australiens (so gross wie die Schweiz und DE zusammen)) über die Gibb River Road geht – eine ca. 700 km lange Off-Road-Piste, auf der es kaum oder völlig überteuerte Einkaufsmöglichkeiten gibt. Wir sind gespannt, was uns dort die kommenden Tage erwartet – Freddy ist euphorisch, wir auch!

weiter gehts…

 

Hier noch ein paar weitere Bilder aus dem Norden…

Ab gehts: Mit Freddy auf Achse in Downunder

G’day und ahoi aus dem Kopüberland. Nachdem wir auf den Strassen von Darwin nicht genug Geld für einen Bagel erbetteln konnten, haben wir uns dann entschlossen einfach ohne Bagel weiterzureisen und haben uns mit Freddy angefreundet. Freddy ist ein wahres Kraftpaket und wie uns scheint grundsolide eingestellt, kein Mimöschen und kein Typ mit viel Schicki-Micki. Einziges Manko: Er ist ein Trinker. Er meint, es liege an seinem Tiger im Tank. Einen Tiger haben wir zwar noch nicht gefunden, aber bereits festgestellt dass er nicht untertreibt mit seiner Trinkfreudigkeit. Bisher konnten wir ihn zwar nur einmal auf seine Outdoor-Tüchtigkeit prüfen, aber in den nächsten Tagen sollte sich das wohl ändern, wenn wir in den Gregory- und den Purnululu-Nationalpark fahren (kein Witz, die Städte- und Na-Na-Nationalparknamen müssen hier von einem Stotterer vergeben worden sein).

Neben Freddys Tiger im Tank haben wir uns noch ein Haustier zugelegt: Fritz, the Chiller-Frog. Aber er wollte keine Miete zahlen, so haben wir ihm gekündigt. Zudem noch scharenweise Mosquito-Miet-Schmarotzer, mit denen machen wir kurzen Prozess…

Fritz lässig am chillen…

Schnüffel-Schnüffel…gibts noch Pommes?

…die anderen Dauercamper von Nebenan…

Mist, den Grill wieder vergessen auszumachen? …erste Buschbrände

Ansonsten haben wir bereits Bekanntschaften mit diversen Känguru und Wallabies (Small-Version von Kängurus) gemacht (ein Glück keines dieser hat bisher Bekanntschaft mit Freddys Stossfänger gemacht). Zudem wissen wir, dass davon abzuraten ist, bei Dunkelheit in einen HotPool baden zu gehen, wenn gerade ein Krokodil sein nächtliches Jacuzzi geniesst. Dafür hatten wir die kristallklaren Creek-Wassergumpen für uns alleine gehabt. Alles in allem bisher sehr zu empfehlen.

Sorry, aber Freddy scherrt schon mit den Hufen und ist durstig nach wilden Rodeo-Pisten…in diesem Sinne, weiter gehts… bald wieder mehr.

Die Florence-Falls

Private Pools oberhalb der bevölkerten Wasserfälle

Gibts hier Plankton?

Am Morgen baden in den Hot Pools ohne Krokodil.

In den Schluchten des Kathrin-Gorge-River

(mehr Bilder gibts leider nicht, weil wir alles über 3G-Daten hochladen müssen…)

Japan Teil 2 | Berge, Regen, Meer und zurück

Sightseeing satt? Ab in die Berge!

So sollte es sein. Genug des Tempel-Watching, mal sehen ob die Japaner mit den Schweizern in Sachen Alpen mithalten können… zumindest verkehrstechnisch können die Japaner mit einer ähnlich guten Infrastruktur aufwarten. Nur bei den Buspreisen schlackern einem die Ohren! Auch die Wettervorhersage sprach nicht gerade für uns. Wir hielten die Hoffnung jedoch aufrecht mit einem Dienst, der von Wolken bis Schauern ausging. Den Ankunftsabend verbrachten wir mit schwitzen in der heissen Quellen-Badelandschaft unseres Hotels und mit japanischem Tischgrill-Fondue, das mit Yukata und Zehensocken bekleidet eingenommen wurde. Mitunter exotische Dinge, die zu dem Fondue serviert werden und glücklicherweise einige Dinge in homöopatischen Dosen, mehr hätten wir nicht essen wollen. Der nächste Morgen war bereits wolkenverhangen, dennoch wollten wir auf den Mount Yakedake steigen, einen ruhenden Vulkanberg – doch bereits beim loslaufen öffneten sich die Himmelstore gewaltig. Aber es gibt bekanntlich kein schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung. Um also unsere fehlenden GoreTex-Schuhe und Regenhosen zu kompensieren leisteten wir uns kurzerhand zwei totchique und multifunktionale Regenschirme, so bliebs zumindest hinterm Ohrläpple trocken – und der Schirm sollte uns noch gute Dienste beim Übersteigen von diversen Schneefeldern leisten. Nunja mit der tollen Aussicht wars dann nix, dafür waren wir recht einsam, einzig eine Bärenmama mit Kindern kreuzte unseren Weg und wir wurden von einigen Bergaffen von den Bäumen aus beschattet – bis zu diesem Zeitpunkt wussten wir nichtmal, dass es dort oben Bären und Bergaffen gibt. Und trotz Dauerregen war Sarah im Glück – perfektes Onsen-Wetter!!!

Unbeantwortet bleibt für uns jedoch weiterhin ob die japanischen Alpen mit den Schweizern konkurriern können… viel konnten wir bei den Sichtverhältnissen ja nicht sehen.

…die haben doch sicher nur vergessen die Schilder zu aktualisieren…
Noch guter Hoffnung (die haben sich sicherlich geirrt)
…oder vielleicht auch doch nicht?
Kein Hut, ein Stock oder doch nur ein Regenschirm??
In anderern Regionen wird das doch als Canyoning dem Adventure-hungrigen Volk angeboten?!
So ist das Nass doch viel besser ertragbar…
Die japanische Art des Fondue…auch wenn man von der Hälfte nicht genau weiss was es ist, doch (meist) ganz lecker…
Mehr Regenbilder gefällig?!?

 

(sorry, ab hier hats uns irgendwie die Text-Formate verbröselt, aber dank superschnellem Internet und atemberaubender ipad-wordpress-Performance müsst ihr ab hier leider in etwas seltsamer Optik weiterlesen…oder es sein lassen :) )

Wie zwei Seegurken am Fels

Von den Alpen machten wir uns bereits auf den Rückweg Richtung Tokyo und legten noch einen Stop in Ito, einer kleinen (natürlich) Onsen-Stadt am Meer auf der Izu-Peninsula, ein. Unser Hostel war wieder ein etwa hundertjähriges japanischen Gebäude, das Tatami-Zimmer war traumhaft. Mit Flussblick und Sicht auf die FlussopenAir Bühne, auf der jeden Abend ein kleines Konzert gegeben wurde. Von hier aus gings an einem Tag zum Klettern. Direkt an der Steilküste am Meer – das Umfeld ist grosses Tennis! Leider wurden wir hier auf den harten Steinboden der Realität zurückgeworfen, denn entweder haben wir gewaltig an Kondition eingebüsst, oder die Japaner sind schlichtweg bärenstärke Kletterer. Seis drum – unserer Meinung nach müssen die Routen durchweg unterbewertet worden sein. Starke Touren, schwache Kletterperformance – schnell heim und die Gurken ins Wasser werden (also die Plauze in den Onsen hängen…) Am Folgetag beließen wirs dann doch lieber beim wandern durch das reizvolle Hügelland – und natürlich onsenieren…

Sieht trivialer aus, als es war!
N bissl höher die Flut, dann haben wir ne gute Ausrede zu gehen…
Unser schönes Zimmer im 100 Jahre alten Ryokan…
Hardys Beitrag zur körperlichen Anpassung…

Sarahs Beitrag zur kulturellen Anpassung

Hollööö…fohrn Sie noch Dökiööö??

weitere Bilder aus Ito…

Und Zack

– schon hat uns der Schinkansen bereits wieder in Tokyo ausgespuckt und wir sind schon am Ende unserer kurzen Japan-Erfahrung angekommen. Einmal Tokyo bei Nacht von oben, ein letztes Abend-Sushi-Mahl auch die letzte Ramensuppe ist gelöffelt – schon ist alles vorbei. Als handfester Beweis bleibt uns nur ein original japanisches Santoku-Messer sowie tolle Erinnerungen an dieses spannende Land. Auch wenn wir lediglich einen kleinen Teil von Japan erleben konnten, waren wir äusserst positiv überrascht und zutiefst beeindruckt vom Land und den Leuten.

 

Letzte Abenddämmerung in Japan…

Nein, nicht Paris, nur gut aus Frankreich kopiert – der Tokyo-Tower

 

Blick vom Tokyo-Tower – Bye-Bye Tokyo!

Die letzten Yen für grünes Matcha-KitKat am Narita Airport auf den Kopf gehauen…

 

 

 

…die letzten Bilder aus Japan:

 

 

Nun sitzen wir hier, bettelarm in Darwin und teilen uns einen halben Bagel, den wir aus dem Müll geangelt haben – hoffentlich ist der Mietwagen vollgetankt… ;)

 

 

 

SAYONARA Japan – HOWDY Australia.

Japan 1 – Frischer Fisch zum Frühstück – was sonst?

So ein Langstreckenflug bietet sich doch wunderbar an, um die Japan-Utopie nochmals genauer unter die Lupe zu nehmen. Hoffentlich auch, wenn um einen rum alle schnarchen. Leider haben wir Sushi, Matcha-Tee und Co. vor 2h verlassen und befinden uns bereits auf dem Weg zu den Kängurus.

Tokyo – alles Mega!

Nun gut…nachdem wir den Kulturschock im positiven Sinne verdaut hatten, das erste Mal unsere Futtonbetten auf dem Tatami-Boden unseres Hotels ausgebreitet hatten und es geschafft haben die Yukatas (japanischer Bade-Kimono) ordnungsgemäss anzuziehen sowie das erste Erdbeben überlebt hatten, fühlten wir uns gewappnet für die Megametropole-Tokio – aufgepasst, die Schwaben kommen!

Also Sonnenbrillen auf und rein ins Getümmel! Space-Sonnenbrillen sollen hier besonders wirksam sein, denn soviele bunten Lichter und stroboskopartigen Leuchtreklamen waren wir aus Indien, wo ständig Stromausfall herrscht, nicht gewöhnt. Um dem kalten Indienentzug etwas entgegenzuwirken erstmal rein in die Menschenmassen – auf zur Shibuya-Crossing – mit ca. 100.000 Menschen, die hier stündlich die Strasse überqueren die wohl höchtfrequentierte Kreuzung – da wirds doch etwas Rempelei, Stossen und Schieben geben? Aber Fehlanzeige! Schon hier fiel uns also auf wie höflich es in Japan zugeht! Danach liessen wir uns durch die mit hippen, trendigen sowie mit traditionell gekleideten Japanern gefüllten Stadtviertel Shibuya, Shinjuku und Ueno treiben, und stellten fest, dass die Japaner verrückt sind nach MEGA! Mega-Spielhöllen-Vergnügungs-Komplexen, Mega-Shopping-Malls (gefüllt mit Mega-Kitsch-und-Schund welchen man sich nicht erträumen lassen würde) – ja die Japaner scheinen Shopping-süchtig zu sein, glücklicherweise sind wir ja gut erzogene Schwaben, zudem haben wir ja den XXL-Rollkoffer zuhause gelassen. (ausserdem waren wir von Indien ja noch andere Preise gewöhnt ;) ) Und so kamen wir uns im Sog der stets chique und adrett gekleideten Japaner in unserem Reisefummel immer vor als hätten wir die Klamotten gerade aus dem Altkleidercontainer gezogen.

Klugscheisserbrille gefällig?

Unterhaltungspalast XXL

Was das wohl für DVDs sind???

Welcome to world of MUJI…

zumindest das Essentielle ist uns klar. Es geht um Flüssignahrung…

Matcha wird hier in alles geworfen…Matcha-Latte gefällig?

Roboter-Bar. Japans Interpretation von Starlight-Express…

Fufffiiii vom Flaufband gefällif???

Was noch auf unserer To See-Liste stand war der Tsukiji-Fischmarkt, dagegen ist der Fischmarkt in Hamburg nur n kleiner Goldfisch. Auch wenn wir die Thunfisch-Auktion verpasst haben (die um 5 Uhr morgens beginnt) war es doch recht eindrücklich: erstens die Grösse des Markts, zweitens WAS in den Meeren so wohnt, und drittens WAS die Japaner wagen zu verspeisen, kennenzulernen! Danach ist ein Sushi-Frühstück direkt neben den Auktionshallen Pflicht – Fazit: Roher Fisch am Morgen geht ganz gut! Selbst Sarah schaffts mittlerweile ohne Würgen.

Wüüaaaghhhh, hier fischelts doch!

Ja wieviel Wal hättens denn gerne?

Fisch-Skalp

weitere Impressionen aus Tokyo:

 

Badekappe & Gummiente? Onsen-Kult – die japanische Badekultur

Nach Tokyo gings mit dem Shinkansen (Expresszug der Japaner, der mehr an ein Spaceshuttle erinnert als an einen Zug) Richtung Izu-Halbinsel. Klettern, Onsen (japanische Hot Springs) und eventuell den Mount Fuji erspähen. Raus aus der Metropole, rein in die rurale Gegend – und erste Erkenntnis: Ko-ni-chi-hoppla! Wer Kanji nicht lesen kann, ist hier recht schnell aufgeschmissen! In Tokyo ist ja noch alles elementare in lateinischen Buchstaben geschrieben, aber das ändert sich schlagartig – auch die Englischkenntnisse der Bevölkerung. Wir fanden ein wunderbares, altes Onsen-Ryokan (ein japanisches Gästehaus mit eigenen heissen Quell-Pools) und fanden uns schlussendlich auch im verzwickten Bussystem zurecht mit dem wir die letzten Kilometer bewältigen mussten (unter Zuhilfenahme von Händen und Füssen und etlichen hilfsbereiten Japanern, die zwar kein Wort Englisch sprachen aber überaus bemüht waren). Wir hatten ja bereits in Tokyo Bekanntschaft mit Tatami-Matten, Yukatas und Futon gemacht, hier machten wir so richtig mit der Onsenkultur Bekanntschaft. Das alte Gebäude war bereits ein Traum, am Eingang heisst es Schuhe aus, danach ging es über x Treppenaufgänge, Korridore nach gefühlten 10 Minuten zu unserem Zimmer. Atemraubend und furchterregend zu gleich. Denn das Luxushotel vergangener Tage erinnerte etwas an das Hotel in “The Shining”. Perfekte japanische Zimmersymmetrie, Aussicht auf die grünen Berge – nur zum Hauptonsen soll es wieder alle Treppen runter gehen… mist.

…das hier ist ein Ryokan! Also alle Dächer! Etwas verschachtelt :)

…und das unser Zimmer.

Bereitmachen zum tauchen…

 

Aber die Ente bleibt draussen! Das ist nicht nur bei Loriot so, auch in Japan! Japaner lieben Regeln, so sind auch die Onsen genauen Regeln und Riten unterzogen: 1. keine Gummienten 2. Strikte Geschlechtertrennung 3. vor dem Baden gibt es eine lange und gründliche Reinigungszeremonie, die an öffentlichen Duschen und auf einem Melkschemel sitzend unter strenger Beobachtung der anderen Badeteilnehmer vollzogen werden muss. 4. vom Beckenrand darf nicht geköpft werden

Wir jedenfalls haben unsere Liebe für die mitunter ziemlich heissen Thermalbecken, die es in sämtlichen Formationen und Grössen gibt, schnell entdeckt. Zudem war man gezwungen einmal am Tag onsenieren zu gehen, da es in den Hotelzimmern selber keine Dusche gab.

Yo-Mama heut Sushi? NEIN! – Mount Jo-Yama du Fuji!

Am nächsten Tag wollten wir an den Mount Jo-Yama zum klettern – doch das stellte sich als nicht sooo lohnend heraus (bzw. nicht lohnend war der Felssektor an dem wir waren – schwer Informationen über Klettergebiete zu finden die man auch lesen kann), so entschieden wir den Berg Jo-Yama noch zu erklimmen, da man von ihm, wenn das Wetter mitmacht, den scheuen Mount Fuji erblicken kann. Beim Aufstieg begrüssten uns noch zwei Schlangen, leider keine Warteschlangen, sondern Grüne! Glücklicherweise interessierten sie sich kaum für uns. Oben gabs wirklich einen Blick auf Japans Wahrzeichen. Ein Berg, der mit seiner perfekten Symmetrie und der Zuckerkrone wie am Reissbrett entworfen, perfekt in sein Land passt. Verständlich, dass die Japaner auf ihren Mount Fuji-san so stolz sind! Als Belohnung gabs abends Onsen und Sushi, bevor es am nächsten Tag wieder weiter gehen sollte Richtung Kyoto…

Amtliche Wand…

Sinn für Humor. Vorne VW, hinten Toyota :D

Weder Stuifen, Buidersch oder Rechberg…

Statt Pommes gibts hier Sushi nach dem baden…

Abendlicher Ausblick…

Wie eine Zeremonie – das all-abendliche Bett aufbauen.

mehr Bilder? Hier:

 

Kyoto: Die Stadt, die mehr Tempel und Schreine als Häuser hat

Tokyo für das neue Japan – Kyoto, um das alte Japan zu erleben. Das wurde uns bereits von unserem japanisch-amerikanischen Trekking-Partner Seiji in Nepal verkündet – und er sollte Recht behalten. In Kyoto kann man sich wohl “zutode-sight-seen”, zudem kleine, ursprüngliche Gassen entlang wandern. Es herrscht ein wahres Überangebot an Tempeln, Palästen, Kaiservillen und Schreinen… das schöne ist, Kyoto ist mit 1,5 Millionen Einwohnern geradezu eine Kleinstadt, zudem topfeben – geradezu prädestiniert mit dem Drahtrössli erkundet zu werden. Doch was auf der Karte so nah aussieht, lies uns doch ganz gut durch die Gegend kurven (zumal auch wieder hier die Fahrradgrösse an die durchschnittliche Japanerkörpergrösse angeglichen ist, was in Hardys’ Fall aus dem schönen Drahtrössli eine wahre Laktatschleuder machte). Dennoch geradezu erholsam vom sonstigen Beine in den Bauch gehen-stehen-schleichen. Zumal wir wohl eine Phase erwischt hatten, in der die Hälfte der japanischen Schulen Ausflüge nach Kyoto veranstaltet haben und die Weltkulturerbe-Stätten chronisch überfüllt waren. Kaum ein Tempel, ohne Horden von Schuluniformierten.

versteckte, stillere Schreine…

Velo-Cruiser

Kein Judoka-Trainingsraum!

Sarahs Lebenselexier auf Tempel-Marathon: gekühlter grüner Tee

Der Goldene Pavillion…hübsch…

und hübsch voll.

Da sieht unsere Schnürlischrift docheinfach dagegen aus…

Kimono-Damen im Marktgetümmel

Eine unserer Japan-Favoriten: Tsukemen-Suppe (kalte Nudeln mit sämig-würzigem Suppendipp. Yammi!

japanisches Stil-Leben

Ommmmmmmmm…

Von Kyoto machten wir noch einen Tagesausflug nach Nara, wo es neben seiner weltkultur-berühmten riesigen Buddhastatue und dem grössten Holztempel weltweit, mehr Rehe und Hirsche als Einwohner gibt.

Nach soviel Kultur kamen wir in Nara zudem in den Genuss der japanischen Sake-Kultur. So konnten wir bei einer Sake-Verkostung (Sake=japanischer Reiswein) verschiedene Sorten des japanischen Ambrosia testen. Glücklicherweise waren es nur Schnapsgläser, denn das Gebräu war mitunter ziemlich stark und sehr eigen im Geschmack. Unser Fazit: Trollinger-Lemberger oder Schladerer isch äwl besser! Aber wir hams probiert…

Riesen Buddha in Nara

…auch dies wieder: gut besucht :)

Diverse Bilder von Kyoto und Nara: (sorry verrutscht)

Na Junge auch n Maoam?

Schnüffelt der die Matcha-Kaugummis?

deutlich weniger los und wunderschön.

Na Jungs, auch den AUtoschlüssel verlegt?

…solangsam ist aber gut mit Tempeln…

Endlisch wos zum saufn… Sake-Probe

 

Teil 2 aus Japan folgt (hoffentlich) bald, soweit das Netz in Down-Under mitmacht… (und damit “g’night” aus Darwin)

 

Die Japan-Utopie

Von Goa ging es im 18 Stunden-Flugmarathon über Mumbai – Bangkok nach Tokyo. Doch was war das? Der Tokyoter Flughafen war sauberer als ein OP-Tisch nach der Dampfsterilisation, selbst vom Boden der Bahnhöfe hätte man Sushi essen können, kein Dauerhupen, Luxuskarossen auf den Strassen. Und die Leute erst. Keine geldhungrigen Tuk-Tukfahrer, keine Hotelschlepper, keine aufdringlichen Verkäufer? Die Japaner stehen für Sachen in Reihe an, gerotzt und gerülpst wird nicht, sind überschwinglich freundlich und lächeln dauerhaft. Hier ein Beispiel: Wir standen an einer Kreuzung und wollten uns kurz orientieren, schon kommt ein Japaner und fragt “May I help you?” – natürlich kann er uns helfen und zeigt uns sogar wo wir uns gerade befinden – danach folgt kein “I have a nice hotel…” oder “need this, need that?” – NEIN der Herr bedankt sich bei einem noch dafür, dass er einem helfen konnte, wünscht einen schönen Abend und geht seines Weges!?!?!?! Wo gibts denn sowas? Aus Indien wissen wir doch nun was Realität ist. Bahnhöfe sind vollgestopft, dreckig, auf den Gleisen laufen Ratten zwischen menschlichen Exkrementen Zick-Zack, Städte sind laut, hektisch und es riecht/stinkt fast überall.Wo waren wir denn nun? In einer Traumwelt? Soll das das reale Japan sein?

intergalaktische Brillen von einem anderen Stern. Fertig zum beamen!

Rakete, Raumschiff oder Michal Ende's Fuchur? jedenfalls galaktisches Transportvehikel – hoffentlich keine Challenger??

Rakete, Raumschiff oder Michal Ende’s Fuchur? jedenfalls galaktisches Transportvehikel – hoffentlich keine Challenger??

 

 

 

THREE – TWO – ONE – IGNITION? Oder fliegen wir nur hochkant aus der 1. Klasse??

THREE – TWO – ONE – IGNITION? Oder fliegen wir nur hochkant aus der 1. Klasse??

Aber die Traumwelt hat Makel

1. Es gibt kaum Mülleimer! Gut in Indien gabs die auch nicht, aber da schmeisst auch jeder sein Zeug auf die Strasse…hier sieht man nichtmal einen Kaugummi am Boden kleben. Kann denn das real sein?

2. Eine albtraumhafte Preisexplosion! Von bisher umgerechnet max. 5 € pro Übernachtung auf ca. 100 € pro Nacht – dazu Hotelzimmer in denen kein Bett steht, die Türen zum Schieben sind, dafür alles exakt geometrisch angeordnet und mit Tatami-Matten ausgelegt ist. Und Badezimmer, die vor Weissheit nur so blitzen, sowie Toiletten die mit einem sprechen und – wenn man nicht aufpasst eine Wasserschlacht mit einem Super-Soaker-Strahl in Richtung des Allerwertesten machen wollen? Und ganz wichtig, die Klobrillen sind beheizt – nicht real, oder?!

3. Schnellzüge, die zu schnell sind, um wahr zu sein, ein Schaffner der sich vor einem verbeugt bevor er die Karten kontrolliert und sich noch bedankt, dass man so freunlich war ihm die Karten zu zeigen?? Kann doch nicht sein…

4. Von Neonlicht blitzende Strassenschluchten, die voll sind von lebenden Manga-Figur-Mädchen, adrett gekleideten Anzugmännern, aber alle ohne Aktenkoffer, und viele andere farbig gekleideten Individuen, mit bunten Rucksäckchen. Uns wirkt das zu bunt um wahr zu sein…

5. Plastikatrappen, die einem zeigen, wie die Gerichte auszusehen haben – aber anders als bei bekannten Tiefkühlkost-Flops, sehen diese in Wirklichkeit auch so aus und erinnern an Kunstwerke aus dem MoMa, sind dagegen aber sogar erschwinglich und meist überaus köstlich.

6. Die Autos: Diese ähneln stark einer Melange aus Lego-Boliden und RitterSport – Quadratisch, praktisch, gut. Das kann nun wirklich nicht real sein?! Autos sind doch schnittig, organisch bis rund und nicht aerodynamische Antikörper bzw. Widerstände. Nicht real!

7. Es gibt viel zuwenige Hunde, und wenn, dann werden diese hier an der Leine geführt! Zudem ähneln sie eher Katzen oder Kaschmirratten.

Alles also sehr sehr traumhaft hier. Wir geniessen weiter diese Traumwelt und schreiben wieder mehr, wenn wir diese Utopie ausgiebig genossen haben.

Ko-ni-chi-wa Japan!

soviele Menschen ohne drängeln, schubsen und stossen? irreal!

Eigentlich wollten wir essen, nicht ins Museum…

Künstler oder Koch?

Sein Werk – Ramen. Köstlich. (Japanische Nudelsuppe)

Sieht mehr nach Rendering als nach Realität aus.

Sarah im Glück – ob real oder nicht ist egal. Die Wanne ist übergross und schön warm. juhhuuuu…

 

Letzter Stopp: Goa – Party on?

Nach der bereits erwähnten, entsaftenden (7 Stunden Dauersauna) Zugfahrt von Hampi, kamen wir im berühmt-berüchtigten Party-Staat Indiens, Goa an (viele Inder machen hier Urlaub und geniessen den ungehemmten und öffentlichen Alkoholkonsum). Zusammen mit Mike, einem british Backpacker, den wir am Bahnhof während des Anschlussticket-Ergatterungs-Gerangel* kennengelernt haben, machten wir uns auf an den Palolem-Beach im Süden Goas – einem wie es hiess ruhigen und weniger Goa-typischen Strand. (* Mike stand hinter uns in der Warteschlange, wobei Wartetraube das richtigere Wort ist, denn vor dem Schalter gehts zu wie beim Aktionswochenverkauf bei Aldi, und erster ist, wer den längsten Arm hat.) Nunja, aber mit viel Humor und vereinten Kräften ergatterten wir uns die heissbegehrten Tickets und machten uns auf den Weg. Atemberaubend an der Fahrt war einzig das Gekreische der Inder sobald der Zug in einen Tunnel fuhr (warum wissen wir bis heute nicht) und die zunehmend rusige Luft bei langen Tunneln (Tunnel+keine Fenster+Diesel-Lok=Raucherlunge).

Jeden Abend das gleiche Theater…geht sie WIRKLICH zwischen den Inseln unter?

Angekommen am Strand machten wir uns auf die Suche nach den besten Bambushütten von Palolem Beach – keine einfache Aufgabe, denn hier reihte sich auf den ersten Blick dicht-an-dicht eine neben der anderen, zwischendrin ein paar gemütliche Strandrestaurants. Doch Mai ist Saisonende in Goa, das heisst die Hütten abgerissen und am Anfang der neuen Saison wieder aufgebaut. In Indien heisst das soviel wie, die Hütten werden so konstruiert, dass sie MAXIMAL bis Mai durchhalten, denn man erspart sich ja Abbauarbeit wenn die Hütte sich von selbst zurückbaut. Dementsprechend schrottig und wackelig war auch unsere erste Bambus-Stelzen-Hütte. Dass wir nicht durch den bereits hängemattenartigen Boden gebrochen sind, grenzte an ein Wunder und wenn man auf dem Klo sass (wenn man den Mut besaß und sich entspannnen konnte), dann kam man sich vor wie auf irgendeinem Drogentrip weil alles irgendwie surreal schief hing. Aus Safety-reasons und dem Streben nach “der ultimativen Hütte” wechselten wir nach 2 Nächten in ein bodenständigeres Hüttchen. Daran dass die Waschbecken einem beim Händewaschen schier entgegenfallen, die Klospülung in erster Linie für die Reinigung des Badbodens zuständig ist, oder dass einem Kakerlaken beim Kacken zuschauen gewöhnt man sich in Indien schnell – wir nannten es “the Indian Standard” – man denkt einfach positiv und sagt: “Cool, das Mosquitonetz hat nur drei golfballgrosse Löcher!” oder “Juhu, die Nägel sind nicht ganz versenkt, ideal als Kleiderhacken!” Auch dass Mike nebenan seine Zahnbürste mit einer Ratte teilen musste, verwunderte uns nicht mehr. …Aber im Ernst, was soll man für 3 Euro pro Nacht gross erwarten.

Endlich mal wieder normale Konversation auf geistig gleichem Niveau…

Wie kein Frühstück?? Darüber macht man keine Witze!

Mehr Hunde als Touris.

Gammel-Bräterin…

 

So verbrachten wir ein paar Tage in Palolem mit Baden, Rumgammeln und Nichtstun, kurz: Wir genossen das sorgenfreie Strandleben an einem touristischen Örtchen abgeschirmt vom “wahren” Indien.

Um noch einen etwas populäreren Goa-Strand zu erleben gings dann weiter nach Nord-Goa, Arambol-Beach: (Mike, der hier bereits zwei Monate vorher war, schilderte es uns im groben so: Refugium für Hippies, hängengebliebene Althippies, Drogis und Alternative, gemütlich entspannte Atmosphäre, schöner Strand.) Die Reise dorthin stellte sich mal wieder als typisch indisches Fiasko heraus. Nichts funktioniert so, wie man es sich vorstellt. Letztendlich mussten wir für die ca. 60 km drei verschiedene Bus- und zwei TukTuk-Fahrten auf uns nehmen und brauchten dafür einen kompletten Tag. Ja noh! Wir haben ja sonst nichts vor.

Unser bodenständiges Hüttchen – zumindest der äussere Anschein war solide :)

etwas schweisstreibendes Wetter, und das bereits um 10 Uhr… dafür freier Sitzplatz :)

Party over!

Als wir dann in den Abendstunden endlich in Arambol ankamen, wollten wir am liebsten gleich wieder abreisen. Vollgemüllter Strand, aggresive Hunde, tote Fische, halb abgerissene Hütten, leergefegte Dünenpromenaden, die einst voll mit Strandhütten und Bars gewesen sein müssen – alles in allem machte es einen traurigen Eindruck – etwa wie beim Aldi nachdem die Horden von Aktionswochen-Käufer das Kampffeld geräumt haben. Die Unterkunftwahl war keine Auswahl, denn viel war nicht mehr offen. Auch wenn unsere Bungalowhütte massiv gebaut war (wir waren darüber heilfroh beim uns bevorstehenden Gewaltsgewitter), hatte sie leider nicht halb soviel Charme wie die vorherigen – nunja, positiv denken: Aus der Dusche kam richtig Wasser, das Waschbecken war stabil und auch das Klo spülte ;)

die letzten Hippie-Strandparty-Relikte

Richtig was los hier…

MY FREEEEND!!!!

Zudem schien dies das Hauptreiseziel der draufgängerischen Russen zu sein, jedenfalls wurden auch wir, egal ob Restaurant oder Shop auf Russisch angelabert und mit “My Freeend” begrüsst. Wegweiser und Speisekarten gabs natürlich ebenfalls in russischer Schrift. Na dann: Nastrovje!

The Indian Standard – versifftes Geschirr.

Schach und Wein, so solls sein. (Aber en Remsdäler Qualidädswoi ischs halt edda, eher n goanischer Nierentritt) 

Am nächsten Tag haben wir uns dann einen Roller gemietet um zum einen auf einen sagenumwobenen Hippie-Flohmarkt in Arjuna zu fahren und zum anderen die Nachbarstrände zu erkunden in der Hoffnung eine bessere Alternative zu finden. Auch der Markt entpuppte sich als halb so entzückend wie erhofft. Viele Stände waren nichtmehr da, und die Verkäufer die noch da waren, versuchten verzweifelt ihre letzten Ladenhüter unter die spärlich vorhandenen Touristen zu bringen – dafür für Super-Mega-Schnäppchen-Preise. Bei der Suche nach alternativen Strandhütten waren wir leider auch nicht weiters erfolgreich, so gut wie alles abgerissen, ausser ein paar Luxusresorts war nichts zu holen. Also entschieden wir uns zusammen mit Igor, Svetlana und Co. in Arambol-Beach abzuhängen – oder eher Svetlana und Co. zu beobachten, die irgendwie auf ihren Drogentrips hängengeblieben sind – durchaus unterhaltsam und abschreckend mit anzusehen. Eine wichtige Errungenschaft des Hippie-Flohmarktes war ein Schach (Danke für den Tip, Nina!), mit dem wir uns die Stunden bis zur Weiterreise vertreiben konnten.

ein letztes mal gammeln, morgen gehts weiter…

Bye-bye Goa.

Love?…

…or hate?

 

Love or hate India?

Es heisst ja entweder liebt man Indien oder man hasst es. Für uns gilt: Weder noch. Auch wenn Indien von uns wohl nicht Platz eins der Reiseländer schlechthin einnimmt, war es doch eine wahnsinnig eindrückliche Erfahrung die wir nicht missen wollen, im Guten wie im Schlechten. Ob unsere nächste Reise wieder nach Indien gehen wird? Wohl eher nicht.

Weitere Impressionen aus Goa… könnten hier sein, wären wir nicht so verdammt fotofaul gewesen :)

Weiter gehts nach Japan – das Land, das uns wohl finanziell in den Ruin stürzen wird.

 

Hampi – Urlaub von der Reise

…warten auf den Anschlusszug.

Wieder per Nachtexpress ging es von Mumbai weiter gen Süden – endlich wieder mal klimatisiert schlafen – ok dafür mit ordentlich Geschüttel und Gelärme. Badami war das nächste Ziel, ein grosser Sandsteinriegel lockt zum klettern und ausserdem bekannt für seine Höhlentempel. Badami stellte sich als ein runtergekommenes indisches Dörflein heraus, in das sich nurnoch sehr wenige Touristen verirren, dementsprechend viele indische Augen waren auf uns gerichtet. Eigentlich zum klettern angereist, bekamen wir unerfreulicher Weise mal wieder Besuch vom alten Onkel Flutschpup und Tante Klima-Erkältung (das hat man davon mal wieder klimatisiert zu schlafen ;) ), so dass die ersten zwei Tage keine Klemm- und Spreizrisse kletterbar waren, oder nur mit äusserst unschönen Nebenerscheinungen. Zusätzlich trübte die uneingeschränkte Kletteridylle die mittägliche “Bolla-Hitz”, die den Fels als Bratpfanne umfunktionierte, sowie den Fakt das es kaum eine Route mit der kompletten Anzahl Bohrhacken gab, viele Hacken waren entfernt oder stibitzt – da war dann improvisieren mit einer Bandschlinge angesagt :)

Da das Hotel leider kein wirkliches Wohlfühl-Gefühl erzeugte, ging es nach nur 4 Tagen schon wieder weiter, in der Hoffnung das hochgepriesene Hampi hielt was es verspricht.

…in Badami.

Hat etwas Cowboy-Idylle – aber keine Marlboro zur Hand

Flucht in den Schatten!!!

Indian Breakfast – Masala Dosa

Nachmittagshitze macht bala-bala: Klaffe, kommen wir jeft im Fernfehn??

Unter Beobachtung von den Bademeistern der Felsen

Shanthi-Shanthi Hampi

Die Fahrt mit dem Local-Bus von Badami nach Hampi stellte sich als voller heraus als unser Hotel-Meister meinte. Er meinte: “Oh not very crowded the bus.” – das stimmte nur bis zur Hälfte der 5-stündigen Busfahrt, dann nahm zur Hitze und dem damit einhergehende Olfaktorische Pegel auch noch die Zahl der Mitreisenden rapide zu, sodass wir schweissgebadet und heilfroh wieder etwas Platz und Luft um uns zu haben, aus dem Bus in Hampi kletterten.

Fährt die Sau auch mit? (Gemeint ist die im Hintergrund, die andere hat n Ticket :)

Die nächsten Tage kann man mit “Urlaub vom Reisen” ganz gut umschreiben. Wir fanden ein super Lehmhütten-Bungalow mit Hängematte und Blick auf die Reisfelder, Felshügel und den nahgelegenden Fluss (welches dank der Nebensaison auch bezahlbar war); dazu noch eine Crashpad ausleihen, um an den berühmten Granitblöcken in Hampi zu bouldern – was sich auch wieder als Wettstreit mit der Sonne herausstellte, denn gegen Mittag hatten auch die Granitblöcke Pizzastein-Temperatur erreicht, zudem lief einem der Schweiss in Strömen. Also morgens und/oder abends gings etwas zum bouldern (oder manchmal mehr Bouldergebiet suchen als effektiv bouldern ;), der Rest der Zeit wurde mit faulenzen, lesen oder Tempel-Stätten besichtigen aufgefüllt. Abends pünktlich zur einsetzenden Dämmerung begrüssten wir ein wohltemperiertes Hopfenmalzgetränk (Kingfisher) in der Hängematte ein. Jap – das schmeckt nach Urlaub!

Das Felsenmeer von Hampi

SayHello2Kingfisher!

 

Kulturhäppchen für Zwischendurch

 

Besuch des Hanuman-Tempels (angeblicher Geburtsort von Gott Hanuman)

Das sollen nur 600 Stufen gewesen sein???

Die traumhafte Aussicht entschädigt die durchgeschwitzten Shirts…

Beinhard wie’n Rockää! weniger PS hat nur n Ducato ;)

Waschtag an den Ghats von Hampi

Auf dem Weg zum Vittala-Tempel…der indische Triumph-Bogen??

juhuuu… ich hab Schatten gefunden!!

Im Vittala-Tempel

Keine Menschenmassen (in den Blockfeldern waren wir ohnehin immer ganz alleine – die wahren Boulderer wissen wohl, dass April zu heiss ist zum bouldern???), keine aufdringlichen Rikscha-Fahrer, glotzend-gaffende Inder oder miesen Gerüche und Gestänke – ich glaube so relaxt wie in Hampi haben wir Indien bisher noch nie erlebt. Die Woche in Hampi verlief ohne grosse Ereignisse oder Zwischenfälle – so verliessen wir die wunderschöne Landschaft von Hampi mit tränenden Augen, um uns auf zu unserer letzten längeren Zugfahrt in Richtung Westen (Goa) aufzumachen. Die Zugfahrt stellte sich mal wieder als alles andere als angenehm heraus, im völlig überfüllten Zug ohne Klimaanlage – kann man ja nicht ahnen, dass auch in Indien der 1.Mai Feiertag ist und ganz Indien an Feiertagen Zugfahren geht…

 

Bye-bye Hampi! Land’s End

weniger Worte – mehr Bilder: ahoi.

Last Stop: Goa

 

Mumbai aka Bombay – Prada trifft Slumdog

Hüü-Hüpppfff – endlich Meer! (wenn auch nur der unidyllische Mumbai-Metropol-Strand)

 

Nach unserer 24-stündigen Zugfahrt, die sich als sehr angenehm und erholsam rausstellte, da wir dank der gehobenen Klasse sowohl endlich mal wieder Airconditioning und wenig neugierige Inder um uns hatten, kamen wir morgens in Mumbai an. Es herrschte bereits brütend feuchte Hitze, so dass wir nach 5 Minuten schon wieder komplett durchnässt waren. Ausserdem erfuhren wir gleich mal, was es bedeutet, in Mumbai mit den städtischen Zügen fahren zu wollen. Wir ergatterten uns ein Ticket für die erste Klasse (da wird ja wie in der S-Bahn nix los sein) und warteten dann brav am Gleis zwischen Schweinen, Ratten, Slumbewohnern und anderen Mumbaianern. Doch als der Zug dann endlich einfuhr, quollen Heerscharen von Indern aus den Waggontüren und gleichzeitig pressten sich eine ebenso grosse Anzahl in die Abteile rein, als der maximale Inder-Pressdruck im Innern des Waggons erreicht war, hingen sich die restlichen Wartenden einfach aussen dran. Wir standen mit unseren Riesenrucksäcken und ungläubig mit aufgerissenen Augen immernoch aussen, als der Zug dann letztenlich abfuhr. No Chance!!! – das kann ja heiter werden…

Stählernes Nachtlager der Indian Railways

Das einzig “leere” Zugabteil

Schweissmief und starrende Inder… I’m lovin it!

Feucht, heiss, laut und dreckig- welcome to India!

Doch dank des Tips eines netten Inders fanden wir dann doch noch einen weniger überfüllten Zug und konnten uns sogar Sitzplätze ergattern. Zudem bekamen wir gleich Gebäck zum Frühstück. Irgendwie bieten die Inder, sobald sie im Zug essen, gleich dem gesamten Abteil ihre Speisen an. Diesmal bekam sogar ich als Frau was angeboten – ein kleines Wunder! An dieser Stelle könnte ich mich doch gleich wieder über die Stellung und das Ansehen von Frauen in Indien auslassen – ich lass es lieber, sonst uferts aus.

Irgenwann kamen wir in unserem Budget-Hotel an. Dank Lonely Planet haben wir sogar im völlig überteuerten Mumbai ein bezahlbares Zimmer gefunden – sogar mit Blick auf den Hafen (von der Rezeption aus). Das “Zimmer” stellte sich dann jedoch als Schall-, Luft- und Lichtdichter Bunker ohne Fenster heraus. Natürlich ohne Klimaanlage und das bei 35 Grad – Saunatuch raus und gute Nacht? Dafür war es für Mumbai-Verhältnisse einigermassen jünstich…

Ich sehe Meer und rieche Hafen. Flanieren an der Hafenpromenade.

Taj Mahal Palace Hotel – ohne Goldklunker kommt man nicht am Pagen vorbei… MIST!

Waaaaaahhh the attack of the Wada-Pav… Köstlich!

Indischer Volkssport: Cricket

Mumbais Wahrzeichen mit brittischem Touch – Victoria Terminal

3 Tage in der chaotischen Metropole, in der 16 Millionen Einwohner leben haben uns dann aber wieder gereicht. Aufgrund des hohen Armenanteils hängen einem ständig bettelnde Kinder am Rockzipfel, zudem sind die Gehwege von schlafenden oder Muskelschwunderkrankten Gestalten belagert, die Babys schlafen in irgenwelchen Netzen, die auf den Verkehrsinseln der völlig überfüllten Hauptverkehrsstrassen gespannt sind – und direkt um die Ecke befinden sich dann die Haute-Couture Boutiquen – crazy india. Basare noch und nöcher-”Yes Please, Sil….” ab und zu sogar auch “Madame, here please…”! Um endlich mal etwas Ruhe vom Chaos zu bekommen und vor allem Temperaturen unter 30 Grad zu schnuppern, sind wir diesmal sogar ins Museum für Moderne Kunst geflüchtet – was jeden Kurator und Konservator zum heulen gebracht hätte – zumindest haben wir einen kleinen Einblick in die uns eher unbekannte indische Kunst bekommen, auch wenns uns wahrlich nicht vom Hocker gerissen hat, aber es war angenehm kühl und ruhig.

Die Briten hatten hier früher das Sagen- man sieht’s.

“GULLEWATSCH POINIIIIII” Biddeee, ein Was? ich versteh immer “Gulasch du Heini”

Mhh, ob ich mich besser als Inderin verkleide?!?

Der Raum war beeindruckender als die Ausstellung

Dass Mumbai zudem die Bollywood-Metropole schlechthin ist, hat Hardy am eigenen Leib erfahren. Sie wollten ihn dort gleich zum Filmstar machen. “Nein Danke, ich arbeite bereits für Hollywood und tanzen und singen ist eh nicht so meins. Sorry da ruft gerade Spielberg an, ich muss dran…” An Hollywood und American Diner erinnerten auch die Restaurants, aber statt Burger und Fritten gab es die bisher köstlichsten indischen Thalis. Dazu die erste Stadt mit Bars die Bier ausschenken, der Hammer – leider war auch Hammerpreise!

Chai im indischen American Diner… das Bier kam danach.

Lecker….gesalzener Lemon Soda

Deko-Basar, mehr Schrott als bei Nanu-Nana

Genug Grossstadt, tschüss Mumbai – weiter gehts wieder mit dem Nachtzug gen Süden.

En voila – Hier hats mehr Bildchen aus Mumbai:

Heinz & Hilde auf Expedition in der Thar-Wüste

Nach sovielen Städten hatten wir vorerst die Schnauze voll von Sightseeing, smoggigen, lauten, dreckigen und vollen Strassen. Irgendwas anderes wäre mal nett. Aber was machen, wenn man sich in einem Wüsten-Staat wie Rajasthan befindet? Genau – wir basteln uns n Turban, klauen uns zwei Kamele und werden zu Schamanen… oder so ähnlich.

…sieht leerer aus als es in Wirklichkeit war!

Gesagt getan. Somit ging die Fahrt nach Bikaner – nahe der Pakistanischen Grenze – und mitten in der Thar- Wüste. In der brütenden Nachmittagshitze gehts in Jaipur mit dem Zug los in der nichtklimatisierten, dafür luftig-fensterfreien Holzklasse die vollgestopft mit neugierig gaffenden und glotzenden Indern ist. (Man kommt sich etwas vor wie E.T., so wie die einen anstarren) Nach einer 6 stündiger Sauna-Fahrt, Schenkelschweiss-an-Schenkelschweiss, kommen wir spät abends in Bikaner an… immernoch gefühlte 40 Grad – wir sehen schon die Schlagzeile vor uns “Deutsche Kamel-Diebe erleiden Hitzeschlag”. Am nächsten morgen solls los gehen Kamele foppen.

Unser Kamel-Dealer Vino stellt sich als Mafia-Mann erster Güte raus und man will nicht wissen was er neben Kamel-Safaris noch anbietet und verkauft. Er bringt uns mit dem Auto in die Wüste, dort sollen wir unsere Kamele inkl. englischsprechendem Guide und die Kameltreiber treffen. …oder er erschiesst uns rücklings und klaut die 5000 Rupien die wir bei uns haben…

Hinz & Hild

Doch alles gut. Zwei gesattelte Kamele, ein Kamel mit Karren, 2 Kameltreiber 1 Kameljunge und ein Guide warten bereits auf uns. Huii, ganz schön gross diese Wüstenmopeds, wenn die vor einem stehen. Zum Glück können die ihr Fahrgestell zum Einsteigen zusammenklappen. Ohne grosse Instruktion sollen wir aufsteigen auf die Kamele – aber Moooment, erstmal möchte ich deinen Namen wissen – also vom Kamel… “oh actually the camel-man don’t give names to them, you know they sell them if they don’t need them or they need the money…” – seis drum, hallo Heinz, gestatten wenn ich mich auf dich setze? Heinz rülpst oder lässt einen animalisches Geräusch von sich, was ich als Ja interpretiere und geschmeidig wie John Wayne schwinge ich mich auf Heinz’ Rücken. “Now, attention and hold on tight!” – hää…was? – und schon gehts hoch – wie eine Hebebühne, dem die Nockenwelle verrutscht ist rüttelt und tut Heinz unter mir und in drei Aufsteh-Phasen erreicht er seine endgültige Einsatzhöhe. Sarah weiss zum Glück bereits was auf sie zukommt, staunt aber auch nicht schlecht über das Aufstehprocedere ihrer Hilde. Wir hatten ja bereits vorab gelesen, dass Kamel-Reiten sehr gewöhnungsbedürftig ist, aber dass mein Heinz auch noch Allrad-Probleme hatte und bei jedem zweiten Schritt eine Fehlzündung oder nervöse Zuckung hatte, machte das Geholpere nicht geringer.

Links im Bild: Hinz, rechts Hild

Hat Hild frisch Wimperntusche aufgelegt?

 

Das 5-Phasiges-Abstiegsprocedere

 

 

 

Ab in die Wüste

Es ist 10 Uhr als es los geht und der Planet zeigt uns was Sonne-satt in Indien bedeutet! Vor uns endlose karge Hügel mit rotgelbem Sand, wenig wirkliche Dünen, dafür mehr Steppe und Tiere. Wüstenfüchse, Antilopen, Echsen, Geier und etliche Kadaver von verendeten Kühen und Schafen. Ansonsten passiert relativ wenig, man lässt sich gut von seinem fahrbaren Untersatz durchrütteln, geniesst die Aussicht und Ruhe, die lediglich von den monotonen Geräuschen des Wagens sowie den Rülps- und Kaugeräuschen der Kamele gestört wird. (Wobei Sarahs Hilde die deutlich Verfressenere war, sie zauberte sich ständig wieder einen Snack aus den Tiefen ihres Magens hervor). Gegen Mittag legen wir eine lange Siesta ein, und die Kamel-Männer bereiten ein einfaches aber köstliches Gemüse-Curry sowie leckere frische Chiapatti auf einer Feuerstelle zu. Die Kamele suchen sich ihrerseits auch Snacks an den dornigen und dürren Steppenbäumen. Am Nachmittag gehts dann nochmal für 3 Stunden auf die Wüstenmopeds, unsere Allerwertesten sind heilfroh als wir abends das Nachtlager erreichen…

Hitzeschlag oder Mittagschlaf?

Auch den Antilopen macht die Hitze zu schaffen…

…Wir wollen unter freiem Himmel in der Wüste übernachten, wie wir gehört haben muss der Sternenhimmel gigantisch sein. Dummerweise ist Vollmond, Mensch haben wir ein Glück, haha. Dafür warten bereits zwei kühle Biere auf uns – die ein Inder, der mit einer anderen Touristin den Sonnenuntergang in der Wüste betrachten wollte, uns mitbringt. So geniessen wir den Sonnenuntergang mit Kingfisher – und haben widererwartend doch etwas zum anstossen, denn heute ist unser Around-The-World-Bergfest (=Halbzeit). Abends gibt es wieder ein leckeres Curry, dann verabschieden sich die Camel-Man inkl. Kamele, die morgen früh versprechen wiederzukommen und wir verbringen den Abend mit unserem, wie sich heraustellt, sehr netten Guide Hussein und haben einen interessanten und unterhaltsamen Abend mit ihm.

Proschd Hinz!

Es gab auch Dünen…

Die Nacht unter freiem Himmel ist trotz Vollmond und fehlenden Sternen eine besondere Erfahrung, auch wenn die “Betten” keineswegs deluxe sind. Zum Sonnenaufgang gibts Chai und Toast, dann geht es bald auch wieder los auf Hinz & Hild. Grosse “Aha”- oder Landschaftsänderungen gibt es nicht, nur die Anzahl der Strommasten nimmt stetig zu, ein Indiz dafür, dass wir wieder auf dem Rückweg sind. Es folgt wieder eine lange Siesta und wir sind froh, dass es danach nur noch eine Stunde auf dem Kamel zum Abholpunkt zurückgeht und wir a.) aus der Sonne sind b.) eine Dusche auf uns wartet.

Tag 2 – los gehts…

Kurz vor der Endstation…

Abends laden wir unseren Guide noch zum Essen ein und schlendern mit ihm noch etwas durch die Altstadt von Bikaner, hier hat uns der gewöhnliche indische Stadtwahnsinn dann schnell wieder eingeholt. Dann gehts recht früh ins Bett, denn am nächsten Tag müssen wir früh los , um die Marathon-Zugfahrt nach Mumbai anzutreten (24h 10 Min.) Es war wiklich eine tolle Sache die Wüste mal hautnah zu erleben, aber wir sind uns einig, dass 2 Tage völlig genügen, danach wirds wohl eher langweilig und anstrengend für den Arsch. (Und schon diese beiden Tage haben deutliche Spuren hinterlassen – Jetzt haben wir im wortwörtlichen Sinn den Arsch offen! – autsch.)

Next Stop Mumbai.

 

…und hier noch ein paar Bilder von der Kamelsafari

Das glühend-heisse Dreieck: Delhi–Agra–Jaipur

Zwischenbilanz

  • Tage in Indien: 12
  • Tage mit Durchfall: 6
  • involvierte Verkehrsunfälle: 2
  • Anzahl Lassis: 24
  • Gekaufte Kamele: 0
  • Durch feilschen gespartes Geld: 360 Rs
  • Bezahltes Schmiergeld: 600 Rs
  • Maximaltemperatur: 43 Grad
  • Anzahl Regentage: 0
  • Niedrigste Temperatur: 24 Grad (klimatisiertes Restaurant gefunden)
  • Zugfahrten: 4 – Gesamtkilometer: 2016 km
  • Längste Zugfahrt: Bikaner – Bombay: 24h 10 min + indische Reise-Toleranz-Zeit

 

Und genau auf dieser Fahrt befinden wir uns nun gerade, somit genug Zeit mal wieder das Vergangene in Wort & Bild zu fassen. Zu Beginn wollten wir, wie es sich für einen ordentlichen Touristen gehört das sogenannte “goldene Dreieck” im nördlichen Teil Indiens bereisen.

New Delhi – Is this India?

Los gehts…aber wann kommt er denn nun der Zug und wo???

Man erwartet ja etwas anderes, wenn man in Delhi aus dem Flieger kommt. Wir dachten, dass dort heilige Kühe an den Gepäckausgaben grasen, Gurus einem die nächsten Flugankünfte voraussagen, emsige Luggage-Wallahs versuchen den ankommenden Touristen ihre ersten Rupies aus den Taschen zu leiern und Hotel-Schlepper einem die allerbesten und “Special-Prices for you my friend” Angebote machen.

Etwas enttäuscht stellten wir also fest, dass dem nicht so ist. Hell, ultramodern und menschenleer – sind wir wirklich in Indien angekommen? Dass wir wirklich in Indien waren, stellten wir fest als wir aus der Express-Metro in New Delhi Railwaystation ausstiegen. Knapp 40 Grad, sengende Hitze – und alles voller Menschen, Tuk-Tuks, Fahrradrikschas, Kühen, Mopeds oder Autos. Es riecht, lärmt, hupt, es stinkt nach Urin nach Fäkalien, nach Müllkippe, nach Smoggeschwängerter Luft – “WELCOME TO INDIA!” mit diesen Worten wurden wir von einem turbantragenden Inder begrüsst. Ob wir denn das erste mal in Indien seien, woher wir kommen, seid wann wir da seien. “Just arrived now?? You know you have to register at tourist-office?” häää? warum das denn. “No we just want to cross the railwaystation there is our hotel, you know where we can cross?” – “NOOOO crossing not allowed without railway-ticket – but you have to register anyway… Its election-time, every tourist has to register – Delhi is very security-loving you know? No problem I drive you…” – und bähm fällt man schon auf den ersten Inder rein, der einem über den Weg läuft. Die Fahrt mit dem Tuktuk endet natülich vor einem Hinterhof-Travel-Office-Büro dem man schon von aussen ansieht, dass hier dumme Touris über den Tisch gezogen werden. Wir “bedanken” uns vor der Türe, ärgen damit einerseits den Fahrer, der seine dicke Provision kurz vor dem Ziel flöten gehen sieht und andererseits uns über die dumme europäische Gutgläubigkeit. Statt wie geplant zu laufen nehmen wir ein anderes Tuk-Tuk (natürlich für nun einen überhöhten Preis, dafür versichert einem der Fahrer mit breitem Grinsen “Nomole tourist info!”) – ja dann. Welcome to India – und wieder die Gewissheit, dass auch hier wie in Südostasien ein ähnliches Spiel mit Touristen gespielt wird: Rip the rich white man!

Angekommen, erstmal ESSEN. Indian Special Thali.

 

“Yes Sir!” – Delhi-Sightseeing

Wenn man also mit grossem Backpacker-Rucksack auf der Strasse steht ist man sowas wie Freiwild in den Augen der Inder. Jedenfalls kann man sich dann kaum retten vor Angeboten “Yes sil, Tuk-Tuk?” “Need Hotel? vely nice hotel – cheap-cheap.” “Yes sir, ailpolt? I show you…” – wir dachten das legt sich, ohne grossen Rucksack – dem ist aber nicht so, kaum verlässt man die Türe des Hostels wird man umringt von bettelnden Kindern, Tuk-Tuk-Fahrern, Fahrradrikscha-Fahrern oder sonstigen Herren die einem von Hotelunterkünften über Drogen bis zu “Partyeinladungen” alles andrehen wollen. Deren Hartnäckigkeit ist dabei umwerfend und mit der Zeit recht mühsam. Ein einfaches “No, thank you” reicht meist nicht aus, entweder man muss seine Antwort 10mal wiederholen, den Schatten unbeachtet neben sich weiterbrabbeln lassen oder man spielt den unfreundlichen Ausländer und gibt mit dem Tonfall des “NO” und einem strafenden Blick klar zu verstehen, dass bald Taten folgen wenn er nicht bald aufhört zu nerven.

Wenn nur alle Verkehrsteilnehmer hier so gechillt wären

Dazu die knallvollen Strassen, alles hupt und schiebt und zwischendrin stehen die Kühe und denken sich wohl nur “ja und?” Um uns vor dem Chaos zu “retten” flüchten wir uns ins Jantar Mantar – eine Parkanlage mit beeindruckenden terracotta-roten historischen Sternwarten und einer gigantischen Sonnenuhr – ein ruhiger Platz um der ersten Hektik des Ankunftstages zu entgehen. An einem Punkt hatte der schlitzohrige Tuk-Tukfahrer jedoch Recht, die Inder sind paranoid was Sicherheitsvorkehrungen angeht, so muss man an allen Metro- und Bahnstationen sowie an den meisten Sehenswürdigkeiten einer Leibesvisitation unterziehen – wobei ich glaube bei der Gründlichkeit könnte man sich das oftmals sparen, aber abschreckend wirken die Militärs mit den MGs im Anschlag schon irgendwie…grazy india.

Jantar Mantar – überdimensionale Sonnenuhr

hä? wieviel Uhr is jetzt?

Unsere kommenden zwei Tage Sighseeing fallen dummerweise auf ein Wochenende, so dass wir weder beim Red Fort, dem Chandni Chowk (der grossen alten Basarstrasse – so bunt, so voll – mit einem noch eindrucksvolleren und reizüberflutenden Gewürzbasar) noch am Humayuns Thomb alleine waren. Darüber hinaus sind wir auf Ghandis letzten Schritten gewandelt und haben den Ort besucht, an dem er 1948 von einem verrückten Hindu erschossen wurde sowie den Ort an dem er anschliessend verbrannt wurde – bevor es nach 3 Tagen in Delhi weitergehen sollte Richtung Agra…

Like it spicy, Sil?

Like it mol’ spicy???

Wir sind echte Fans von diesem Pickle-Chutney-was auch immer…puäähh

Im Gandhi Muesum

Gandhis Kremations-Platz

“My life is my message.” M. Gandhi

Leere Strassen – und das in Delhi??

…dafür volle Gassen.

…weitere Impressionen aus New Delhi: 

Akro in Agra?

Kotzalarm?! Zum Glück kams nur unten raus.

Schon am Abfahrtsmorgen wird Hardy von der indischen Reisekrankheit heimgesucht, die uns, wir wir noch unschwer ahnen, die nächsten Tage hartnäckig begleiten wird. In Agra angekommen lassen wir uns erstmal von einem der 1000 streundenden TukTuk-Fahrern in unser Hotel in der Nähe des berühmt berüchtigten Taj Mahal fahren. Aufgrund der Nebensaison herrscht ein Überangebot an allem, was Touris brauchen oder nicht brauchen. Es ist unglaublich, wie einen die Leute penetrieren um einen in ihren Shop, ihr TukTuk oder ihr Hotel zu zerren. Wir hatten unser Hotel vorgebucht, waren die einzigen Touris dort und wurden demnach von der gelangweilten Hotel-Crew auf Schritt und Tritt beobachtet. Das Hotelzimmer glich einem feuchten Schnackenbiotop, aber immerhin hatten wir ein eigenes Klo, was sich in den folgenden Tagen insbesondere für Hardy als äusserst nützlich erwies. Zwischen den Dünnschissepisoden und den Klopapier- und Colaeinkaufstouren schafften wir es dann auch noch den Taj kurz nach Sonnenaufgang zu besichtigen. Die strengen Sicherhitsvorschriften im Hinterkopf machten wir uns also kurz nach 6 Uhr morgens auf zu den Sicherheitskontrollen am Südtor. Taschenmesser, Kaugummis und Stifte sowie Bücher hatte ich im Hotel gelassen, also kann ja nix schiefgehn. Denkste… die gute Dame, die unseren Rucksack inspiziert, hält plötzlich den Haggi-Sack in den Händen und wirft uns einen irritierten Blick zu. “Its just a ball – for playing.” – “No, no, not allowed!” Bidde??? Und nu…am Eingang lassen dürfen wir ihn nicht, er könnte ja explodieren. Also ich nochmal raus und auf der Suche nach den Schliessfächern. Hardy musste ja in der Nähe des Klos bleiben ;-) Dass die Schliessfächer weiter entfernt waren, als der Taj von unserem Hotel, konnte ja keiner ahnen. Wie dem auch sei, der Haggi-Sack wurde sicherheitsgemäss untergebracht, und ich hatte unterwegs 10 Kinder an der Backe, die mir Taj-Mahal-Schneekugeln verkaufen wollten sowie eine Handvoll anhänglicher Inder, die mich durch den Taj führen wollten. Trotz der frühen Morgenstunde strömen wir letztendlich mit wahrscheinlich für dieses Bauwerk noch moderaten Besuchermassen in das Herz der Anlage – Hardy stets mit panischem Ausblick aufs nächstliegende Klo, zusammengekniffenen Pobacken und gelegentlichen Schwächeanfällen.

Das Monument schlechthin.

Safer Taj – Überzieher sind hier Pflicht!

Ob die Malai Kofte wohl drin bleiben?

Der Taj Mahal stellte sich wirklich als ein sehr beeindruckendes Monument heraus, der aber leider aufgrund der Menschenmassen (wir inbegriffen) an Charme einbüsst. Wenn man sich vor Augen hält, dass dieses pompöse Gebäude “lediglich” als Mausoleum gebaut wurde ist es schon aus einem verdammt narzistischen Gedanken entstanden, für uns aber die absolute Perfektion in Geometrie und Baukunst. So hat sich der Besuch in Agra gelohnt, auch wenn wir es, soweit wir es erfahren haben keine lohnenswerte Stadt ist, in der es von Schleppern nur so wimmelt. Hinzu kam dann noch die Dünnschiss-Episode, die inzwischen auch noch mich ereilt hatte und so verbrachten wir in Agra sehr viel Zeit in unserer Schnakenhölle und auf dem Klo, bevors dann nach 2 Tagen weiter ging nach Jaipur.

…weitere Agra/Taj Mahal Impressionen:

 

Ein einziger Basar – Jaipur

Also morgens mit nüchternem Magen (nur keine Experimente im Zug!) raus aus der Schnakenhölle; nach leppischen 7 Stunden Zugfahrt kommen wir in Jaipur an (Einfache Formel = Glänzendes Resultat: nix rein, nix raus! – somit wurde der Zug verschont ;)). Zum Auskurieren suchen wir uns ein für Jaipur’s Verhältnisse teureres Hotel und hoffen, dass es hält was es verspricht – und das tut es, schönes Zimmer, gemütliches Rooftop-Restaurant, super nettes Personal. Genau das Richtige für unsere entkräfteten Körper. Aus den geplanten zwei Nächten wurden im Endeffekt 4, aber so konnten wir doch noch durch die faszinierende Altstadt Jaipurs mit seinen endlosen Basaren schlenden und den Windpalast besuchen, neue Kräfte auf dem erholsamen Rooftop-Garden sammeln und Bekanntschaften machen, z.B. mit Nane. Wir wussten anfangs nicht, was die weisse Dame mit dem Inderkind machte – wie sich rausstellte war es Nanes Kind – Sarah bekam grosse Augen als sie meinte Shiwan wäre der Jüngste von ihren 11 Kindern (” Wow, dann warst du aber fleissig ?!”…Neeee, 11 adoptierte Strassenkinder. Nane hat vor 8 Jahren ihr erstes Waisenhaus in Jaipur gegründet, mittlerweile sind sie auf drei Häuser gewachsen und aus verschiedenen Gründen hat sie nun Halb-Waisenkinder adoptiert und sucht momentan nach einem passenden Haus für Hort, Heim und Meditationszentrum. Eine spannende Frau mit spannenden Geschichten, die uns Einblick in die krasse kulturelle Kluft zwischen Indischer Mentalität und Europa gibt.

Krankenlazarett in Klo-Flucht-Nähe
Ob die Edelsteine echt sind? Der Bart war jedenfalls echt :)
Nix los auf dem Basar…
Meine neuen indischen Freunde – oder wollten sie nur den Geldbeutel klauen?
Indisches Pendant zu Fritti-Søren: Der Samosa-Meister von Jaipur

 

Zudem strotzen wir seit unserem Besuch in Galta (einem Hindu-Tempel in einem Felstal gelegen) nur so von Chi, langem Leben und ewigem Glück. Es war mitunter ganz lustig einmal die ganzen Götter der Hindus zu sehen (einer kitschiger dargestellt als der andere) und von einem Hindu-Priester betätschelt zu werden und ein Bindi aufgedrückt zu bekommen. Obwohl wir bisher noch nicht in die religösen Tiefen vorgedrungen sind, um sämtliche Hintergründe zu verstehen, gehen wir davon aus, dass uns zukünftig nur Gutes wiederfahren wird ;-) . Hanuman – dem Gott in Affenkostüm – ist es zudem zu verdanken, dass um den Tempel Millionen Affen leben und dort Narrenfreiheit besitzen, zur Freude der Touristen. Das Gute daran ist , dass sie im Gegensatz zu den ansässigen Hinduprisetern nicht ständig um Almosen betteln.

Sarah oben ohne – und das in Indien. Wenn das mal nicht die Blicke auf sich lenkt! Egal für Hardy gibts Snacks, lecker.
Die Tempelanlage von Gatar.
Segnung mit Bagwani und heiligem Armbändchen…oder sowas in der Art
Beim zweiten Hindu-Mönch im Gebetsraum
Bindi-Hindi, Hindi-Bindi oder nur Behindi??

Seine Gedanken: “Alde bring misch ma ne Kanne Bier ran.” 

2 Unfälle an 2 Tagen – ein Grund weiterzureisen

Man sollte ja ein neu gewonnenes Glück nicht aufs Spiel setzen, und nachdem wir an zwei Tagen in zwei Verkehrsunfälle verwickelt waren dachten wir, wir versuchen unser Glück lieber wo anders – somit gings für uns von Jaipur weiter gen Westen – das glühend heisse Dreieck ist beendet – die noch heissere Tar-Wüste lag vor uns…

Fahrt auf dem Highway to hell mit todesmutigem Rikschafahrer

Achja und bei den Unfällen passierte uns bis auf einen Schock nichts Dramatisches. Bei einem hatte die heilige Kuh, welche dem Tuk-Tuk im Weg war mit Sicherheit den grösseren Schock, bei Zweiterem hatten wir wohl den grössten Schock weil wir den Motorradfahrer beobachten konnten, wie dieser voll auf unsere Fahrradrikscha zuhielt – zu dessen Verteidigung muss man sagen, dass er einem Auto ausweichen musste. Zu unserem Glück ist die Rikscha entgegen usneren Befürchtungen nicht umgekippt. Komischerweise war Den Unfallverursachern aber unser Wohlergehen weniger wichtig als die Tatsache, dass die Achse der Rikscha futsch war und das neue Motorrad seine ersten Kratzer abbekommen hatte. Das Gefluche der Inder über den anderen war gross und wir zogen es vor zu flüchten (ob der aggresive Fahrrstil an der Hitze liegt? Hier wird jedenfalls gefahren wie auf der Card-Bahn, nur ohne Reifenstapel als Puffer!) Aber nix passiert und so gings weiter in der dampfenden, propevollen Holzklasse mit dem Zug nach Bikaner oder besser in die Thar- Wüste…

…Last but not least – ein paar Eindrücke aus Jaipur:

Tschüss Nepal – Namaste Indien

Statusupdate

Wie man dem Bild unschwer entnehmen kann, haben wir schweren Herzens die hohen Berge Nepals hinter uns gelassen und sind gut in Neu-Delhi gelandet. Hier brüten wir nun bei geschmeidigen 35 Grad abends um 21 Uhr und denken uns “jetzt n kühles Pils…” aber zu crazy India, und warum es weder auf Hawaii noch in Delhi Bier gibt zu einem anderen Zeitpunkt.

Wo ist der Everest??? Woiss edda…

Scheiss Schwerkraft.

Eigentlich wollten wir noch ein paar Bilder zeigen und uns den Text gänzlich sparen, der berichtet, was wir noch in den 9 Tagen nach der Trekking-Tour in Nepal erlebt haben. Tja, hätte-hätte-Fahrradkette, der Hardy nicht mit seinen Wurstpranken statt “Bilder importieren” den “Bilder Löschen” Button erwischt und nun die Bilder in den Orkus der SD-Card gespült. Grmmmpfff…(und Data-Rescue-Programme gibts für das iPad natürlich keine)

Also müsst ihr doch etwas Text ertragen und mit den Bildern Vorlieb nehmen, die nicht verschütt gegangen sind. Jedenfalls sind die ersten Tage nach dem Trekken drauf gegangen mit Essen, Relaxen, Bericht schreiben, etwas Sight-Seeing sowie Wanderschuhe und Co. in die Heimat zu schicken…wo wir beim Punkt 1 wären:

Das nepalesische Postwesen

Wer denkt die deutsche Post wäre ein komplizierter Haufen, der hat sich geschnitten. Bei uns lief das in etwa so: Wir mit Sack und Pack zum “Main-Postoffice” in Kathmandu. Hmm aber wohin genau… die Hauptpoststelle gleicht einer heruntergekommenen nordrussischen Kaserne, nur am Eingang steht “Main Postoffice”. Ein netter Officer sagt dann “Cargo Oversea” ist im Raum B19, einfach da durch die Türe…aha…durch die Türe heisst auf Nepali jedoch soviel wie: Einmal rein ins Gebäude, hinten wieder raus, dann ums Gebäude rum und von der Seite dann wieder rein zur Türe. Dort erwarten einen dann ungelogen 10 Nepali, die, wie es scheint dem europäischen Strick- und Näh-Hype verfallen sind sowie 10 weitere Herren und Damen emsig damit beschäftigt Masala-Tee zu trinken und Quittungs-Jenga zu spielen. Das tolle ist, man ist ab diesem Zeitpunkt nichtmehr alleine. Einen Versandkarton konnten wir natürlich nicht wie geplant bei der Post kaufen, aber in Nepal ist alles second-hand, somit auch der Karton, den wir bekommen. Dieser ist nur bereits SO zerfleddert, dass er schon vom hinschauen auseinanderfällt. Wir haben versucht unsere Bedenken kund zu tun, dass der Karton doch niemals die weite Reise durchhält, aber die Antwort war immer “No worry, no worry mister.”

Los gehts: Ich packe meinen “Koffer”…

Dann gilt es erstmal eine List zu erfassen was man schicken möchte, mit dieser Liste geht man dann zu einem Herrn mit Tisch, der sagt dann “please show me…” und dann darf man wieder alle Sachen aus dem Karton auf den Tisch auspacken. Darauf nickt dieser dann, was soviel heisst wie – pack dein Schrott wieder ein. Wenn alles wieder verstaut wurde wird einem das Kartongefledder mehr oder weniger aus den Händen gerissen, man weiss nicht ganz wie einem geschieht. Denn der “Karton” wird nun so zusammengestaucht, dass kein Kubikmilimeter Luft mehr drin ist, dann kommt der nächste Nepali mit einem Leinstoff auf das Paket zugestürmt, der Mass nimmt und in Windes-Eile ein Kondom näht, in dem das Kartonungetüm verschwindet.

Dietapferen Schneiderlein

Dann wird ein weiteres Formular für den Zoll ausgehändigt, in dem man erneut den Inhalt aufführen soll (ein gutes Gedächtnistraining “Wieviel Paar Socken waren es jetzt nochmal gleich??”) , welches ans Paket eingenäht wird. Danach wird das Empfänger-Etikett angefertigt…

Im Anschluss wird alles versiegelt (noch sorichtig mit heissem Wachs und Stempel und so, das gibts WIRKLICH noch :) dann nochmal an zwei Stellen zahlen (erstmal die Verpackungskünstler, danach – nach einem weiteren Formular ausfüllen – die Versandkosten) und nach nur einer Stunde und einer total neuen aber lustigen Erfahrung hat man 18 Kilogramm Gepäck weniger, das man mit sich führen muss (wobei die 18 Kilogramm glauben wir bis heute nicht, soooviel haben wir gar nicht versendet).

Mit Wappen und Siegel versehen. Na dann kann ja nix schief gehen…

Finally: succeeded! Auch der Herr im Hintergrund war begeistert…

Und jetzt kommts: SOLCHE PAKETE KOMMEN AN!! wir dachten das ist sicher 2 Monate unterwegs, aber nach geschätzt 10 Tagen bekam meine Mom eine Nachricht, dass ein stinkendes Paket für sie am Zoll in Winnenden bereit läge. Ich stelle einfach mal die Behauptung auf, dass der Karton so gestunken haben muss :)

Was sonst noch geschah…

Nach ausgiebigem Entspannen und Sightseeing in Kathmandu sind wir dann noch für 5 Tage nach Pokhara gefahren, wollten dort eigentlich klettern gehen was sich aber als flop herausstellte – da der Fels privat von einer “Adventure Agency” gebohrt wurde, ist das klettern gebührenpflichtig und zudem sah der Fels recht schrottig aus und die Skala endet bei einer strammen 6a (justament eine Route). Deswegen waren wir lieber nochmal biken mit Blick auf die Annapurna-Kette, wandern und mit nem Nussschalen-Böötchen auf den Phewa-Lake bei Pokhara paddeln. Leider war der schöne Blick auf die Berge jeden Tag ab Mittag durch eine dicke Wolkenwand versperrt – meist dann wenn wir uns mit dem Bike oder per pedes gerade den Berg hochgequält hatten… Schade, aber das Feierabend-Bier am Balkon hat auch ohne grandiosen Ausblick geschmeckt (@volker: es gibt/gab Beweisbilder! ;) ) .

Pizzagelüste nach der Trekkingtour endlich gestillt. 1. Pizza nach 3 Monaten.

Nepali-Mütze gefällig? Meine Styleberaterin riet mir davon jedoch ab…menno.

snaaaackkkkkssss…

Durbar-Square, KTM

Welches nehmen wir denn nu?

Heilige Stupa, KTM

Um wenigstens einmal in Nepal klettern zu gehen sind wir dann doch noch von Kathmandu aus ins Kathmandu-Valley gefahren. Leider schlug gerade an diesem Tag das Wetter Kapriolen, so dass wir mehr unter dem Seilsack (als Tarp/Poncho umfunktioniert) Zuflucht vor den Regenschauern suchen mussten, als Routen zu klettern. Nunja, für die Kletterfelsen wird Nepal wohl keine Goldmedallie gewinnen, es ist quasi der Haselstein unter den Top-Kletter-Spots ;) aber was solls, die Taxifahrt dorthin war amüsant.

Abschliessend waren wir noch am Pashupatinath, einer hinduistischen Tempelanlage in Kathmandu, an denen Leichenverbrennung durchgeführt werden. Es war recht eindrücklich und gruselig, eine solche Zeremonie von der anderen Flussseite zu erleben.

– tja leider alles bilderlos. sorry!!

Attraktion der besonderen Art: Nix für Nachtblinde

Nepal ist eher was für Eulen und Fledermäuse und nichts für Nachtblinde. Nicht dass die Nepalis feiern bis in die Puppen, das gar nicht; selbst in der Hauptstadt werden die nicht vorhandenen Bordsteine bereits um 21 Uhr hochgeklappt. Vielleicht wird daher darauf verzichtet Strassenbeleuchtung anzubringen?? Oder liegts daran, dass es in Kathmandu einen Stromstundenplan gibt und die Stromsperrstunden oft auf abends fallen? Wie auch immer, so kommt man sich nach Einbruch der Dämmerung oft wie in einer Geisterstadt vor weil die einzige Beleuchtung von den Taxis kommt bei denen ausnahmsweise das Licht funktioniert, oder von Geschäften mit Dieselaggregaten.

Probleme für Traveller können sich daraus wie folgt ergeben:
a.) keine Steckdose mehr zum Kamera etc. zu Laden
b.) kein kaltes Bier
c.) kann zudem zu einem muffigen Problem werden weil Wasser und Toilettenspülungen nicht mehr funktionieren – blöd also wenn man eingeseift 6 Stunden warten, oder dem U-Boot in der Schüssel machtlos zuwinken muss bis der Strom wieder kommt.
d.) nach Regen auf dem Rückweg vom Abendessen einem miesen Pfützen-Jump&Run-Spiel ausgesetzt ist, weil man natürlich mal wieder keine Taschenlampe vorsorglich eingepackt hat und neben Pfützen darauf zu achten hat, dass man nicht über den Haufen gefahren wird

– tja auch hier leider keine Bilder, aber stellt euch ein schwarzes Rechteck vor, das kommt dem Bild recht nahe :)

Last, but not least: “No, it’s not allowed!” 

Abflug von Kathmandu. Wie immer Kletterseil ins Handgepäck, damit das aufgegebene Gepäck nicht zu schwer wird. Nachdem man drei Sicherheits-Checks hinter sich hat, sagen plötzlich die Sicherheitsbeamten vom vierten Check: “What is in your bag?” – ok zugegeben das Seil sieht etwas seltsam im Röntgen aus.

Auch nach dem Auspacken bleiben Sie aber der Überzeugung “you are not allowed to take it with you.” “why??” “because it is not allowed.” “yes, thanks, I got that point, but why?” “oh, you know, it’s not allowed…because…because it’s dangerous!” “ah really? for me its a thing of safety.” Nunja, also einer der Sicherheitsbeamten war der festen Überzeugung man könne damit jemanden strangulieren. Naja…wieso dann Gürtel erlaubt sind, bleibt fraglich aber seis drum. Nach grossem Zinober und Hin und Her ging der Rucksack statt ins Handgepäck in den Frachtraum und nicht wie anfangs angedroht aus der Maschine raus. Somit Ende gut, alles gut. Hoffen wir, es kommt in Indien zum Einsatz.

Viele Grüsse aus crazy India bei sommerlichen Temperaturen (siehe Titelbild).

 

 

 

#5 Namaste Manaslu-Trek: Ende ohne Drama.

#5 – Die Grossen im Rücken

An Subba Neischnee

Mit 50 Zentimetern Neuschnee und wieder strahlend blauem Himmel sowie einem “Good mooorning! Ohh we really lucky! Now pass no more passable…” werden wir morgens begrüsst. Heute liegt nur ein 4 Stundenmarsch vor uns – gut so, unseren Oberschenkeln hängt noch der letzte Tag nach. In ausgelassener Stimmung werden Schneeballschlachten gemacht, die drei Nepali singen Volkslieder und wir stapfen mit einem dicken Grinsen im Gesicht gen Tal durch eine wunderschön verschneite Landschaft…

GOOD MORNING! JAP bei dem Panorama auf jeden Fall.

Abschied im Schnee

Gegen den Annapurna-Strom

Nach zwei weiteren Wandertagen in der Einsamkeit durch ein wunderschönes Tag mit Märchenwäldern und zunehmend grünen Äckern stossen wir auf den Annapurna-Circuit-Trek. Hier verabschieden wir Seiji und Guide, der hier auf seine Freunde wartet, um mit Ihnen noch einen Teil des Annapurna-Treks anzuhängen.

Dear Seiji, it was really nice to meet you and share part of our trek together! You’re a great person. Also thanks again for using your water-purifier! Hope to meet you again. If you ever come to the Alps in europe let us know! Otherwise we see you in California! Looking forward to realize your Japan recommendations – we’ll let you know! :) Best wishes
 

Wir hingegen freuen uns zunehmend auf unser Trek-Ende, vorallem liegen die Highlights bereits hinter uns und so geht es relativ unspektakulär talauswärts. Seiji macht uns auf ein “Highlight” aufmerksam als er sagt: “look whats that for a monster???” denn nach 17 Tagen im völligen Off sehen wir wieder motorbetriebene Gefährte. Weiteres “Highlight” sind die Massen an Trekkern die uns entgegenkommen (unser Ende ist der Beginn des Annapurna-Treks), was wir auch nichtmehr gewöhnt sind. 100 Trekker, Guides & Porter haben wir einmal in einer Stunde gezählt. Jetzt wissen wir, dass der Manaslu-Trek WIRKLICH weniger bekannt ist.

Märchenhafter Wald

Vor uns die ersten Ausläufer des Annapurna-Massivs

Auf der Annapurna-Jeep-Road

Nanuu??

 

Last days…

Das Wetter wird zunehmend instabiler und regnerischer. Passt irgendwie zum “tristen” Teil des Treks, den wir oft auf Jeep-Roads ablaufen. Am letzten Tag wirds dann richtig nass und unsere Regenkleidung kann sich wenigstens nochmal richtig beweisen (zudem haben wir so die Regenhosen & Ponchos nicht umsonst 20 Tage mit uns rumgeschleppt ;)

super Wetter eiiiijjjj!!!

Unsere letzte Nacht und Ende unseres Treks verbringen wir in Besis Sahar. Sarah freute sich schon “bestimmt voll die guten und sauberen Hotels mit hot shower und so…” – doch das Zimmer glich eher einer Zelle, die nach Schimmel gemieft hat, und ein kaltes Rinnsaal aus der Brause kam – da waren uns die spartanischen Lodges doch lieber!! Anstossen auf den erfolgreichen Trek, letzte Runde UNO bevor es am nächsten Morgen dann mit dem Jeep zurück gehen soll nach Kathmandu.

PROOST auf die Ankunft!!

Statt wie abgemacht um 9 Uhr kam der Fahrer dann um 11:45 Uhr – und statt des Jeeps kam er mit einer Konservenbüchse. Til Jung versicherte uns im voraus er kenne den Fahrer, er sei ein guter, sicherer und langsamer Fahrer. Doch der werte Berufsakoholiker war nichts von allem. Weder nett, noch ein guter Fahrer. Wir haben uns mehr als 3mal von zwei LKW-Bouliden zermalmt gesehen. Als er dann noch zusätzlich hinter dem Lenkrad eingepennt ist, war auch Hardys Gutmütigkeit am Ende. Irgendwie schafften wir es aber nach Kathmandu und waren heilfroh als wir dem Dauerhupen und den Nahtoterfahrungen nicht weiter ausgesetzt waren.

Jetzt kratzts…endlich bald rasieren.

In diese Konservenbüchse?? Ehrlich?

Nächster Tagesordnungspunkt: DUSCHEN, RASIEREN, ESSEN GEHEN, SCHLAFEN, FRÜHSTÜCKEN, RELAXEN, ESSEN, RELAXEN…

Resumee

Um ehrlich zu sein, wir hatten es uns härter und anstrengender vorgestellt, aber unsere “Trekking-Itinery” wurde, wie sich herausgestellt hat, für zwei Ü50-jährige erstellt, weswegen viele Zeitangaben nichts mit unserer Realität zu tun hatten (und das obwohl unser Schritt durch Til Jung oft sehr gebremst wurde) – und dennoch waren wir froh als die 20 Tage Laufen zu Ende waren. Lohnend und unvergesslich ist und war es allemal. Sehr eindrücklich bleibt uns vorallem die absolute Abgeschiedenheit (selbst die Alpen können sowas nicht bieten), die einfachsten Lebensverhältnisse im Himalaya, die Herzlichkeit der Menschen, die sensationellen Panoramen (auch hier wieder ein Plus gegenüber den Alpen – sorry Schweiz! ;) das fantastische Wetter und die Einseitigkeit des Essens in Erinnerung.  Hier er noch ein paar weitere Bilder …

FIN.

ENDE GUT, ALLES GUT.

 

#4 Namaste Manaslu-Trek – Climax

#4 – Die Königsetappe

“3:00 Namaste Manaslu” zeigt das Handy = Wecker

Tag 15 – Guten Morgen…zu früh ;)

Nach einer arschkalten Nacht, in der niemand von uns allen richtig gut geschlafen hat, gehts nach Frühstück und Tee mit Stirnlampen bewaffnet und allen Kleidern, die sich zwiebelschichten liessen, los. Es geht ein fieser Wind, dazu schneit es noch leicht und ist dunkel. Schon nach den ersten Schritten müssen wir leider feststellen, dass die Nacht nicht kalt genug war, die Schneedecke trägt nicht – jeder Schritt wird zum Bingospiel – hebts oder sinkt man wieder oberschenkeltief ein? Oder halt bis zum Arsch, je nachdem, wie gross man ist. Und das morgens um 4Uhr auf 4400 Metern. Guten Morgen Lunge, ja liebes Herzchen leg noch nen Schlag drauf!!

Grundgütiger….wenn das so weiter geht. Ging es nicht, es wurde etwas besser (aus Sarahs Sicht, aber als Grösster mit dem Schwersten Rucksack wurds nur bedingt besser), zumindest was diese Hinsicht angeht. Langsam wirds hell….Morgenstimmung macht sich breit. Endlich erste wärmende Sonnenstrahlen. Aber Obacht! was ist das? Es wird schon wieder dunkel. Erste Wolkenwände ziehen auf.

Wir marschieren tapfer weiter, die Luft wird dünner und immer kälter. Irgendwann beginnt Til Jung zu rennen – zumindest für seine Verhältnisse. Der Zeitlupengang ist Schnee von gestern. (am Tag vorher meinte er “Hardy, you are strong and too fast for me, but tomorrow we have to slow down because of the height”) Und dieses Tempo in diesen Höhen! Irgendwann wird uns bewusst, was seine Sherpa-Intuition schon viel früher erkannt hatte. Das Wetter schlägt um. An Pausieren will man nicht denken, denn die Kälte wird immer unerträglicher. Der Pass ist immerhin in Sichtweite, aber es zieht sich, zudem nimmt der Wind zu und es schneit immermehr.

Atmen!

Atmen!

SOO weit hoch noch??

Erste Sonnenstrahlen…

image

Sarah & Udan noch guter Hoffnung des Wetters wegen

...noch guter Dinge...

…noch guter Dinge…

Udan links, Seiji rechts

ENDLICH! Lanke Pass – es war sausteil ;)…und kalt.

imageAls wir dann endlich den Passrücken erreichen wünschen wir uns nichts sehnlicher als ihn gleich wieder zu verlassen. Ein Schneesturm setzt ein. Sicht gleich Null, alles um uns herum in Grau. Schnell drapieren wir uns und die Kamera für ein Gipfelfoto, stopfen uns noch ein gefrorenes Snickers zwischen die Zähne und versuchen mit der noch verbleibenden Körperwärme wenigstens ein bisschen Eis in unseren Trinkflaschen in Wasser umzuwandeln. (kleiner Exkurs: toll wenn man wie Hardy 3 Liter H2O in seinem Camelback rumträgt, aber im falschen Aggregatzustand!! oder wie TilJung beim Aufstieg die einzige Thermoskanne aus dem Rucksack rutscht und in den Abgrund jagt) Der Abstieg über den Grad beginnt. Sichtweiten unter 5m, der Blizzard schlägt voll zu und zwar von der Seite, so dass uns die Schneekristalle wie Metallsplitter ins Gesicht fetzen und das rechte Nasenloch ständig zufriert. In Gedanken malt man sich die Hässlichkeit eines Erfrierungstodes aus.

Zusätzlich zum Wetter ist der Abstieg alles andere als Zuckerschlecken, über vereiste Flanken, steile Schnee- & Geröllfelder. Je weiter wir absteigen, desto angenehmer wirds wieder mit dem Schneesturm. Trotz der teilweise “prekären” eisigen Wegverhältnisse, überwinden wir die ersten 1000 Meter Abstieg in Rekordzeit und machen unsere erste “richtige” Pause (bestimmt 10 Minuten!) auf einer Gletschermoräne. Oben sieht man noch das dichte Grau des Schneesturms, vor uns liegen noch 2 Stunden gemütlicheres Laufens auf der Moräne. Die letzte Stunde wird zur Qual, hungrig und durchgefroren schaffen wir es aber nach Bimthang, unserem Tagesziel. Erstmal eine wärmende Suppe und Tee… Zum aufwärmen bleibt uns nur der Rückzug in den Schlafsack (jetzt ne Hot Shower, das wärs…aber alles eingefroren) – Zeit die Königsetappe revue passieren zu lassen und dem zunehmenden Schneefall zuzusehen.

Abstieg auf der Moräne nur noch im Graupel…

GESCHAFFT!

Gute Nacht garantiert :)

Geniessen konnten wir den Larke Pass bei diesen Verhältnisse leider nicht wirklich, auch war vom versprochenen scenic view auf die Annapurna-Kette nichts zu sehen, dafür hat es sich etwas nach Reinhold Messner & heroischer Tat angefühlt – das gute Gefühl es geschafft zu haben überwiegt. Auf den Erfolg gibts abends Tee mit Rum, für andere Getränke ist es einfach zu kalt. Und fallen alle totmüde um halb 8 ins Bett.

 

#3 Namaste Manaslu – Retardierendes Moment

Hinweis: Also Mammutlänge hin oder her, wer aufgepasst hat, dem ist bewusst, das ein Drama aus 5 Akten besteht. Also vergesst die 3…FÜNF Teile Manaslu-Trek-Bericht müsst ihr erdulden. soooorrrrryyyy…

––––––––––––––––– los gehts ––––––––––––––––––––

DREI!!

 #3 On the road again

Backwards Manaslu-Route?

Wieder zurück auf der Manaslu-Hauptroute erwischten wir ein Trekkerloch, so dass unsere einzigen Begegnungen aus Einheimischen, Portern für Baumaterial, Mulis oder Arbeitern bestand. Bis uns aber nach zwei Tagen plötzlich Trekker entgegenkamen. Hääääää? Dabei macht man den Trek doch nur in eine Richtung, weil die Passhöhe des Larke Pass (welcher auch die Königsetappe ist) von der anderen Seite kaum machbar ist. Aus der Nähe sehen wir, dass es uns bekannte Gesichter sind von den ersten Tagen. – oh shit!!! Wir hatten schon vorher von heftigen Schneefällen gehört, und im Tsum-Valley gesehen wie weit es nachts geschneit hatte, und die Mienen sprachen Bände “Pass is not passable” stand darauf.

Läd zum baden ein bei der Hitze…

Balloon? Pen? Pencil? Candy?

 

Och nöööö oder? Das ist doch Scheisse…wir hatten schon einen one-way-trip, nicht noch einen. Bitteeeeee… Das blöde war, vor uns lagen noch 5 Wandertage bis wir überhaupt in Passnähe kommen würden. Mit jeder Gruppe die uns entgegenkam wuchs die Gewissheit, den Weg wieder raus laufen zu müssen. – aber vielleicht passiert ja noch ein Wunder, oder der Yeti wirft sein Pistenbully an und planiert nen Pfad.

Auch wir haben ihn gesehen. DER YETI LEBT!…oder doch nur ein Hanuman?

Da es abends aber zumeist zuzog und wir am nächsten Morgen den Neuschnee an den Berghängen betrachten konnten, wurde die Hoffnung immer kleiner, denn so hörten wir, soll auch die Übernachtungshütte vor dem Pass wegen der Schneemassen geschlossen sein. Natürlich gab es auch etliche Gerüchte, dass zwei pakistanische Guides und ihre Gruppe vor dem Pass ausharren und nicht umdrehen wollen, oder das die Schneemassen der blitzartig einsetzenden globalen Erderwärmung zum Opfer fallen. Wir hofften eher auf eine grosse Trekking-Gruppe mit vielen Portern&Sherpas, denn mit viel Man-Power würde es die Chance erhöhen, dass wir durchkommen. Wir trafen eine Gruppe von 4 rüstigen Amerikanern (alle um die 70 – respekt!!), die mit uns die gleichen Etappen liefen. Auch deren Guide (mehr ein Climbing-als ein Trekking-Guide) war der Überzeugung, dass wir es versuchen sollten. Aber die Amerikaner waren nicht sehr davon überzeugt.

Im Angesicht des Riesen

Am Tag 10 sehen wir ihn endlich – den Mount Manaslu. Mit seinen 8163 Metern und seinen zwei Gipfelzacken ein beeindruckender Riese und der achthöchste Berg der Welt. Wir machen unseren ersten halben “Ruhetag”, wandern noch zu einer Klosterschule mit fantastischem Blick auf den Manaslu und abends entscheiden wir am kommenden Tag einen Tagesausflug weiter talaufwärts zu unternehmen, abends wieder abzusteigen, denn die Prognosen der Einheimischen und anderen Guides sind nicht vielversprechend. Grmpppffff… das wars dann wohl…Aber alleine schon diesen Anblicks wegen hat sich der weite Weg gelohnt.

Imposanter Riese – Der Mount Manaslu

Vermeintliches Gipfel-/ Umkehrbild

Am nächsten Tag gehts mit leichtem Gepäck los – den Manaslu im Blick – durch zunehmende Schnee- und Eisfelder vorbei an etlichen Yak-Herden nach Sama. Umkehrpunkt ist ein See in dem sich der Manaslu toll spiegeln soll…wenn er nicht zugefroren wäre – tja wieder Pech – statt Gipfel- gibts ein Umkehr-Gruppenbild, danach machen wir Lunch in Sama, treffen dort auf 3 fitte Franzosen mit Guide, die nicht aufgeben wollen. Uns wurmt es zusehends, doch Til Jung macht nicht den Eindruck, dass er vom Ergeiz gepackt wäre… nach dem Lunch machen wir uns an den Abstieg als wir eine Horde (ca. 12) Sherpa, Porter & Guides in einer anderen Lodge sehen. (Belustigenderweise muss man sagen, dass die Crew aus 12 bestand, die Touristen 3 !!! Koreaner waren – die gehen dann auch mal gerne mit eigenem Koch los, schlachten ihre eigenen Lämmer zum essen etc.) Auf unser Drängen hin fragt Til Jung was sie vorhaben. Der koreanische Ehrgeiz lässt ein Versagen nicht zu, die Guides machen sich lustig und sagen: Sonst heuern die Koreaner sich einfach noch ne Horde Local-People an… Sie wollen über den Pass – egal wie. Ein Hoffnungsschimmer keimt auf – vielleicht schaffen wirs ja doch auch?

…oder doch passieren lassen?

Lets give it a try

Abends entscheiden wir: Lets give it a try. Es sind noch 3 Tage bergauf bis zur letzten Hütte vor dem Pass. Wenn der Pass dann noch nicht passierbar ist, müssen wir einfach Gas geben, um in unseren geplanten 21 Tagen wieder unten zu sein. Also am nächsten Tag, diesmal mit komplettem Gepäck, wieder nach Sama – wir sehen zwei Wölfe, die vor uns aus dem verschneiten Wald rennen – danach halben Tag chillen in der Höhensonne, lesen und akklimatisieren mit Blick auf den Manaslu. Ein traumhafter Platz zum relaxen.

Und nu?? Erstmal chillen…

Neue Teammitglieder

Beim hochwandern sehen wir zudem die Amerikaner wieder. Sie haben eine Nacht in Sama verbracht und wollen an dem Tag absteigen. Als sie uns sehen, platzt es aus dem 70-jährigen Seiji heraus. Seiji, in Japan geboren, ist schon viel in Nepal unterwegs gewesen und sieht wie ein zäher Knochen aus, dem es auch nicht schmeckt wieder umzudrehen. Er möchte sich uns gerne anschliessen und mit uns versuchen, den Pass zu meistern. Auch sein Guide Arjun will nicht umkehren. Dem Rest der Gruppe war das ein zu grosses alpines Wagnis und “far over my comfort zone”. Porter & 3 Touristen gehen ins Tal, Seiji & Arjun begleiteten uns. Seiji stellte sich zudem als überaus netter und angenehmer Wegbegleiter heraus, der schon so einige Gipfel in seinem Leben bestiegen hat.

Das sind doch mal Zielbogen…

links die beiden neuen im Team Seiji & Arjun

 

Into the White

So machten wir uns am kommenden Tag zu sechst auf zur nächsten Station – Samdo auf 3850 Metern. Mit jedem Meter wurde der Schnee mehr, aus Schnee- und Eiseldern wurde eine geschlossene Schneedecke die bereits knietief war. Glücklicherweise war die Schneedecke stabil genug, sodass wir darauf laufen konnten und nicht darin herumwaten mussten. Vorbei an einem gerissenen Schafsbock und Spuren die einem nepalesischen Schneetiger gehörten ging es bergauf durch traumhafte Eis- und Schneelandschaft. Zum Glück kam uns die koreanische Gruppe nicht wieder entgegen, denn die waren unser Prüfstein mit 2 Tagen Vorsprung, ob sie den Pass schaffen oder nicht. Bereits zum Mittag erreichten wir Samdo, Dal Bhat (von den Guides gekocht, da kein Koch in der Lodge anwesend war) in der Sonne neben mannshohen Schneewächten, dann einen Akklimatisierungsspaziergang einige Höhenmeter bergauf. Im Anschluss hatten wir wieder einmal die Gelegenheit das Dorfleben auf 3800 Meter Höhe hautnah zu erleben. Hier, nahe der tibetischen Grenze, sollten wir den Tibetan Tea probieren. Ein Tee, der aus Yakbutter, Milch, Wasser und Salz gestampft wird. Til Jung informierte uns vorher, dass es in der tibetischen Kultur eine Unsitte sei keinen Nachschlag zu nehmen – also in unserem Fall keine zweite Tasse Tee zu trinken. Wir bekamen den Tee und… puuuäähhh… salzig und nach ranziger Butter schmeckend irritiert das die europäischen Geschmacksknospen gewaltig. Mit guter Miene zum bösen Spiel zwangen wir uns also zwei Tassen dieses Gebräus hinein – hoffentlich kriegen wir davon kein Durchfall, Pusteln oder sonstwas Schlimmes!! Nachmittags wurde es wieder bewölkt und ein paar Schneeflocken fielen, dazu ein eisiger Wind, der durch die Grotto-ähnlichen Lodgewände pfiff wie das Klarinettentrio der Schorndorfer Stadtkapelle – oha, hoffentlich nicht viel mehr Schnee??

Aufstieg nach Samdo…

Hassurr Tea? (man beachte den geilen Schal)

In der Megaklorolle wird der Tee gestampft

Wüäghh…Tinetan Tee runterwürgen

Der nächste Morgen – strahlend blauer Himmel – die Sonne noch hinter den Bergen daher zapfenkalt. Der letzte Tag vor der Passquerung – wieder weiter Bergauf nach Dharamsala auf 4460 Meter, dass die Luft dünner wird zeigt sich im Lauftempo und am Herzschlag. Wieder ein halber Wandertag entlang eines gigantischen Gletschers und wahnsinnigem Panorama. Nachmittags erneut akklimatisieren – bei soviel Akklimatisieren kommt man sich langsam so heroisch vor wie Reinhold Messner – relaxen, sonnenbaden bevor es dann morgen FRÜH los gehen soll. Abends wieder leichter Schneefall, wir bleiben optimistisch und mümmeln uns in unseren Schlafsäcken so gut es geht ein.

netter Ausblick. Im Hintergrund der Manaslu

Ausblick von der Lodge aus…

 

weitere Impressionen:

#2 Namaste Manaslu-Trek: Crescendo.

Hinweis: Wir entschuldigen uns im Voraus zum einen für die Mammutlänge unseres Trekkingberichts und zum anderen dafür, dass wir ihn aufgrund der Länge und Anzahl der Bilder sowie der rasanten Internetverbindung in 3 Teile (#1–#3) splitten mussten. Wir hoffen dennoch, dass die vielen Bilder dabei helfen beim Lesen nicht einzuschlafen.

und wie immer braucht der upload wieder ein Weilchen…sorry für die Versplitterung.

––––––––––––––––– los gehts ––––––––––––––––––––

#2 – One-Way-Sidetrip

Tsum-Valley: Abseits der Trekker-Route

Mit dem Eintritt ins Tsum Valley am 4. Tag sahen wir bis auf eine Gruppe “Big Russians” keine Trekker mehr, allerdings sank auch die Qualität der Unterkünfte drastisch. So waren eine 5 qm Parzelle mit Holzbrettern als Aussenwand, versiffte Plumpsklos, die 30m vom Haus entfernt lagen und vom gesamten Dorf benutzt wurden, sowie fiessendes Wasser, das aus einem Wasserschlauch spritzte und ebenfalls von der Nachbarschaft als Nasszelle, Wasch-Spül-und Treffpunkt mitbenutzt wurde, keine Seltenheit. Dass selbst das noch Luxus war, stellten wir dann erst später fest. An duschen, besonders als Frau, war demnach mehrere Tage nicht zu denken, so dass wir in der Not den arschkalten Bergbach vorzogen. Zum Essen gabs natürlich zweimal täglich das nepalesiche All-you-can-eat Volksgericht Dal-Bhat (Reis, Linseneintopf, Kartoffelcurry, Pickle und in niedrigeren Regionen Vegetables), da andere Dinge meist nicht vorrätig waren. Dies wurde in der Küche=Wohnzimmer=einzig beheitzter Raum=Gebetsraum der Gastfamilie eingenommen. Eine tolle Gelegenheit das rustikale alltägliche Leben in den abgelegenen Bergregionen zu erfahren.

Die ersten Grossen tauchen auf…

Nichts für grosse Menschen…Füsse anziehen und gute Nacht :)

Dal Bhat, 24h Power!

Homestay/Lodge in einem Sherpa-Bergdorf

 

Die Gruppe “Big Russians”, verfeinerte sich das Nationalgericht meist mit Thunfisch, reichlich Chillisauce, Ketchup, sowie haufenweise Snickers. Vielleicht war diese Mangel- bzw Unterernährung der Grund für die pfundigen Jungs, dass sie schon früh kehrt machten und den Trek vorzeitig abbrachen? Jedenfalls waren wir in nahezu allen Lodges die einzigen Gäste. Schlussendlich endete unser Sidetrip ins Tsum Valley in Mu Gompa, einem Kloster auf 3700m, die tibetische Grenze in Blickweite. Auch hier durften wir unsere durchgefrorenen Nasen in der Stube eines netten Mönches an einem Tee wärmen – seine Stube erinnerte uns an einen Hobbit-Bau, und beeindruckend das Leben in dieser Höhe und Abgeschiedenheit zu sehen. Ein eindrücklicher Umkehrpunkt dieses insgesamt 6 tägigen One-Way-Trips durch ein sehr beeindruckendes und äusserst ursprüngliches, abgeschiedenes Tal mit blühenden Rhododendron, weissen Bergaffen (Hanuman) und weiten Hochebenen, bei anhaltendem bombastischem Wetter – auch hatten wir hier die ersten “Grossen” im Blickfeld – die Ganesh Himal-Gruppe. Anmerkung: Es kam in den ersten Tagen oft vor, dass ich TilJung fragte wie dieser oder jener Berg hiess, da sie mir schon recht hoch vorkamen lustigerweise war seine Antwort meist “Oh, only the sherpa people living here have a name for it…” denn in Nepal haben viele Berge bis 6000 Meter gar keinen offiziellen Namen (zu klein, zu viele), sondern sind lediglich als Gebirgsgruppe namentlich bekannt.

Eine der vielen schönen Stupas, dahinter Ganesh 4

Bergkloster Mu Gompa

Umkehrpunkt auf 3700m – hinter uns befindet sich die tibetische Grenze

zugig frisch da oben und unser erster Schneefall/Graupel

Nach der ersten Woche hatte sich bereits ein fixer Wanderalltag eingependelt. Wecker 6.30 Uhr, 7 Uhr Frühstück (und zwar ausnahmslos Oat-Porridge mit Milch, Früchte gabs schon bald aufgrund der Höhe leider nicht mehr). 7.30 Uhr geht löös. Lunchtime auf nepalesisch meist gegen halb 12 Uhr – wobei man dann schon auch mal eine Stunde Wartezeit auf das Dal Bhat in Kauf nehmen musste. Nach dem Mittag dann noch ca. 3-4h laufen. Zimmer beziehen. Katzenwäsche (wenn möglich), Daunenjacken und Mützen an und in die Küche zum Teetrinken. Oudan hatte zudem UNO dabei, dies gehörte ebenfalls zum fast täglichen Ritual. “Ach Mens, Mensenskinder!” (so hört sichs an, wenn Nepalis beim Spielen auf Deutsch fluchen – herrlich!). 18.30 Uhr Dinner (Überraschung: mal wieder Dal Bhat). 20 Uhr Flucht in den wärmenden Schlafsack. Lesen bis die Buchhalte-Hand einfror. 21 Uhr Stirnlampen aus. (Elektrizität gabs nur äussert selten)

Lecker heisser Porridge!!

Wer wird UNO König?

Blick Talauswärts…

Eine Grossfamilie Bergaffen beim Lunch

Rückzug aus dem Tsum-Valley

Hier gibts noch mehr Bildla…

#1 Namaste Manaslu-Trek: Ouverture

Hinweis: Wir entschuldigen uns im Voraus zum einen für die Mammutlänge unseres Trekkingberichts und zum anderen dafür, dass wir ihn aufgrund der Länge und Anzahl der Bilder sowie der rasanten Internetverbindung in 3 Teile (#1–#3) splitten mussten. Wir hoffen dennoch, dass die vielen Bilder dabei helfen beim Lesen nicht einzuschlafen.

… Die weiteren 3 Teile kommen nach, das Internet ist zu lahm, und unsere Geduld am Ende ;)

––––––––––––––––– los gehts ––––––––––––––––––––

 

Auf einen Blick

  • Anzahl Tage: 20
  • Anzahl Blasen: 1 (mini)
  • Längster Tagesmarsch: 10 Stunden
  • Früheste Weckzeit: 3:00 a.m.
  • Maximale Höhe: 5160 m
  • Gesamt-Laufstrecke: 271 km
  • Gesamtanzahl Dal Bhat: 67
  • Flitzkacke: 0
  • Gesichtete Yetis: 15
  • Lemon- oder Gingertea: 40 Liter
  • Grösster Reinfall: “Fried veg. Noodles with egg” = Nudeln mit Ketchup und Spiegelei
  • Kälteste Nacht: ca. –15°C
  • Sonnentage: 17
  • Regentage: 1,5
  • Schnee- & Graupeltage: 2
  • Blizzards: 1
  • Neuschnee: 50 cm
  • Porridge-Portionen: 40
  • Liter Bier: 3,25
  • Gesamtanzahl Hot Showers: 1
  • gesichtete Yetis: 12
  • UNO-Runden: 79
  • Rinderbraten: 0

Wie alles begann…

Kurz nach unserer Ankunft in Kathmandu lernten wir also Til Jung, unseren Guide, kennen und machten uns auf zum grossen Shopping-Vorbereitungs-Marathon. So fanden wir uns alsbald zwischen Daunen- und Fleecejacken, Daunenhandschuhen, Steigeisen und Ice-Axes wieder… und waren etwas schockiert darüber, ob wir das Zeug denn wirklich alles brauchen?? (wir sollten bereits wenige Tage später davon überzeugt werden, dass JA!) Nach 2 stressigen Tagen in einer chaotischen, hektischen und smoggigen Stadt waren wir also froh, als es losging. Am Abfahrtsmorgen lernten wir zudem noch unseren Porter kennen (oder besser Sarahs Porter (Porter=Touri-Rucksack-Träger)). Oudan ist TilJungs Sohn, 25 Jahre alt und ACHTUNG! der süddeutschen Sprache mächtig, da er mehrmals Saisonarbeiter auf der Kemptner Hütte in Oberstdorf war. Er begrüsste uns mit einem “Griass Gott mein Name ist Oudan Rai.” – also Obacht beim lästern auf schwäbisch ;) Mit einem Jeep tuckerten wir aus Kathmandu raus auf der Hauptverkehrsachse Richtung Pokhara – man sollte ja denken diese Route (die auch alle Gütertransporte aus Indien nach Nepal benutzen) ist sowas, das man bei uns Bundesstrasse o.ä. nennt – falsch gedacht. Kurz nach der Stadtgrenze offenbarte sich das Elend des nepalesischen Strassenverkehrswesens. Asphalt gibt es stellenweise, sonst gibt sich Schlagloch mit Achsbruchloch ein lustiges Stelldichein – ok jetzt verstehen wir wieso die Anfahrt mit dem Jeep erfolgt. Am Wegrand finden sich in regelmässigen Abständen LKW-Bouliden die den Pisten zum Opfer gefallen sind – aber in Nepal sitzt die KFZ-Werkstatt am Lenkrad, und so werden Achsbrüche, verhopfte Kurbelwellen und aller sonstiger Schmu “mal schnell” wieder so hingebogen, dass es wieder funktioniert (anfangs dachte ich immer, dass gleich Søren oder Jochen unter einem der Bullys vorkriecht…). Verkehrsregeln gibt es auch in Nepal wenige bis keine. Gelenkt wird rechts, sonst ist alles freestyle, überholt wird wo Platz ist und es herrscht das Gesetz der Hupe. Die Landschaft, die wir aber als ersten Eindruck bekamen, war bereits durchaus beeindruckend, dazu Nepali-music aus dem Radio – ein guter Auftakt, aber es wurde noch besser…

Der normale Wahinn…

…direkt hinter Kathmandus Stadtgrenze…

Til Jung Rai, unser Guide und Geschichtenerzähler.

Oudan Rai unser Porter, UNO-König und Rinderbratenliebhaber.

Unsere erste Lodge. Einladend oder?

Weiter ging es auf einer nepalesischen “Dirt Road”, welche im europäischen Sinn nicht viel mit “Road” zu tun hat, durch arme Bergdörfer über Pässe und Schluchten. Irgendwie kamen wir nach 6 Stunden ordentlicher Rüttelfahrt in Arughat Bazaar, unserem Ausgangspunkt, an. Am nächsten Tag stand uns nochmals eine kürzere Jeepfahrt bevor…oh weh! Aber ich glaube unsere beiden Nepali waren froh, dass sie es ohne kotzen gemeistert haben (Oudan meinte schon: “Ich muss slafen bei Autofahren, sonst…hmm” und gestikuliert den Rest) aber bei diesem Ritt war an Schlafen nicht zu denken eher aufpassen das man sich nicht ernsthafte Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen zuzieht durch die Rüttelpiste – für uns stellte sich eher die Frage, wieso wir diese Strecke nicht gelaufen sind, denn schneller gings in dem Jeep auf der Piste nicht voran. Dann aber gings endlich los…

umgotteswilln…glei liegen wir wie n Marienkäfer aufm Rücken!!

 

Dr Bärg ruft

Also die albrecht’schen Wanderwaden auf Touren bringen, und LOS – von wegen, als ich gemächlich loslaufen will sagt unser Guide schon “slowly-slowly! – no good to walk too fast…” – ja Freundchen blöd wenn man so kurze Fussstumpen hat, wa? Für mich ist das normaler Trab ;) – aber ok also erstmal im nepalesischen Schneckentempo-Gang gemächlich trotten – eventuell werden unsere Muskeln ihm noch dafür danken. Til-Jung sagt bei der Hitze no good hiking…hmm für uns ists ganz angenehm – vielleicht ist seine Taktik in der prallen Sonne mit langer Unterhose, Hemd und Fleecejacke zu wandern doch nicht ganz so clever?? – auch Oudan flucht über die Hitze…würde ich das Gepäck auf der Stirn tragen würd ich wohl auch schwitzen.

Auf gehts… Bisher war ich der Meinung ich hab den grössten und schwersten Rucksack…

Terrassen-Äcker bei Pilim

Prost. Nepali Wein: Roksi – selbstgebraute Gerstenplörre, – a weng schnapsig!!

Morgenstimmung.

 

Die ersten 3 Tage ging es ein wunderschönes Tal mit wildem Bergbach entlang, vorbei an saftig grünen Terrassenäckern, durch nepalische Bergdörfer. Vorbei an Horden von Mulis, die sowas wie die LKWs der nepalischen Bergvölker darstellen. Die ersten Tage waren noch einige andere Trekker mit uns gestartet, so dass man diese abends meist wieder sah.

Mein Name ist Joe, ich bin Trucker.

 

 

Breaking-News: Back in Kathmandu

Namaste www!

Die Zivilisation hat uns wieder – wir wurden weder vom Yeti verspeist, noch von Maultieren totgetrampelt oder von Lawinen verschüttet. Sind gestern abend nach 20 Tagen im Himalaya wieder in Kathmandu angekommen. Hinter uns liegen 20 eindrucksvolle Trekkingtage, 271 Kilometer Wanderstrecke mit endlosen Tälern und nie enden wollenden Bergen, duzente Höhenmeter (ca. 7000 hoch, 6300 Meter wieder runter…), mehrere Kubikkilometer Schnee, Horden an Yaks, ursprüngliches nepalesisches Bergdorfleben, etliche Kilo “Dal Bhat”, Porridge und hektoliterweise Tee.

Wie zu erwarten war gab es weder Yak-Net noch T-mobile-Gebetsflaggen-Netze – dafür umso mehr grossartige Hotspots für die Augen.

Finally: We did it! Larke Pass 5135 m

Nun gilt es erstmal die Wanderung zu verarbeiten, d.h. NICHTSTUN, Beine hochlegen, ESSEN und diesen Teil der Reise auf uns wirken lassen, um die Erinnerungen dann in einen Beitrag zu bündeln.

Ein Glück ists in Kathmandu nichtmehr sooo kalt :)

Namaste Kathmandu

Kurzer Status-update von uns aus Nepal. Sind vorgestern abend gut in Kathmandu (auf dem atemberaubenden und topmodernen International Airport) gelandet – aber das mit der Visa-Ausstellung läuft hier deutlich einfacher ab als in Vietnam ;)

Morgen soll es los gehen für 21 Tage auf den Manaslu-Tsum-Valley-Trek. Vorgestern haben wir bereits unseren Guide Til-Jung kennengelernt – Sarah ist ganz begeistert, weil sie nicht die kleinste Person sein wird ;)

Back to basic – heisst soviel wie: wird wohl eher schwierig werden WiFi im Himalaya zu haben, ausser wir können das Yak-Net anzapfen um uns der Welt mitzuteilen. Falls das aber fehlschlägt und auch die Gebetsfahnen keinen Empfang haben wird es in den nächsten Tagen von unserer Seite wohl eher ruhiger sein.

Hinter uns liegen 2 stressige Tage – nicht Sightseeing-Stress – sondern Vorbereitung- und Shoppingstress. Sind durch zahlreiche Outdoor-Stores hier gejagt auf der Jagd nach Schnäppchen, Proviant und vorallem wärmenden Klamotten, denn so Til-Jung: Es könnte durchaus kalt und schneeig werden – er ist der Ansicht das wir mit Hüfthohem Schnee rechnen sollen…ok, das geht bei mir dann bis knapp ans Knie – nichts desto trotz, sehr kalt für zwei Nasen die momentan eher an Saunatemperaturen gewöhnt sind. Wir sind jedenfalls gespannt, wie das alles wird. Haben uns für diese Ganzkörper-Yeti-Häute entschieden… haha.

und stylisch sind die Dinger auch noch…

und stylisch sind die Dinger auch noch…

Wir sind sehr gespannt. In 6,5 Stunden gehts los, also hopp schlafen. Erstmal eine Fahrt mit dem Jeep in Richtung Tsum-Valley. Unser Guide meinte beim letzten mal wo er hingefahren ist, mussten sie den Jeep aus dem Dreck ziehen bzw. aus den Schlaglöchern befreien weil es so geregnet hatte…hoffen wir das es für uns besser läuft und das dann unser Geläuf und Muskeln die 21 Tage gut durchhält. Ob dem so ist… spätestens wenn wir wieder in Kathmandu zurücksind. Drückt uns die Daumen, dass uns das Wetter hold bleibt und wir mehr sehen als in CatBa …

YETIS SEHT EUCH VOR – WIR KOMMEN!!!!

Down in Delhi – Daumen für Südostasien

Haslam Sala – curry curry.
Was wir lernten “Do not hurry”
Das tun wir nicht, denn wir haben ja Zeit –
und sitzen hier zum Weiterflug bereit.
Nach Nepal solls heut weitergehen,
in Delhi gäb es sicher viel zu sehen.
Doch der Turban-Zöllner sagt nur “N-no solly-solly”,
deshalb sitzen wir hier mit unserm riesen Trollie.
Acht Stunden müssen wir hier noch bleiben,
eine gute Gelegenheit einen Abschlussbericht zu schreiben.

Letzte thailändische Taxifahrt in aller Herrottsfrühe…

Letzte thailändische Taxifahrt in aller Herrottsfrühe…

schweren Herzens Abschied aus der Wärme.

schweren Herzens Abschied aus der Wärme.

7 Wochen Südostasien – Thailand, Laos, Vietnam und wieder Thailand – das wars (leider). Und was bleibt ist die Erinnerung. Abschliessend: Daumen hoch und Daumen runter…

 

Thumbs up

  • Laue Nächte, kühles Chang.
  • Schlafanzugshosen all day long.
  • SomTam und Nudelsuppe zum Frühstück.
  • Essens-Experimente auf dem Markt und an der Strassenküche.
  • 5 favorite dishes: Mango Sticky-Rice, Pad Thai, Som Tam, Massanam Curry, Pho-Bo.
  • Sonne statt Heizung.
  • Zelten auf ner Mini-Insel mit weissem Strand als Terrasse.
  • Hängematten vor der Bambushütte.
  • Schwitzen am Fels trotz Schatten.
  • Zipp-Line-Zustiege.
  • Zugig Zugfahren auf thailändisch.
  • Sud als Kochlehrer.
  • Orte und Wege abseits der Massen finden.
  • Die Frage: “Are you a washer or a whipper?”
  • Baby Hündchen.
  • Mehrfach-Millionäre beim Reisen.
  • Bia Hoi Hanoi!

 

Thumbs down

  • Auf dem Schleudersitz beim Mopedfahren mit manueller Schaltung.
  • Steh-Klos und Arschduschen.
  • Chinesische Neujahrs-Massen in Luang Prabang.
  • Sprühregen und Nebel an der Küste.
  • Nescafe als Kaffee anpreisen.
  • Wegelagerer, Abzocker, Hehler, Tuk-Tuk-Fahrer.
  • Khaosan-Road in Bangkok & Khaosan-Touristen.
  • Durchgenudelte Federkernmatrazen & brettharte Futtonmatratzen.
  • Thailändische Mountainbikes.
  • Magnesia-Preise in Laos.
  • Fledermäuse und Tierkadaver neben der Klettertour.
  • Duschen die an Wassermangel leiden.
  • Touristenmassen & Reiseströme.
  • Austauschbare Nachtmarkt-Souvenir-Stände.
  • Logorrhoeische Alleinreisende.
  • Kläffende Strassenköter beim Joggen.
  • VISA-Angelegenheiten.
  • Südostasiatisches WiFi.
  • Urplötzliche Englisch-Amnesie der Südostasiaten bei auftretenden Komplikationen.
  • Reiseberichte am ipad verfassen (uns schwant, das ist wohl unabhängig vom Land ein grosser “Spass” – damn) und Bildergalerien erstellen – ein K(r)ampf.

“Kop khun Khaaaaaaaa” liebes Südostasien. Es war traumhaft schön und ein gelungener Auftakt. Und nun wollen wir mal schauen welche Junk-Food-Sauerei der Delhi-Flughafen noch zu bieten hat.
Zu guter Letzt danken wir den stillen Lesern und besonders unseren treuen Kommentatoren! Wir freuen uns jedesmal, wenn unsere Taten sei es positiv oder auch negativ kommentiert werden. Also – nur Mut – man kann auch unter Pseudonym und Fake-E-Mail Kommentare verfassen ;)

Tschüss SÜDOSTASIEN, hallo Nepal.

p.s.: achja was ich noch erwähnen wollte: Habe mir nun endlich auch das passende Reise-Dress zugelegt. Dachte für Nepal was praktisches – ausserdem noch die Winterwolle vom Kopf genommen:

Das Finale: Central-Thailand-3-Stopp-Triangle

Stopp 1: Die Tempelflitzer

Herrlich – das Thermometer zeigt wieder 29 Grad an. Wir sind in Ayutthaya, einer Stadt mit unzähligen alten Tempelruinen – die ehemalige Haupstadt des Siamreiches. Für die Tempeltour mieten wir uns mal wieder Fahrräder, für Hardy wie immer ein Hauch zu klein, diesmal dafür mit Deluxe-Polstersesseln. Neben den beeindruckenden Tempelruinen wird uns wohl der Abendmarkt mit unzähligen Köstlichkeiten in Erinnerung bleiben. Reingefallen sind wir diesmal wieder. Der köstlich anmutende Chickenspiess entpuppte sich leztendlich wieder als Spiess mit frittierten Chickenärschen – keine Ahunung wieso die da drauf stehen. Egal- der Rest war jedenfalls lecker und gut bekömmlich.

Die Tempelflitzer…

…sie konnte es nicht lassen…

Buddha-Kopf im Feigenbaum

…zugige Angelegenheit.

Mehr Bilder…

Stopp 2: More than just 12 monkeys…

Nach 2 Tagen gings dann mit dem Zug in der 3. Klasse weiter nach Lopburi. Wir hatten Glück im Unglück und bekamen statt einem Stehplatz zwischen 300 Thais noch ein luftiges Plätzchen halb im Freien zwischen 2 Waggons, Zugtüren gibt es hier keine – gut festhalten, sonst ist die Zugfahrt bei dem Geruckel frühzeitig beendet, dafür schön luftig. Lopburi ist als Affenstadt bekannt, zudem solls da in der Nähe was zum Klettern geben. Von dem Guesthouse-Besitzer haben wir zudem erfahren, dass an diesem Wochenende ein Festival zu Ehren des Königs in der Stadt stattfindet. Die Affen waren wirklich sehr zahlreich vorhanden, ihre einzige Mission war: ESSEN!!! In allen Formen: Essen erbetteln, Essen erkämpfen, Essen zurückerobern, Essen klauen ob von Artgenossen oder Menschen, alle Mittel sind erlaubt. Sie sind schlicht überall, auf Dächern, am Strassenrand, auf Autos, in Läden… Uns blieb glücklicherweise ein Affenangriff erspart, aber als süsse Geschöpfe kann man die Tiere dort wirklich nicht bezeichnen. Da war sogar mir der MiniKöter Mehsud Özil vom Hostel lieber (er erhielt diesen Namen von uns aufgrund seiner treudoofen Glubschaugen). Da wir in der Innenstadt der mittelgrossen Provinzhauptstadt wohnten, waren wir auch mitten im Festivalrummel. Die Stadt verwandelte sich ab 17 Uhr zum Riesenmarkt und Rummel mit Umzügen und Freilichttheater. Entweder die ländliche Bevölkerung, die wegen des Festivals in die Haupstadt gepilgert ist, hat nur selten Europäer gesehen, oder sie haben uns mit Angelina Jolie und Brad Pitt verwechselten (die Ähnlichkeit isr ja schliesslich verblüffend) – wir wurden jedenfalls ständig gefragt, ab man ein Foto mit und von uns machen dürfe. Ein Druckauftrag für die Autogrammkarten ist schon raus. Am nächsten Tag gings zum Klettern – eigentlich geplant mit dem zweirädrigen Reiskocher, da aber kein Gerät zu leihen war, versuchten wir unser Glück mit den ÖV. Die Anfahrt mit Songtheow (Sammeltaxi) und Bus zog sich etwas in die Länge. Nachdem der Busfahrer er uns irgendwo abgestezt hatte, hatten wir noch ca 8 km durch Felder zum Fels zu laufen. War ja mittlerweile erst 12 Uhr und die Hitze somit gerade am glühen ;) Glücklicherweise kam ein Thai mit seinem Roller vorbei und hat uns angeboten uns einzeln ein Stück mitzunehmen. Für das nächste Stück hielt er einfach ein Auto an und fragte ob die Familie uns mitnehmen könne. Gesagt getan. Letztenendes kamen wir nach 3h am Fels an und hatten noch 2 h zum Klettern, zum einen weil ein Gewitter anrollte, zum anderen weil wir den letzten Bus zurück nur ungerne verpassen wollten. Fazit: nächstesmal unbedingt Motorbike mieten! Wir trafen noch zwei Expats am Fels die unsere Anreise-Art nur mit “wow, thats an big effort you did – good luck for your way back.” kommentierten.

Monk & Monkey…

More than 12 monkeys…

Selber Affe!

An diesen Pene sollte es zum klettern gehen…GEHEN!

Nach der Anfahrts-Odysee…

Nein, ich meinte ich will den ganzen Pott kaufen, nicht eine Portion!

Haben wir schon einen in der Krone oder steht da echt n Elefant??

Achtung Wortwitz: …War da das letzte Bier schal??? Oder nur Planking?

 

Mehr Bilder…

 

Weiter gings in den Dschungel mit dem Bus…

 

Stopp 3: Into the Jungle

Wir hatten von einem kleinen Camp gehört (Namphapayai Camp) und bereits aus Vietnam Kontakt aufgenommen (wir wären gerne schon früher ans Namphapayai Camp gereist, das war aber wegen Familenfeierlichkeiten bis zu diesem Tag geschlossen). Die Anreise klang abenteuerlich: Anfahrt mit dem Zug möglich bis nach Kaeng Khoi, dann weiter mit dem Motorbike-Taxi oder einem fahrwilligen Thai 20 Kilometer raus bis ans Camp. Da von Lopburi keine Bahn dorthin fuhr nahmen wir den Bus – dummerweise verpeilte die blöde Busfahrbegleiterin, Saftschubse und Gepäckmanagerin uns in Kaeng Khoi rauszulassen und so preschten auf der Autobahn an dem Ort vorbei. Sarahs Kommentar die am Fenster sass: “schau mal da gehts nach Kaeng Khoi ab, glaub ich zumindest…” Sie tat natürlich so als wäre es goldrichtig wo sie uns absetzt…tatsächlich standen wir ca. 30 Kilometer zu weit nördlich – shit unsere “How to get to the camp” Beschreibung sieht einen solchen Plan b nicht vor… zum Glück fand sich ein Pick-Up-Fahrer der schnelles Geld witterte und sich bereit erklärte uns zum Camp zu fahren…für knapp 20 Euro…damn. Aber im Nachhinein war es das wert, der Weg war doch sehr weit und die letzten paar Kilometer eine echte Herausforderung für seinen alten Toyota-Pickup.

Angekommen am Camp (der Fahrer war gottfroh, dass sein Toyota durchgehalten hat) begrüssten uns die Eltern, Schwester, Schwager mit Kleinkind von Ben, dem Campleiter – unsere ersten Gedanken: Hoppla haben wir da die Familenfeier gestört?? Aber überaus nette Franzosen die redlich bemüht waren englisches Französisch zu sprechen. Das Camp ist wirklich traumhaft gelegen mitten im Dschungel an einem Fluss – Open-air Küchen/Restaurant mit Dach, Waschhaus, zwei überdachten Baldachinen, einem Baumhaus und ca. einem duzent Salas – erhöhte Bambus Baldachine zum Schutz vor Kriechviechern(siehe Bilder) – thats it, mehr “Zivilisationsmerkmale” gibt es im Umkreis von zig Kilometern nicht. Da wir die einzigen “Gäste” waren, hatten wir freie Wahl. Es war noch hell, also noch schnell ein bis zwei Touren klettern gehen… “Bat Cave Sector” – bestehend aus einer gigantischen Höhle, sollte aber in “Bad Smell Sector” umbenannt werden. Anfangs dachten wir der widerliche Gestank käme von den Fledermäusen, bis wir mindestens 8 Eulenkadaver entdeckten- Aasmief also! Eigentlich kann man wohl sensationell in der Höhle klettern, aber bei dem Gestank steigt schneller die Säure in der Speiseröhre als dass man klettern kann… Ben meinte es sei sehr wahrscheinlich, dass ein grosser Greifvogel im hinteren Teil der Höhle sein Revier (mal wieder) verteidigt, daher die Kadaver. Na zum Glück haben wir uns nicht mit dem angelegt.

Unser Bungalow der steht in der Natur…

Blick aus unserem Fenster

Am Abend kamen glücklicherweise noch zwei weitere Kletterer angereist – wir waren super froh, denn einerseits stellten sich Eric&Erika als wirklich super angenehme und nette Amerikaner raus, und andererseits kamen wir uns unter der Familie an der Essenstafel nicht mehr fehl am Platze vor. Das Essen war deluxe, Bens thailändische Freundin Joy ist Küchen-Chefin und zaubert wahnsinnig leckeres Essen aus dem eigenen Gemüsegarten.

Der Zustieg zum zweiten Sektor toppt alle bisherigen Zustiegserlebnisse, die ich bisher hatte (ok, die Anfahrt mit Christi auf dem Kuhanhänger am Bockmattli, die uns 1 Stunde Fussmarsch ersparte war auch stark), aber diesmal gings schneeeeelllllllll…an einer Zip-Line über den Fluss. Erics einziger Kommentar als er ankam und seiner Freude mit lautem “Yiihhaaaaaa” Ausdruck verlieh war: “holy cow – THAT was aaaawesoommmee” – am liebsten wären wir den ganzen Tag nur hin und her geflitzt an dem Teil ;)

Ab gehts…

Super Fels und bombastische Touren, wobei das Felsmassiv noch viiieeel Potential für Neurouten hat und für Ben, der ein echter Bohrwurm ist, Spielfeld genug ist und auch im Umland liegt noch Potential herum. Hammer!! Ein echter Juwel, der noch unendeckt einem Schattendasein fristet. Unsere Empfehlung: Wer nach Thailand reist sollte Ben& Joy in ihrem Camp einen Besuch abstatten. (namphapayai-camp.com)

These are the really nice american guys – Thanks Erika & Eric for the superb time we had, although it was way toooooo short, you are great!! Hope to meet you again!!! All the best.

 

sorry, unfortunatelly we missed to take a better picture :(

 

Eric on I am legend 6c – this go was legendary :)

sweet lip 6c+ – der Routenname war Programm. Grandios

Mehr Bilder…

 

So verbrachten wir also drei sehr gesellige Tage in kleiner und feiner Runde bevor wir gestern (viel zu früh) bereits wieder Abschied nehmen mussten. Zum Abschied lies ich auch die Rucksack-Spinne Spike wieder frei (dieses Scheissding hätte mir fast einen Herzinfarkt beschert, als es blitzschnell aus meinem Rucksack geschossen kam beim packen). Die Rückfahrt nach Bangkok in der 3.Klasse stellte sich trotz ewiger Verspätung als super Erfahrung heraus. So chillig stelle ich mir Bahnfahren in Indien nicht vor ;)


Bordbistro –green mango…lecker.

Frische Luft dank 3. Klasse

Zack-Wumm-Peng sitzen wir bereits wieder in Bangkok – und da wir alle Besorgungen für Nepal bereits abgeschlossen haben und wir keine Lust auf Sightseeing haben relaxen, wir nochmal einen Tag am Hotel-Pool (tja man gönnt sich ja sonst nix ;) bevor es dann morgen weiter geht… update coming soon.

Ein Satz mit X: Hanoi Schnäbberdefix…

Wir nahmen also den Flieger von Vientiane (Laos) nach Hanoi, Vietnam. Schon im Flieger kam die erste Warnung, als der Käptn in schlechtem Englisch mitteilte: “Ready for landing in Hanoi, the tempature is 13 degrees, the wheather is cloudy and foggy…thank you for flighing with Laos Airlines…” – Himmelscharsch und Zwirn – der hat sich doch sicher nur versprochen, das war n Zahlendreher – der meinte SICHER 31 Grad!!! Wollten schon vor zum Käpten stürmen und uns beschweren, schliesslich waren wir bei blauem Himmel und angenehmen 28 Grad gestartet…änderte alles nix. So standen wir da in unseren Flipflops und dünnen Höschen und Shirtchen im Gateway und fingen an zu schlottern wie Espenlaub – muss an der Tageszeit liegen, ist ja bereits halb 11 abends. Das Hotel das wir zum Glück vorher schon reserviert hatten, hatte natürlich eine Klimaanlage – und als der Hotelboy diese noch anstellen wollte, intervenierten wir mit einem lauten “Hald amol du Haderlomb, zeig lieber wo die Heizung isch…”, denn es war ohnehin schon arschkalt…”Heater???” Der Hotelboy grinste schälmisch und verstand plötzlich kein englisch mehr…hmm also keine Heizung.

Der nächste Tag fing an zu dämmern – ungewöhnlich lange – besser gesagt:  wirklich hell wurde es nie, ein dickes Grau überspannte Hanoi, die Luft war feucht wie in der Dampfsauna (nur eben ohne die Wärme). – Naja dachten wir, reisst sicher noch auf – also alle wärmenden Klamotten, die wir dabei hatten rauskramen und Hanoi erkunden. Aus dem Hotel raus und – ZACK fast von einem Mofa platt gefahren worden. Wir wollten gerade eine gut schwäbische Hasstriade ablassen, was dem einfällt wie die gesenkte Sau zu fahren und ob der denn noch nie was von StVo-Regeln gehört habe, als uns die Worte im Hals stecken blieben weil noch viel mehr Mofas, Roller und sonstiges 2-Taktergefährte mit wildem Hupen auf uns zurasten und wir uns wie Freiwild fühlten. Tja, wer also denkt der Verkehr in Bangkok sei chaotisch, der war noch nie in Hanoi. Mit der Zeit stellte sich heraus, dass dies die Verkehrsregeln sind:

  • rechts vor links gilt ebenso wie links vor rechts
  • wer an eine grüne Ampel sieht, fährt, wer an eine rote kommt, fährt auch – an einer Kreuzung ohne Lichtsignal fährt man aus Prinzip IMMER – Stillstand ist der Tod (Grönemeyer hat eben doch Recht ;)
  • Wer bremst hat Angst
  • Jeder freie Quadratzentimeter in einer Kreuzung ist potentiell zu befahren, egal in welche Richtung man will
  • Rücksicht nehmen ist nicht
  • Der Stärkste und/oder Schnellste gewinnt
  • Zögern verursacht Unfälle
  • Gehupt wird 1. aus Prinzip 2. um auf sich aufmerksam zu machen 3. um sich über irgendwas aufzuregen 4. um zu grüssen

der normale Wahnsinn…

Warum auch immer es hier Zebrastreifen gibt…

 

Als Fussgänger kein leichtes Spiel, denn Trottoirs gibt es keine oder sie sind zugeparkt mit 2-rädrigen Gefährten aller Art oder von vietnamesischen Grossfamilien oder Suppenküchen besetzt die Essen zubereiten. Kreuzungen zu überqueren ist wie Mario Land spielen – jump&run…oder wie wir recht schnell rausgefunden haben, einfach laaaangsam drüberlaufen (dann wird man als stillstehendes UFO erkannt und lässig bis scharf mit einem Hacken an einem vorbeigeackert) irgendwie kommt man auf der anderen Seite an.

Ansonsten ist in Hanoi alles geordnet nach Strassen. Es gibt eine Strasse da gibt es Schuhe. Und da gibt es dann NUR Schuhe…ok, das gibts ja in New York auch. So gibt es dort aber auch Shop an Shop nur Reissverschlüsse – wie war das Konkurrenz belebt den Markt?? SO geht es über Eisenwarenstrasse, Schraubenstrasse, Maschinenstrasse, chinesischen Kitschschmuck-Strasse, vietnamische Kitschschmuckstrasse, Manequin-Strasse…dem Absruden werden keine Grenzen gesetzt. Für Vergleichsanalytische Einkäufer sicher ein Traum, ich stell es mir als Alptraum vor, wenn ich, nur um ein Brett anbohren zu wollen durch halb Hanoi hetzen muss um alles beisammen zu haben.

Bia hoi – das Lebenselexier

Nach den anstrengenden Tagen durch die Strassen und Sehenswürdigkeiten in Hanoi gab es abends eine Belohnung – BIA HOI!! was soviel heisst wie: frisches Bier.

Das Spiel geht so: Man sitzt an winzigen Tischchen & Stühlchen, die einer Kindertagesstätte stibitzt worden sein könnten, und trinkt lammfromm sein frisches Bier (zum Schnäppchenpreis für sparfüchsige Schwaben von 30 Cent – für Schweizer Verhältnisse: eine Stange für 36 Rappen, wo in der Schweiz gibts denn sowas????) und bevor man dieses dann leer hat steht ein überaus aufmerksamer Vietnamese vor einem und stellt je ein Frisches hin, das Spiel ist vorüber wenn man vom Stühlchen kippt oder die Weisse Fahne schwingt und ein Entschiedenes: “oohh noo thank yooouuuu -hicks-” lallt. Grosser Spass jedenfalls, dabei dem Geschiebe und Gedränge auf den Strassen zuzusehen – beeindruckend – wer zudem noch Lust auf Lotto hat bestellt eines der Gerichte die ausschliesslich auf Vietnamesisch auf der Karte stehen – es besteht eine gefühlte Fiffti-Fittfi-Chance das es für europäische Verhältnisse essbar ist.

Na dann…Prooooost!!

…erst dachte ich sie will mir alte flipflops verkaufen, dabei wollte sie nur meine Schuhe putzen

Bisher erst 3×2 Bier bestellt. um die Matrix zu füllen braucht’s aber schon nen standhaften Bayer!!!

Nach zwei Tagen in Hanoi (das Wetter war wie erstarrt – Nebel, Kalt, Nass) hatten wir uns mit Pho-Bo, dem vietnameischen Leibgericht, einer Nudelsuppe die man zu jeder Tages- und Nachzeit schlabbern kann, vor dem Erfrierungstod bewahrt sowie leckere heiss und fettige SpringRolls als Wärmfläschchen in den Bauch gestopft und so wollten wir die Hoffnungslosigkeit des Wetters nicht hingeben. Raus nach CatBa-Island – Die einzig bewohnte Insel eines Insel-Archipel aus über 2000 Inseln.

Kaaaaaalt…aus diesem Grund die Fahnen auf halbmast?

Ein Haus wie aus Supermario Land…Das Ho-Chi Minh Mausuleum.

Köstlich Pho-Bo

 

Die Fahrt nach CatBa festigte das Bild vom normalen Wahnsinn auf Vietnams Strassen. Wir sassen in einem Omnibus, und Omnibus-Fahrer nehmen sich extremst wichtig. Unter Dauerhupen, überholen auf allen Spuren oder auch gerne dazwischen wurde geschnitten, gedrängelt und gedrückt – irgendwie schafften wir es jedoch zum Pier zu gelangen, und setzten nach CatBa-Island per Boot über. CatBa Town empfing uns mit offenen, grau-nassen kalten Armen. Ausgestorben, und von unglaublicher Hässlichkeit ragen Ferienwohnsilos am Hafen gen Himmel – eindeutig Nebensaison. Wir hatten kaum den Fuss aus der Bustüre da wurden wir schon von Heerscharen von Schleppern in Beschlag genommen die mit den “besten” Hotelangeboten aufwarteten, am Wetter konnten diese Spitzenangebote mit “sunny prices” und “scenic view balconys” halt leider auch nix ändern. Damit uns wieder wärmer wurde entschlossen wir joggen zu gehen, denn auch in CatBa sind Heizungen Fehlanzeige.

Noch guter Hoffnung!

Sicher schöner bei besserer Sicht…

Nicht nur für Tourismus, sondern auch für die Fischsosse ist CatBa bekannt.

 

Morgen wird alles besser

Der Hotel-Boy grinste nur schief als wir beim Smalltalk sagten: “If possible we want to go climbing tomorrow, maybe the weather will be better?” – was soviel bedeutete wie: Jaja, träumt weiter ihr Europäer, die letzte Sonne hab ich vor 2 Monaten gesehen…

So kam es wie es kommen musste am kommenden Tag: Noch schlechter, man konnte erahnen wie schön das Archipel sein kann bei klarer Sicht, aber mehr als die nächste Insel sah man beim besten Willen nicht und der Nieselregen fegte einem kalt im Gesicht – falsches Wetter um an der Küste zu verbringen! Unsere “Wanderung” an der Küste die wir machen wollten, endete nach ca. 3 Stunden total durchgeweicht und durchgefroren. Ein Blick auf die Wettervorhersage sagte für die nächsten 10 Tage keinen Deut Besserung für Nordvietnam voraus – Houston we have to change our plans once more.

Zurück ins Warme!

Ein Flug von Hanoi nach Bangkok war bereits gebucht, also kein Sinn nach Südvietnam zu fliegen oder auf dem Landweg zurückzuschlagen. Also Flug umbuchen und nochmal Zentral-Thailand bereisen. So endete unsere Stippvisite nach Vietnam nach nur 6 Tagen – im Nachhinein sicher eine Fehlentscheidung unbedingt nach Vietnam reisen zu wollen – wir hätten es auch ahnen können, der Lonely Planet warnte schliesslich vor dem zähen Nebel und der nassen Kälte, aber optimistisch dachten wir immer: Acchh wen interessieren schon Statistiken, vielleicht haben wir auch Glück – vielleicht eben auch nicht. So ist man im Nachhinein immer schlauer, und diese Erfahrungen reicher: Hanoi ist eine abgefahrene, anstrengende und laute Stadt, in Vietnam gibt es schlechtes Wetter, Halong Bay sicherlich wunderschön wenn die Sicht vorhanden ist, das vietnamesische Essen nicht unser Favorit, Bia Hoi mit Erdnüsschen ist köstlich, die Hupe ist die wichtigste Erfindung in der Geschichte des vietnamesischen Strassenverkehrswesens.

Wow…endlich wieder sonne

Wir starteten in Hanoi morgens bei ca. 8 Grad und landeten 1,5 Stunden später in Bangkok bei 33 Grad – boaaaahh maaannn ist das heiss hier – was ne affenhitze ;-) hier sind wir wieder richtig!

 

Hier weitere Impressionen von unserer Stippvisite nach Nordvietnam…

Party is over…

Wie ja im letzten Bericht erwähnt, entschieden wir uns für die Fahrt gen Süden. Eine wahnsinnige, und auch unglaublich schöne Busfahrt über steile Pässe, furchtbar enge und Schlaglochgespickte Pisten, durch dauergrünen Berg-Dschungel und durch bettelarme Bergdörfer. Mit atemberaubender Geschwindigkeit, dass einem selbst Oma Ilse mit dem Rollator wie ein geölter Blitz erscheinen würde, quälte sich also der in die Jahre gekommene Isuzu Omnibus über sämtliche steile Passstrassen von Zentral-Laos. Wohl nicht zu unrecht steht im Reiseführer, dass diese Busfahrt schon so manch Backpacker den Magen auf links geworfen hat, und so überraschte es nicht, dass der Bus-Boy (dessen Hauptaufgabe aber darin bestand konstant Kühlerwasser und Motorenöl nachzufüllen) gleich zu Beginn lustige grüne Tüten verteilte – glücklicherweise blieben alle leer. Auf links gedreht sahen wir nur einen Sattelschlepper, der scheinbar etwas zu schnell war (oder das letzte Schlagloch zu tief??).

Next Stop: Vang-Vieng

Wenn man den Reiseführer (v.a. in nicht aktuellen Ausgaben) studiert, will man nicht wirklich nach Vang-Vieng, es liest sich in etwa so: “An Vang-Vieng scheiden sich dich Geister, malerisch gelegen zwischen Karstbergen ist es heute fester Pflichtprogramm für trink- und feierwütige Backpack-Youngster und Pauschaltouristen. …

Ich schwör, ich hab nicht gezündelt!!

Aber die Umgebung soll traumhaft schön sein, zum biken geeignet, klettern soll man auch können, und es gibt einige wenige Guesthouses ausserhalb der Party-Stadt – ausserdem hatten wir nun von verschiedenen Quellen gehört “The Party is over…” denn die Regierung hat harte Auflagen erhängt um den Tourismus nachhaltiger zu gestalten. Also versuchen wirs doch. Maylyns Guesthouse stellt sich auch als wahre Perle heraus. Wunderschön gelegen ab vom Schuss neben Reisfeldern und Flussarmen, Blick auf steile Karstberge. Einziges Manko: Man muss um in die Stadt zu gelangen den Fluss überqueren, und jedesmal “Brückenzoll” zahlen. Wie sich herausstellte muss man aber in VangVieng für fast alle Brücken zahlen, sowie zum Klettern, weil man Privatgrund queren muss, oder sich die Wand auf Privatgrund befindet…

Das spiegelt auch das Menschenbild von VangVieng wieder. Die Stadt ist runtergewirtschaftet und verkommen. Man merkt, die Massen sind weg, viel zuviele austauschbare Backpackerschuppen mit Flatscreen-Bildschirmen, american dish überall, heute schlecht besucht oder leer buhlen um die wenigen Verbliebenen. Burger&Pancake Strassenstände noch und nöcher. Ein armes Bild. Dass dies den Einheimischen, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen müssen, nicht passt und unfreundlich und genervt wirken, wird zum Teil verständlich.

Unser Haus im Grünen…


Blick von der Veranda (und eine Errungenschaft aus Thailand zahlt sich erneut aus: unsere Hängematte!)

Wir hatten dennoch wunderbare Tage im spartanischem Baumhaus-Bungalow, auch wenn das Bett muffte wie ein nasser Hund, das Mosquitonetz war zumindest dicht (recht wichtig, wenn 1 Meter neben dem offenen Bungalow ein stehendes Gewässer ist :)

achherjeee sieht steil aus…

Steile Schuppe. Mehr Flake gibts nur von Kellogs-Frosties! 6b

Drei Tage gings zum Klettern oder besser zum Wandern, Pfadfinden und Machete schwingen. Die Klettertopos mögen vielleicht für die Laoten eine präzise Wegbeschreibung zum Fels abgeben, wir kamen uns jedoch vor wie Indiana Jones auf der Suche nach dem Tempel des Todes oder einer Schatzsuche mit Hieroglyphenkarte. Wie dem auch sei – einen Schatz haben wir tatsächlich einmal gefunden – so lagen irgendwo auf unseren Irrwegen auf einem Reisfeld in der Pampa ca 150.000 Kröten (leider nur laotische Kip) herum (die, wie unsere Nachforschungen ergaben defintiv NICHT von uns stammten und wir zumindest nicht im Kreis liefen) und wir damit stinkereich. Auf erneutes Motorroller-Vergnügen liessen wir uns auch ein – diesmal Level 2 – zwar im Rechtsverkehr dafür aber mit Schaltgetriebe!! Durch Hardys erste Schaltversuche ähnelte diese anfags eher dem Ritt auf einem wildgewordenen Stier, die Rückfahrt gestaltete sich jedoch wieder geschmeidiger. (aber ich bleib dabei, es lag am total verschlissenen Getriebe und nicht an mir;)

STOP!! Kip-Kip!

Einen weiteren Tag haben wir uns mal wieder Fahrräder ausgeliehen – diesmal sogar wieder welche von der feinen Sorte. Da die Strassen dort eher wie Äcker aussehen, brachte uns der schlechteingestellte Federgabeln (1. Sahne Dinger, mit Eisenfeder, Öl wurde für die Lagerschmierung wohl bereits abgepumpt) allerdings nüschd. Zudem wurden wir auf dem Weg noch von Strassenpolizisten angehalten. Mit ihren schokoladenverschmieten Goschen forderten sie Wegzoll und hielten unsere Fahrräder mit der Penetranz eines Blutegels fest. Wir konnten sie nur schwer abschütteln und konnten dem Gefängnis so nur knapp entkommen :)

schweisstreibend, hier noch auf super-Piste unterwegs

da warn sie noch harmlos, denn sie hatten noch nicht realisiert, dass wir weder Schoki noch Geld dabei haben…

Tourabschluss: Abkühlung in der Blue Lagoon

Last but not least gibt es noch die Baby-Puppies des Hostels zu nennen. So sesssss!!! Aber leider schon zu gross für die Deckeltasche meines Rucksacks.

Nach 5 schönen Tagen in VangVieng machten wir uns per Bus auf in die laotische Hauptstadt Vientiane, um von dort aus am selben Abend noch unseren Flug nach Hanoi, Vietnam zu nehmen um das hart erkämpfte Visum einzulösen. Was wir dann auch taten…ob das die beste Entscheidung war?!?

Neuwagen in Vientiane.

Natürlich gibts auch in Laos’ Hauptstadt Tempel…

Hier noch ein paar zusätzliche Impressionen aus Zentral-Laos.

 

Luang prabang, our city of complications

complication one

Wir kamen also den Mekong hinab, eine wirklich tolle Fahrt. Als das Boot anlegte, wussten wir zuerst nicht, was uns ein mitreisender Amerikaner mitteilen wollte, als er die oben genannten Worte lauthals durchs Boot rief, da er den Namen der Stadt “Luang Prabang” in einen neuartigen Fruchtcocktailname umtaufte. Aber allem Anschein nach hatte er Recht, das Boot legte nicht wie geplant in der Stadt an, sondern deutlich weiter oberhalb vor der Stadt, so dass jeder Passagier nochmals 20’000 kip ( 2€ ) für eine Tuk-Tuk-Fahrt bezahlen musste, um in die Stadt zu kommen. Lustigerweise entstand eine Meuterei-Gruppendynamik, viele Mitreisenden blieben einfach auf dem Boot und wollten die Bootsleute mit “Luang Prabang, Luang Prabang”-Parolen zur Weiterfahrt zwingen. Tja, aber der laotischen Fährfamilie war das allem Anschein nach relativ gleich, sie amüsierten sich königlich (endlich mal was geboten auf ihrem Boot?), setzten sich gemütlich ans Ufer und betrachteten das Geschehen. Passiert ist dann natürlich nix, Laoten hatten an dem Abend wohl eh nichts anders vor… Also doch 2€ Extra-Tuk-Tuk-Kosten, für uns ja im Rahmen (hochgerechnet auf 80 Passagiere aber doch ein guter Verdienst für die Tuk-Tuk-Mafia). Wie sich im Endeffekt herausstellte waren sie im Recht- die Fähren dürfen aufgrund des Weltkulturerbe-Status tatsächlich nicht mehr in der Stadt anlegen.


complication two

Luang Prabang war für uns dahingehend wichtig, unser verbummeltes Vietnam-Visum zu beantragen. Also am nächsten morgen früh raus zur Botschaft, da der Visa-Schalter um 9:30 zumacht. “Visa cost: 40 USD” hatten wir im Netz & Reiseführer gelesen, ok erst die letzten Franken in Dollar wechseln. 110$…sollte ja reichen…EBBA NET!! “140 USD pleeaassse…” woher die Preisteigerung kam, keinen Plan. Danach zurück zum Hostel. “Sorry, you have to leave your room…” “No, we did a reservation, for at least 3 nights…” er wollte uns ein anderes im Nachbarhotel besorgen, das uns aber zu teuer erschien, also neues Zimmer suchen gehen. – Der Tag fing ja schonmal super an. (schlussendlich aber ein schönes Hostel, halb so teuer gefunden, dafür mit WiFi, dass nur nachts brauchbar war).


complication three

“Chinese people all over the town.” meinte unser netter Guesthouse-Verwalter nur und schmunzelte. China feiert Neujahr, und halb China ist in Laos (es seien momentan wohl 5 Millionen Chinesen im Land, Laos hat 7 Millionen Einwohner). Dazu noch Herrscharren amerikanischer Backpacker-Touris und aus dem Gesicht eines sonst sicherlich schönem Städtchen wird eine hässliche Fratze. Also raus aus der Stadt. Der Plan war am nächsten Tag Mountainbikes zu mieten und wieder früh aufstehen, um eine Tour an bekannte Wasserfälle 30km entfernt zu machen. (In der Hoffnung so früh ists dort noch ruhig).

Dieser Plan ging auch gut auf, hatten wirklich gute Bikes gefunden. “Der Weg ist das Ziel”, denn die Erwartung, dass die bekannten Kuang Si-Wasserfälle eine überlaufene Enttäuschung würden war gross. Es war jedoch relativ wenig los als wir ankamen und so genossen wir die vormittägliche Ruhe (beim Verlassen waren dann schon unzählige chinesischen Walki-Talkie-Gruppen und Prolo-Touris am Start und knipsten was das Zeug hält.

Wieder an den Bikes angekommen und bereit für die Weiterfahrt meinte Sarah nur “Scheisse…” und meinte das durchaus wörtlich. Dann hatte dieses Unwohl-sein in der Magengegend,das wir vorher beide schon verspürt hatten, wohl doch seine Berechtigung!!?? Dumm nur, dass uns 30 km Rückfahrt in Mittagshitze bevorstanden.

Mit einigen Boxenstopps, Pausen und einer Portion an-sich-halte-Vermögen, Klopapier und Wald schafften wir es dann doch zurück. Bei mir setzte die Symptomatik erst ein, als wir unsere Visa abholen wollten, sodass ich dem Herren am Schalter fast auf seine Uniform gekotzt hätte (habe aber Contenance bewiesen ;) Wir waren jedenfalls heil froh das Hostel erreicht zu haben. Der kommende Tag als Weiterreisetag fiel jedenfalls in den Lokus, so konnten wir jedenfalls noch lustig rumdisponieren ob wir nun gen Norden oder gen Süden weiterreisen wollen bevor es nach Vietnam geht…

Die Entscheidung fiel, und so werden wir gerade gut im Bus gen Süden durchgeschüttelt.

 

Last complication (updated)

der webspace ist voll, oder das beknackte wordpress hat nen Knacks in der Wortpresse… jedenfalls liegt der Artikel nun schon einige geraume Zeit hier auf unserer iFlunder herum und weigert sich stoisch ins Web zu wandern… vielleicht liegts ja auch am Inhalt der Artikel, die dem System nicht passt???

16 Stunden auf dem Mekong – was tun?

Boot-Boot – ja, wir sind wieder mal zu Wasser, diesmal allerdings mit dem slowboat auf dem Mekong in Laos. Und wie der Name schon sagt geht es slow voran… nun bereits den 2. Tag auf dem “Flüsschen” am schippern – da bleibt seeeeeehr viel Zeit die nordthailändischen Erfahrungen zusammenzufassen. Ist auch besser so, sonst mampf ich weiter die Erdnüsschen und Kokosbutterkekse im Unverstand und quelle über meinen Sitz.

(mehr…)

Riding that crazy horse

Mit dem fahrbaren Reiskocher in Thailands Norden. Von Chiang Mai nach Mae On, Klettern, Homestay, Gegend und Berge erkunden.

Eine Idee, eine Thailändische Grossstadt, Keine Karte und noch nie Motorroller gefahren, geschweige denn im Linksverkehr, aber im Klettertopo stand ja “its quite easy to go there on your own. Best rent a Honda motorcycle with automatic, its pretty easy to controll…” – das spricht doch dafür das mal zu machen. Nichts wie los, oder?? Sarah fand diese Idee anfangs nicht für sooo prickelnd “ich? näää – ich fahr da nicht, schau mal WIE die hier fahren…grundgütiger…spinnst du?”…hmmmm…also einen Roller? Aaaaaber: 2 grosse Rucksäcke+2Daypacks+inkl. Seil+2 Personen auf eine fahrbare Reisschüssel? Das würde selbst den hartgesottenen Thai-Cargo-Motorroller-Spezies Konkurrenz machen (hier werden zwar ganze Umzüge+Familien+Hausgetier auf einem Roller transportiert – dieses Talent wird hier glaub aber in den Genen vererbt) Aber nachdem wir keine Thai sind geht das nicht… Also: Downgrade your luggage – Minimum an Kleidern, Seil + Kletter-Stuff und Zahnbürste…ergibt einen grossen Rucksack, einen kleinen Daypack, 2 Personen – geht das alle auf einen Roller?

Wohin mit dem restlichen Zeug? Im Hostel wirds abgelehnt (stinkt das wirklich schon soo schlimm??) aber wir kriegen der Tipp mit der Gepäckaufgabe am Bahnhof – ah das ist günstig, der Bahnhof liegt leicht ausserhalb, laut google maps müssen wir nicht durch den Hardcore-Innenstadtverkehr durch, wenn es da einen Mopedverleih gibt?

“Do you also have helmets for rent?” “YÄÄÄÄSSSSS…there behind…” – Helme??? und ich dachte das wären Tom-Yum-Schüsseln…feinstes Weichplastik, der Herr vom TÜV Süd würd einen dafür die Ohren lang ziehen und den Führerschein auf Lebenszeit entziehen! Im Endeffekt hat Sarah aber den einzigen Helm ergattert der Ohrenschutz hatte und auch wahre Helmfestigkeit besass (und obendrein noch optisch der Knaller war), und ich dachte ich nehm einen mit Visier, bei der Lichtgeschwindigkeit könnt es sonst zugig werden (ok, durchs Visier hat man, wie sich später herausstellte rein gar nichts gesehen, aber ich hätte ein Visier gehabt falls wir die Schallmauer durchbrochen hätten ;)

Pferde-Power ala Prestige, aber wo bleibt die Power?

Roller mieten, auf den nächsten Hotelparkplatz rollen und erstmal n paar Proberunden mit Sack & Pack drehen bevor wir uns ins Verkehrschaos stürzen…guter Plan, aber hmm wieso startet die Kiste nicht?? Auch der herbeieilende Thai kann mir nicht helfen – puh dachte schon, sollte ja wohl zu machen sein son Ding anzuwerfen – er gibt enttäuscht auf und will gerade weglaufen beim weglaufen blickt er zurück und fängt auf einmal an wie wild mit dem Arm zu fuchteln “ahhhh, hihiiiiii, must up dis thing, no starting up-starting, down no starting…” und deutet auf den Ständer …AAAHHHHHH!!!!! (mist und ich hatte spekuliert ich könnt den Ständer als Stützrädle unten lassen ;) shit, also doch zu dumm nen Roller zu starten. Aber dann rennt die Honda Prestige wie ein Mustang (ok, ein trächtiger), vielleicht lags an der Traglast??

Puh…geschafft aus dem Stadtchaos…

Testrunden liefen “gut” – also ab gehts. Sarah hat an jeder Kreuzung von hinten immer “Linksverkehr, Hardy – LINKSVERKEHR!!!!” vorgebrüllt. Wars wirklich so schlimm? Und trotz eines Puls von 340 und einer euphorisch, hysterischen Freundin mit 20 kg Rucksack auf dem Rücken sind wir gut aus der Stadt gekommen und nach nur knapp einer Stunde Fahrt in Mae On gelandet (eben doch Lichtgeschwindigkeit ;). Sarah ist fast der Rücken abgefallen von der Last, also erstmal ein Homestay suchen. WOW. Das sieht gut aus.

Nicht so übel als Bleibe…

Der Haushund…süss, erst 3 Monate…

…schon Fussfetischist. Ein echter Halunke.

Willkommensgeschenk der Haushälterin. Frisch gepflückte Papaya aus dem Garten – LECKER!!

Wenn der Gaul durchgeht – Klettern am Crazy Horse

Hier sagen Bilder mehr als Worte, war der Hammer. Ein irrer Felsriegel mitten im Off – mit Riesenhöhlen, Schluchten, Wänden, Sintern, Touren in und aus Höhlen… seht selbst – leider blieb uns immer nur die relativ unspekakuläre Arschperspektive (vom Kletterer sieht man hauptsächlich s Füttli, daher der Name) zum fotografieren, tja das Schicksal wenn man zu zweit klettern geht ;)

 abseits der Touristenströme

Das Homestay entpuppte sich als echte Perle. Die Hausdame als supernett und mit Händen und Füssen haben wir uns gut verstanden, das 3-monatige Haushündchen als süsses und sehr zutrauliges Ding, aber selbst vor ihm hatte Sarah Angst, bzw Angst um ihre Füsse, für welche er eine besondere Vorliebe hatte :) Zudem bekamen beteiligten uns die Besitzer dabei die garteninterne Papayaschwemme zu bezwingen- gar köstlich! Auch sonst war es dort im Umland ein Abenteuer, das Abendessen jedesmal eine Überraschung, denn Speisekarten waren Fehlanzeigen (oder wenn dann auf Thai). Auch wenn wir uns bis heute nicht einig sind ob das eine Hühnchenärsche waren, die wie ein Schaschlik serviert wurden, und ob der Fischkopf in der Suppe mitgegessen werden sollte oder nicht, bisher haben wir keine Vergiftungserscheinung und haben die Ruhe und Abgeschiedenheit genossen. Morgens Höhlen besichtigt, Wasserfallwanderungen gemacht und Buddha-Berge bestiegen, mittags zum klettern, abends Essensabenteuer und Abendstimmung auf dem eigenen Balkon genossen.

Pre-Cooking course for free

Am letzten Abend erhielten wir noch einen spontanen Som-Tam-Crashkurs (spicy Papaya-Salat). Wie durch Zufall haben wir einen überdurchschnittlich gutgelaunten und offenherzigen Wirt gefunden, der nachdem wir unsere Bestellung mit schlechtestem Thai aufgegeben hatten uns fragte “How spicy Som-Tam?” Meine Antwort “Pet!!!” (=scharf) sarah hat nur mit den Fingern gestikuliert gaaanz wenig… Man konnte die Fragezeichen über seinem Kopf förmlich sehen, was nun scharf oder mild…wohl daher und weil es ihm eine gute Abwechslung erschien meinte er: “come with me, you make your own Som-Tam…you decide how spicy…you prepare it, and get it free” alles klar. Und so haben wir in seiner “Küche” den ersten und besten Som-Tam-Salat gemacht den wir bisher hatten – natürlich wie soll es anders sein haben wir den Foto an dem Abend nicht dabei gehabt…damn. aber war sehr lustig mit ihm – da wir den Salat nicht zahlen durften gabs eben so ein dickes Trinkgeld.

sie kam sich vor wie die TKKG

Da wir sehr früh dran waren waren wir ganz alleine in der riesenhöhle…unheimlich gross und noch unheimlich still!

Abendstimmung auf Balkonien

Nach 4 Tagen waren dann aber alle ohnehin knappen Kleiderreserven verbrasst und da wir nicht wussten ob sonst das restliche aufgegebene Gepäck auf dem nächsten Nachtmarkt landet, machten wir uns wieder auf zurück nach Chiang Mai… wohlbehalten wieder angekommen, sehr lohnend und gut. Waren aber froh das wir das Verkehrschaos meiden konnten :)

Ein paar weitere Impressionen

fin.

 

“Welcome-Welcome” Bangkok & Thailands Süden

Bangkok, 25. Januar: Mitten im Thaiquartier, “Hotel” eines 76 Jahre alten Thai-Opas mit Hammerzehen und falsch herum getragener Jogginghose. Der Wecker klingelt um 4.30 Uhr, zusätzlich hämmert der Gute noch gegen unsere Türe – “wake up call” auf gut-thai? Mit dem klapprigen Taxi, dessen Kupplung wohl schon vor langem den Geist aufgegeben hat und einem Fahrer, der nicht wacher zu sein scheint als wir, im noch nächtlichen Bangkok unterwegs zum Airport – heute solls nach Hanoi, Vietnam gehen (Schwaben aufgepasst, des isch au a Stadt net nur a Lebenseinstellung, gell). Nachdem wir am Vorabend bereits online eingecheckt haben kann ja nix mehr schiefgehen – denkste?

“You are not allowed to take your flight to Vietnam!” Biddeee, Waaaszzz?? So kommt es, dass wir nun 6 Stunden später immernoch im Flughafen in Bangkok sitzen, unser Flugzeug ist längst in Hanoi gelandet – ohne uns und der Airport-Pickup-Vietnamese vom reservierten Hostel in Hanoi steht wohl immernoch am besagten Flughafen und hält schwitzend seine Anzeigetafel mit SARAH in die Höhe – Aaaarm! Und wir…noch ärmer…und um eine Erfahrung reicher – In Südostasien wird immer improvisiert und Probleme lösen sich immer irgendwie und immer im letzten Augenblick – das stimmt nur fast immer. (Ausnahmen bestätigen die Regel)

Aber nun erstmal der Reihe nach:

Die ersten 2 Tage in Bangkok nach unserem Abflug in Zürich haben wir nahezu unberührt von den aktuellen Unruhen recht gut überstanden. Nichtsdestotrotz haben wir uns standardmässig auf dem Weg vom Flughafen vom Taxifahrer bezüglich Preis übers Ohr hauen lassen, weil er sooo einen grossen Umweg fahren muss wegen “protests-protests”(Lehrgeld: ca 2,5 €) und sind auch gleich mal in ein Tuk-Tuk eingestiegen, das uns zu sämtlichen Schneiderein und mysteriösen Buddah-Tempelanlagen fahren wollte. Doch diesmal sind wir gerade noch rechtzeitig gekonnt geflüchtet. Im Anschluss noch eine Kamera-Schnäppchenjagd in Bangkoks grösstem Technik-Tempel (Dank an dieser Stelle an Stefan für die Last-Minute-Kamera-Empfehlungen!) gefolgt von einem Spaziergang zum Grand Palace und einigen Tempelchen.

GrandPalace

Lecker Thai-Food

Den Abschlussabend verbrachten wir unter anderem im Getümmel der berühmt berüchtigten Khao-San-Road und begannen unsere Thailand-Reise am gleichen Ort wie einst Leo Di Caprio im Film “The Beach”… furchtbarer Ort – ich glaube Ballermann ist nix dagegen (Burger, Schnitzel, Pizza & Döner-Angeboten an der Kao-San haben wir dann aber doch das echte Thai-Essen am Strassenrand abseits vom Touri-Rummel vorgezogen (an der Vielzahl an Thai die dort assen dachten wir kanns nicht so schlecht sein…war es auch wirklich nicht!). Und so machten wir uns am nächsten frühen Morgen auf den Weg Richtung Süden – Sonne, Strand, Klettern

((Klick hier zur Bildergalerie Bangkok))

 

“Krabi! Krabi!” “Welcome-Welcome” “Boot?-Boot?”

oder die quälende Frage, warum die Thai beim Touristen umwerben alles verdoppeln? Wir wissen es leider noch immer nicht.

… Ankommen, runterkommen – Tonsai Beach, Krabi. So haben wir uns in einem idyllischen Bamboo-Bungalow eingenistet, nicht direkt am Strand sondern im Dschungel-Hinterland. Weder die garstige Matratze – bei der man direkt jede Eisenfeder gespürt und beim wenden lauthals gehört hat, noch die Kakerlaken oder die Horden Mosikto konnten uns wirklich vergraulen. Aber nach 9 traumhaften Tagen in Tonsai zog es uns dann doch wieder weiter. Sooo einsam ist das Strandleben dort nicht. Ein “Insidertipp” wohl für Individualtouristen, Yogisten, Hulla-Hub-Artisten, Hasch-Liebhaber und Möchtegern-Hippies (ein Merkmal eines waschechten Individualisten gehört wohl ein Tattoo und/oder Piercing – jedenfalls waren wir gefühlt die einzigen ohne Stigmata).

Tonsai-Beach bei low-tide

Die Beliebtheit schlägt sich leider auch auf die Felsen nieder, so fühlen sich beliebte Touren bereits sehr nach Schmierseife an, in der Schweiz wären an manchen Felsen schon Warte-Billett-Automaten installiert worden. Aber sobald man mehr als 20 Minuten Zustieg in Kauf nimmt gibt es nach wie vor sehr feine Felsen an denen man auch alleine ist.

((Klick hier zur Bildergalerie Tonsai & Koh Lao Liang))


“The Beach 2.0″ oder doch nur ein faules Ei?

Ab auf die abgeschiedene Insel: Koh Lao Liang

Es gibt soviele Inseln, wieso nicht auf eine abgeschiedene, die nicht Ko-Phi-Phi heisst… Aber woher weiss man im voraus ob diese Insel wirklich so idyllisch ist? Das Angebot sah in etwa so aus “No Bungalows, just tents. environmental friendly resort hesitating 20 tents near the seaside – one beach eastfaced, climbing rocks beside the beach, no roaring longtails.” Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, dachten wir. Also mit Minivan, öffentlichem Bus und Longtailboat in 5 Stunden von Tonsai weiter in den Süden (man kann gefühlt bereits nach Malaysia spucken).

Koh Lao Liang entpuppte sich tatsächlich als idyllische, ziemlich einsame und auch ziemlich kleine Insel (300 Meter Strand, 100 Meter bis zur steil aufragenden Felsen die den Rest der Insel als Naturreservat abtrennten). Ausser dem Natur-Resort, das sich auf dem einzigen nicht felsigen Gelände der Insel befand und den jungen Thais, die es bewirtschaften, waren ausser uns noch ca. 80% Norwegian people und 19% English people anwesend (wir als “Germans” waren eine klare Minderheit).

idyllisches Eiland

Die Abende verbrachte man gemeinsam an der “Beachbar” unter dem Sternenhimmel (die aus einer 2×2 Meter grossen Bambus-Matte und einer Bar-Theke mit Dächlein & Kühlbox bestand, kein DJ & kein Barkeeper). Mit Chang, Leo & Singha sowie norwegischem DutyFree-Prosecco (für sie waren die Alkoholpreise in Thailand geradezu paradiesisch, warum sie dennoch im norwegischen DutyFree geshoppt haben bleibt weiterhin unklar) verbrachten wir nette und lustige Abende und konnten uns ein Stück weit wie Leo DICaprio fühlen. Und das irgendwo im Nirgendwo aber total sicher – da die Insel einen Tsunami-Warnturm beherbergt.

Vom Zelt zu den Kletterfelsen mussten wir doch tatsächlich 3 Minuten laufen und beim Sichern konnte man gleichzeitig mit den Füssen eine schneeweisse Sandburg bauen oder abwechselnd den grossen und den kleinen Zeh ins türkisfarbene Wasser halten. Die Felsen und somit auch der bewohnte Teil der Insel waren ab dem frühen nachmittag im Schatten, so dass wir diesen Teil des Tages mit Klettern verbrachten. Die Zeit davor lagen wir am Strand, der einen strammen 5 Meter-Marsch vom Zelt entfernt lag, oder machten uns mit Kajak und Schnorchelausrüstung auf die Suche nach Fischen und anderen Meeresbewohnern… gesucht, gefunden. Einfach traumhaft in türkisfarbenem Wasser und Korallenriffs…

abtauchen

Dank den naturbewussten Thais, die wahrscheinlich im Durchschnitt nicht älter als 16 waren, kamen wir täglich in den Genuss von frisch gefangenen Fischen, Sandmuscheln und diversen Krakenarten, die sie eigenhändig erlegten und ihnen nachdem die Toiletten gereinigt und der Sandstrand gefegt waren, die nötige Würze verliehen und authentische Thaigerichte zauberten. Schmeckte zwar alles jeden Tag ziemlich gleich, aber allzuviel Mittel stehen einem auf so einem Inselchen nicht zur Verfügung. Mit dem Boot brauchte man immerhin eine Stunde um ans Festland zu kommen. So dass gegen Ende unserer Zeit ein Running Gag war: “Whats Dinner today?” – “oh the same procedure as every day…” Bis an unserem letzten Tag Lars aus Norwegen kommentierte: “Actually I really like squid – but after 5 days…” und sprach damit aus was wir wohl alle dachten.

Abschliessend bleibt eigentlich nur zu sagen: Schee wars – und wie!

Abschied von Koh LiaLiang

Abschied aus dem Süden

Ab nach Vietnam…oder so ähnlich

Zur Einreise nach Thailand muss man eine Ausreise vorweisen können, daher hatten wir bereits einen Flug von Bangkok nach Hanoi in der Tasche. Die Check-In-Tickets sind da nach wie vor, denn soweit sollte es nicht kommen.

Wie wir uns selbst glauben gemacht haben, dass man Visa für Vietnam am Einreise-Flughafen ausgestellt bekommt, so wurden wir mit grossen Thai-Augen von der Check-In-Dame am AirAsia Schalter eines anderen belehrt. Das Visum bekommt man zwar in Hanoi ausgestellt, ABER man muss ein Gesuch für ein Visum beantragen und diesen Antrag vorweisen… hmm. Und wie alle Behörden benötigt auch dieser Antrag bis zu 7 Tage.

“You are not allowed to check-in without your visa applications…”

“Hanoi – des ka doch ned sei, Greizgrabbasack!!” – leider doch, und so kam es dass wir den Flug nach Hanoi sausen lassen mussten und kurzerhand einen Billigflug nach Chiang Mai buchten und nach nur 7 Stunden am wunderbaren Flughafen in Bangkok in Thailands Norden aufbrachen. Vietnam kann warten.

Plan A failed…wie sieht Plan B aus???

Plan A failed…wie sieht Plan B aus???

sà-wàt-dee kå!!

Hurra wir leben.

Sind gut in Tonsai bei Krabi (dem thailändischen Klettermekka) angekommen – geniessen Sonne, Strand, Bambushütten-Hippie-Leben, tropische Hitze, Schweissbäder, Meerbäder und fantastische Sintherklettereien.

(mehr…)

Ab gehts…

die beiden Schwangeren mit dem Notre Dameschen Rücken kurz vor der Geburt (Gepäckabgabe)

…20,8kg & 14,8kg erfolgreich eingecheckt. (ich bin mir sicher die haben sich verwogen und nicht ich ;) ) Nachdem kein Magenbitter zur Hand war, noch eine Alternative gesucht und erfolgreich gefunden – ich denke Hardy wird bockig werden (dank Monsieur Stu) auf dem Flug, Sarah ganz rot (dank an Nette fürs Ambrosia)

…weiter gehts mit einigen lustigen Ausziehübungen und Anfass-Spielchen am check-in aber die wirklich alles entscheidende Frage ist: WAS KANN DIE MEDIATHEK VON EMIRATES…wehe die haben nichts bockstarkes, dann…
 
AHOI ZÜRICH.
p.s.: bitte entschuldigt Rechtschreibtipper etc. aber meine Finger sind noch nicht kompatibel mit dieser Mini-Tastatur…