Tschüss Nepal – Namaste Indien

Statusupdate

Wie man dem Bild unschwer entnehmen kann, haben wir schweren Herzens die hohen Berge Nepals hinter uns gelassen und sind gut in Neu-Delhi gelandet. Hier brüten wir nun bei geschmeidigen 35 Grad abends um 21 Uhr und denken uns “jetzt n kühles Pils…” aber zu crazy India, und warum es weder auf Hawaii noch in Delhi Bier gibt zu einem anderen Zeitpunkt.

Wo ist der Everest??? Woiss edda…

Scheiss Schwerkraft.

Eigentlich wollten wir noch ein paar Bilder zeigen und uns den Text gänzlich sparen, der berichtet, was wir noch in den 9 Tagen nach der Trekking-Tour in Nepal erlebt haben. Tja, hätte-hätte-Fahrradkette, der Hardy nicht mit seinen Wurstpranken statt “Bilder importieren” den “Bilder Löschen” Button erwischt und nun die Bilder in den Orkus der SD-Card gespült. Grmmmpfff…(und Data-Rescue-Programme gibts für das iPad natürlich keine)

Also müsst ihr doch etwas Text ertragen und mit den Bildern Vorlieb nehmen, die nicht verschütt gegangen sind. Jedenfalls sind die ersten Tage nach dem Trekken drauf gegangen mit Essen, Relaxen, Bericht schreiben, etwas Sight-Seeing sowie Wanderschuhe und Co. in die Heimat zu schicken…wo wir beim Punkt 1 wären:

Das nepalesische Postwesen

Wer denkt die deutsche Post wäre ein komplizierter Haufen, der hat sich geschnitten. Bei uns lief das in etwa so: Wir mit Sack und Pack zum “Main-Postoffice” in Kathmandu. Hmm aber wohin genau… die Hauptpoststelle gleicht einer heruntergekommenen nordrussischen Kaserne, nur am Eingang steht “Main Postoffice”. Ein netter Officer sagt dann “Cargo Oversea” ist im Raum B19, einfach da durch die Türe…aha…durch die Türe heisst auf Nepali jedoch soviel wie: Einmal rein ins Gebäude, hinten wieder raus, dann ums Gebäude rum und von der Seite dann wieder rein zur Türe. Dort erwarten einen dann ungelogen 10 Nepali, die, wie es scheint dem europäischen Strick- und Näh-Hype verfallen sind sowie 10 weitere Herren und Damen emsig damit beschäftigt Masala-Tee zu trinken und Quittungs-Jenga zu spielen. Das tolle ist, man ist ab diesem Zeitpunkt nichtmehr alleine. Einen Versandkarton konnten wir natürlich nicht wie geplant bei der Post kaufen, aber in Nepal ist alles second-hand, somit auch der Karton, den wir bekommen. Dieser ist nur bereits SO zerfleddert, dass er schon vom hinschauen auseinanderfällt. Wir haben versucht unsere Bedenken kund zu tun, dass der Karton doch niemals die weite Reise durchhält, aber die Antwort war immer “No worry, no worry mister.”

Los gehts: Ich packe meinen “Koffer”…

Dann gilt es erstmal eine List zu erfassen was man schicken möchte, mit dieser Liste geht man dann zu einem Herrn mit Tisch, der sagt dann “please show me…” und dann darf man wieder alle Sachen aus dem Karton auf den Tisch auspacken. Darauf nickt dieser dann, was soviel heisst wie – pack dein Schrott wieder ein. Wenn alles wieder verstaut wurde wird einem das Kartongefledder mehr oder weniger aus den Händen gerissen, man weiss nicht ganz wie einem geschieht. Denn der “Karton” wird nun so zusammengestaucht, dass kein Kubikmilimeter Luft mehr drin ist, dann kommt der nächste Nepali mit einem Leinstoff auf das Paket zugestürmt, der Mass nimmt und in Windes-Eile ein Kondom näht, in dem das Kartonungetüm verschwindet.

Dietapferen Schneiderlein

Dann wird ein weiteres Formular für den Zoll ausgehändigt, in dem man erneut den Inhalt aufführen soll (ein gutes Gedächtnistraining “Wieviel Paar Socken waren es jetzt nochmal gleich??”) , welches ans Paket eingenäht wird. Danach wird das Empfänger-Etikett angefertigt…

Im Anschluss wird alles versiegelt (noch sorichtig mit heissem Wachs und Stempel und so, das gibts WIRKLICH noch :) dann nochmal an zwei Stellen zahlen (erstmal die Verpackungskünstler, danach – nach einem weiteren Formular ausfüllen – die Versandkosten) und nach nur einer Stunde und einer total neuen aber lustigen Erfahrung hat man 18 Kilogramm Gepäck weniger, das man mit sich führen muss (wobei die 18 Kilogramm glauben wir bis heute nicht, soooviel haben wir gar nicht versendet).

Mit Wappen und Siegel versehen. Na dann kann ja nix schief gehen…

Finally: succeeded! Auch der Herr im Hintergrund war begeistert…

Und jetzt kommts: SOLCHE PAKETE KOMMEN AN!! wir dachten das ist sicher 2 Monate unterwegs, aber nach geschätzt 10 Tagen bekam meine Mom eine Nachricht, dass ein stinkendes Paket für sie am Zoll in Winnenden bereit läge. Ich stelle einfach mal die Behauptung auf, dass der Karton so gestunken haben muss :)

Was sonst noch geschah…

Nach ausgiebigem Entspannen und Sightseeing in Kathmandu sind wir dann noch für 5 Tage nach Pokhara gefahren, wollten dort eigentlich klettern gehen was sich aber als flop herausstellte – da der Fels privat von einer “Adventure Agency” gebohrt wurde, ist das klettern gebührenpflichtig und zudem sah der Fels recht schrottig aus und die Skala endet bei einer strammen 6a (justament eine Route). Deswegen waren wir lieber nochmal biken mit Blick auf die Annapurna-Kette, wandern und mit nem Nussschalen-Böötchen auf den Phewa-Lake bei Pokhara paddeln. Leider war der schöne Blick auf die Berge jeden Tag ab Mittag durch eine dicke Wolkenwand versperrt – meist dann wenn wir uns mit dem Bike oder per pedes gerade den Berg hochgequält hatten… Schade, aber das Feierabend-Bier am Balkon hat auch ohne grandiosen Ausblick geschmeckt (@volker: es gibt/gab Beweisbilder! ;) ) .

Pizzagelüste nach der Trekkingtour endlich gestillt. 1. Pizza nach 3 Monaten.

Nepali-Mütze gefällig? Meine Styleberaterin riet mir davon jedoch ab…menno.

snaaaackkkkkssss…

Durbar-Square, KTM

Welches nehmen wir denn nu?

Heilige Stupa, KTM

Um wenigstens einmal in Nepal klettern zu gehen sind wir dann doch noch von Kathmandu aus ins Kathmandu-Valley gefahren. Leider schlug gerade an diesem Tag das Wetter Kapriolen, so dass wir mehr unter dem Seilsack (als Tarp/Poncho umfunktioniert) Zuflucht vor den Regenschauern suchen mussten, als Routen zu klettern. Nunja, für die Kletterfelsen wird Nepal wohl keine Goldmedallie gewinnen, es ist quasi der Haselstein unter den Top-Kletter-Spots ;) aber was solls, die Taxifahrt dorthin war amüsant.

Abschliessend waren wir noch am Pashupatinath, einer hinduistischen Tempelanlage in Kathmandu, an denen Leichenverbrennung durchgeführt werden. Es war recht eindrücklich und gruselig, eine solche Zeremonie von der anderen Flussseite zu erleben.

– tja leider alles bilderlos. sorry!!

Attraktion der besonderen Art: Nix für Nachtblinde

Nepal ist eher was für Eulen und Fledermäuse und nichts für Nachtblinde. Nicht dass die Nepalis feiern bis in die Puppen, das gar nicht; selbst in der Hauptstadt werden die nicht vorhandenen Bordsteine bereits um 21 Uhr hochgeklappt. Vielleicht wird daher darauf verzichtet Strassenbeleuchtung anzubringen?? Oder liegts daran, dass es in Kathmandu einen Stromstundenplan gibt und die Stromsperrstunden oft auf abends fallen? Wie auch immer, so kommt man sich nach Einbruch der Dämmerung oft wie in einer Geisterstadt vor weil die einzige Beleuchtung von den Taxis kommt bei denen ausnahmsweise das Licht funktioniert, oder von Geschäften mit Dieselaggregaten.

Probleme für Traveller können sich daraus wie folgt ergeben:
a.) keine Steckdose mehr zum Kamera etc. zu Laden
b.) kein kaltes Bier
c.) kann zudem zu einem muffigen Problem werden weil Wasser und Toilettenspülungen nicht mehr funktionieren – blöd also wenn man eingeseift 6 Stunden warten, oder dem U-Boot in der Schüssel machtlos zuwinken muss bis der Strom wieder kommt.
d.) nach Regen auf dem Rückweg vom Abendessen einem miesen Pfützen-Jump&Run-Spiel ausgesetzt ist, weil man natürlich mal wieder keine Taschenlampe vorsorglich eingepackt hat und neben Pfützen darauf zu achten hat, dass man nicht über den Haufen gefahren wird

– tja auch hier leider keine Bilder, aber stellt euch ein schwarzes Rechteck vor, das kommt dem Bild recht nahe :)

Last, but not least: “No, it’s not allowed!” 

Abflug von Kathmandu. Wie immer Kletterseil ins Handgepäck, damit das aufgegebene Gepäck nicht zu schwer wird. Nachdem man drei Sicherheits-Checks hinter sich hat, sagen plötzlich die Sicherheitsbeamten vom vierten Check: “What is in your bag?” – ok zugegeben das Seil sieht etwas seltsam im Röntgen aus.

Auch nach dem Auspacken bleiben Sie aber der Überzeugung “you are not allowed to take it with you.” “why??” “because it is not allowed.” “yes, thanks, I got that point, but why?” “oh, you know, it’s not allowed…because…because it’s dangerous!” “ah really? for me its a thing of safety.” Nunja, also einer der Sicherheitsbeamten war der festen Überzeugung man könne damit jemanden strangulieren. Naja…wieso dann Gürtel erlaubt sind, bleibt fraglich aber seis drum. Nach grossem Zinober und Hin und Her ging der Rucksack statt ins Handgepäck in den Frachtraum und nicht wie anfangs angedroht aus der Maschine raus. Somit Ende gut, alles gut. Hoffen wir, es kommt in Indien zum Einsatz.

Viele Grüsse aus crazy India bei sommerlichen Temperaturen (siehe Titelbild).

 

 

 

2 thoughts on “Tschüss Nepal – Namaste Indien

  1. Joggl sagt:

    :D Winnenden hat den Status als Lufkurort verloren, und ich weiß warum!
    Sehr fein, ich bin gespannt auf die Abenteuer in Indien! Aber: Noch ein Witz übern Haselstein, und ihr braucht euch im Ländle nicht mehr blicken lassen! KOI WITZ!

  2. Joggl sagt:

    Ach ja, ich würde an eurer Stelle die blaue Kauleiste nehmen, das verleiht so eine Aura des mystischen, glaub die Inder würden drauf abfahren! :)

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