BULA-BULA!…KAVA-KAVA?!

Aus “G’day” wurde also “BULA” – statt Bier gibts nun Kava: Ja, wir sind nach 6 monatigem Suchen an den Südseeinseln der Fijis gestrandet. So liegen wir nun aufgebläht wie getrandeten Wale am Strand der so grell-weiss strahlt, dass es in den Augen schmerzt, darüber hinaus ist dieser Sand so fein, dass er am ganzen Körper klebt, unsere Ohren werden gestört vom Rauschen des Meeres (selbst nachts wird die Wellenmaschinerie nicht abgeschaltet), unsere Münder sind ganz ausgedörrt vom Salzwasser, so dass wir gegen den drohenden Verdurstungstot unsere Kehlen mit bäbbig süssen Cocktails schmieren müssen…

Ihr seht, das Ende unserer Reise hatten wir uns etwas angenehmer vorgestellt.

Alles übertrieben!

Wie Aus demNeckermann Katalog…

Wie es zur Strandung kam…

Von Perth aus ging es also über Brisbane nach Nadi. Natürlich machte ein Security-Angestellter mal wieder Probleme mit dem Kletterseil im Handgepäck (war er davon überzeugt, dass ich damit das gesamte Flugzeug fesseln und erwürgen will?). So mussten wir wieder umdisponieren, wieder einchecken, auschecke, einchecken- so wird einem wenigstens nicht langeweilig. Wir konnten unser zweites WM Spiel (Niederlande–Costa Rica-Krimi) auf Grossbildleinwand miterleben und kamen nach einem langen Flugtag in Nadi, dem einzigen “grossen” Flughafen auf den Fijis, an und wurden sofort von der Freundlichkeit der Fiji-Bewohner überwältigt. Vor den Visa-Schalter-Schlangen standen zwei Ukulele-spielende Fijianer, die Leute am Security waren mehr als freundlich und hilfsbereit, der Taxifahrer der uns zum Hostel brachte, gab uns eine gratis Kurzeinführung in Nadis Stadtgeschichte und einen Crashkurs in die Fiji-Kultur. Das gleiche Bild der Gastfreundschaft und Offenheit zog sich weiter im Hostel und, statt vernünftig nach einem langen Flug und übermüdet früh ins Bett zu gehen, erlebten wir die erste Kava-Session mit zwei gitarrespielenden Fijianern, uns…ohne zu Wissen was Kava genau ist… die beiden Fijis meinten nur: “Sit with us, enjoy the evening, drink Kava, and sleep like a baby!” – Auf unsere Frage was Kava genau ist bekamen wir nur zu hören: “It’s powder of a root, its healthy and good for your body. No worries, no drugs!”… naja dann. (Wir wissen natürlich nicht obs daran lag, jedenfalls schliefen wir wie Babys in dieser Nacht)

Mit der Fähre gehts auf die Yasawa-Inseln…

 

Enjoying Kava?

Nach der ersten Kokosnuss-Schale, die als Trinkbecher dient und auf Ex geleert wird, verzieht man unweigerlich das Gesicht, denn Kava schmeckt mehr nach erdigem Pfützenwasser, selbst auf unsere Frage hin hiess es: “Most Fiji people don’t like the taste of Kava, but we enjoy what Kava makes with you.” So ist es…

First Stopp…

Island-Hopping on Yasawa-Islands

Am nächsten Morgen ging es gleich los mit der Fähre auf die Yasawa-Inselgruppe. Unser erster Stopp: Long-Beach-Resort. Schon auf dem kleinen Zubringerboot zur Insel spricht man deutsch,denn auch die restlichen Gäste sind vornehmlich Deutsche. So landeten wir an dem kleinen, familären Resort, doch Long Beach wurde um das Attribut Long Windy Beach erweitert. Windig war es und einige Wolken verdeckten den blauen Himmel. Na wenns sonst nix ist… Abends war dann noch Fiji-Games angesagt, inklusive dem obligatorischen Bula-Tanz und einigen anderen Spielchen, die wir über uns ergehen liessen und irgendwann gings dann ab ins Bett. …gute Nacht? Leider nicht.

 

Good night, sleep tight, don’t let the bedbugs bite

Wir hatten gerade das Licht ausgemacht, als Sarah panisch meinte: “ih, da war was auf meinem Kissen…” Im Licht der Stirnlampen erkannten wir das Übel: Im Kopfteil des Bettes standen ganze Armeen der ekligen kleinen Parasiten schon Spalier und warteten nur auf Frischlinge. Fuck! Also Matraze auf den Boden, alles absuchen und so gut es ging entfernen… am nächsten Morgen teilten wir unser Übel dem Personal mit, und wie sich rausstellte sollte es nicht nur uns getroffen haben…wir dachten, wir seien durch unsere Massnahme verschont geblieben, aber wie sich rausstellt, fangen die Stiche der Bettwanzen erst nach einigen Tagen an zu jucken und werden täglich grösser und röter… !! So sitzen wir jetzt mit roten Schandmalen gebrandmarkt hier und versuchen das Jucken zu ignorieren – mehr schlecht als Recht.

Kontaminiertes Material raus aus der Hütte! (der alte auch!)

Keine Agne, sondern feine Bettbug-Stiche…au!

Zum Glück durften wir nach der zweiten Nacht im kontaminierten Hüttchen in ein (hoffentlich) sterileres umziehen. Ansonsten vergnügten wir uns die ersten Tage über mit Kokosnuss-öffnen und verköstigen, schnorcheln, Beachvolleyball sowie einem Besuch eines Fijianischen Dörfes und …Fussball gucken…

gefährliche Tiere…

…und gefährliche Sportgeräte.

Besuch der Dorfschule

 

Generator an oder die Frage “Why want to see football?”

Ja für die meisten Fiji-Bewohner hat Fussball einen Stellenwert kurz hinter Curling und Springreiten, sie waren aber begeistert, als sie mitbekamen, dass Deutschland im Halbfinale spielt und so erhielten wir vom örtlichen Priester (er entscheidet was gesehen werden darf und was nicht) die Absolution im einzigen Dorf-Fernseher das Halbfinale mitzuverfolgen. Also am Tag des Spiels um 7 Uhr losmarschieren Richtung Dorf, welches 45 Minuten Fussmarsch entfernt ist – und mit etwas Verzögerung gelang es den Fernsehtechnikern sowohl Aggregat als auch den Fernseher zum laufen zu bringen. In diesem Paradies haben sogar die Deutschen paradisisch gespielt…lags daran? Und auch wenn die meisten Fijianer keine Fussball-Fans sind, gab es doch sehr viele neugierige Mitgucker…ein tolles Erlebnis und ein Wow-Ergebnis.

Der Fernsehtechniker bei der Arbeit

Fiji-Fanmeile…

 

Strände wie im Reisekatalog?

Um es mal zu sagen: Ja die gibt es wirklich in Fiji – keine Neckermann-Lügen! Der Strand ist wirklich so hellweiss, die Kokospalmen grün wie Ökolabels und das Wasser so kristallklar wie auf den chlorfreigebleichten Hochglanz-Broschüren – ein Traum! Gut bei Ebbe muss mein ein halbes Hühneräugchen zudrücken, aber ansonsten: WOW!

bei der Hitze reichen schon die paar Meter zum schwitzen…

abtauchen…

Falls der Einstieg in den Job nixmehr wird, haben wir schonmal als Gondoliere geübt.

ganz nette Unterwasser-Welt.

…puh is dat anstrengend. Erstmal Fiji-Time machen…

Statt Roulette wird hier Crab-Racing gespielt.

Nach 4 Tagen ging es dann weiter gen Norden ins Blue Lagoon Resort, das, wie es sich sehr schnell rausstellte, doch einen Tacken luxuriöser war als das bisherige, statt Bettbug-Betten gabs weisses Leinen, statt Armee-Kantinenessen 3-Gang-Dinner, statt Wind gabs Sonne satt… Nach kurzem Schock über die Unterkunfts-Morphose (“Resort” ist hier wirklich Resort und viel mehr auf Familien als auf Backpacker ausgelegt) genossen wir hier also 3 Tage am traumhaften Strand, mit Frühstücks-Buffett, fantastischem Schnorchel-Riff, wahnsinniger Aussicht vom höchsten “Berg” der Insel (bestimmt stramme 250 Meter hoch!), Fussball-Final-Frühstück und hier warten wir nun auf den Fährkatameran, der uns weiter auf die nächste (und unsere letzte Insel – schnief) Insel bringt…

Bye-bye Nacula-Island…

So. Nun ist es amtlich: Deutschland ist Weltmeister! Wahnsinn. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt! In diesem Sinne: ÖÖÖÖHHH SCHLLLAAANNNDDD – VINAKA Blue Lagoon & BULA Waylailai-Island!

Ein paar weitere Impressionen (wenn das Netz mitmacht, sonst gibts keine :) ):

4 thoughts on “BULA-BULA!…KAVA-KAVA?!

  1. Anna-Silke-Volker sagt:

    Olé, Olé, Olé ………..

    Äh, sorry, falscher Film…. Gebt doch zu, Ihr sitzt in irgendeinem miesen dreckigen, versmogten und verdrecktem Rattenloch und fotografiert nur die Bilder aus irgendeinem x-beliebigen Katalog ab! Und uns arme wehrlose, WM-Verkaterte damit täuschen wollen, tststs….

  2. Volker sagt:

    sooooo ihr könnt kommen, ich hab alle gewarnt und auch schon mal was für euren ersten durst besorgt
    http://www.rp-online.de/nrw/staedte/krefeld/300000-liter-bier-aus-lagerhalle-gestohlen-aid-1.4388784

    volker

  3. Sarah&Hardy sagt:

    Oh nett. Kleiner Willkommensdrink? Wie aufmerksam :) aber was trinkt ihr?? :) …haha, also aber ich wusste gar nicht, dass du vom It-ler jetzt zum Bierdieb umgeschult hast – egal: endlich ein Beruf mit Tiefgang!! :)

  4. Anna-Silke-Volker sagt:

    300.000 Liter entspricht 600.000 Flaschen. Bei einem Flaschenpfand von 0,08 EUR komme ich auf die bescheiden anmutende Summe von 48.000 EUR – nette Art, sich ne Weltreise zu finanzieren…. Sagt mal Ihr 2 – wie lange habt Ihr gesammelt (und zuvor gesoffen)???

    In diesem Sinne: Cheers!!

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