“Welcome-Welcome” Bangkok & Thailands Süden

Bangkok, 25. Januar: Mitten im Thaiquartier, “Hotel” eines 76 Jahre alten Thai-Opas mit Hammerzehen und falsch herum getragener Jogginghose. Der Wecker klingelt um 4.30 Uhr, zusätzlich hämmert der Gute noch gegen unsere Türe – “wake up call” auf gut-thai? Mit dem klapprigen Taxi, dessen Kupplung wohl schon vor langem den Geist aufgegeben hat und einem Fahrer, der nicht wacher zu sein scheint als wir, im noch nächtlichen Bangkok unterwegs zum Airport – heute solls nach Hanoi, Vietnam gehen (Schwaben aufgepasst, des isch au a Stadt net nur a Lebenseinstellung, gell). Nachdem wir am Vorabend bereits online eingecheckt haben kann ja nix mehr schiefgehen – denkste?

“You are not allowed to take your flight to Vietnam!” Biddeee, Waaaszzz?? So kommt es, dass wir nun 6 Stunden später immernoch im Flughafen in Bangkok sitzen, unser Flugzeug ist längst in Hanoi gelandet – ohne uns und der Airport-Pickup-Vietnamese vom reservierten Hostel in Hanoi steht wohl immernoch am besagten Flughafen und hält schwitzend seine Anzeigetafel mit SARAH in die Höhe – Aaaarm! Und wir…noch ärmer…und um eine Erfahrung reicher – In Südostasien wird immer improvisiert und Probleme lösen sich immer irgendwie und immer im letzten Augenblick – das stimmt nur fast immer. (Ausnahmen bestätigen die Regel)

Aber nun erstmal der Reihe nach:

Die ersten 2 Tage in Bangkok nach unserem Abflug in Zürich haben wir nahezu unberührt von den aktuellen Unruhen recht gut überstanden. Nichtsdestotrotz haben wir uns standardmässig auf dem Weg vom Flughafen vom Taxifahrer bezüglich Preis übers Ohr hauen lassen, weil er sooo einen grossen Umweg fahren muss wegen “protests-protests”(Lehrgeld: ca 2,5 €) und sind auch gleich mal in ein Tuk-Tuk eingestiegen, das uns zu sämtlichen Schneiderein und mysteriösen Buddah-Tempelanlagen fahren wollte. Doch diesmal sind wir gerade noch rechtzeitig gekonnt geflüchtet. Im Anschluss noch eine Kamera-Schnäppchenjagd in Bangkoks grösstem Technik-Tempel (Dank an dieser Stelle an Stefan für die Last-Minute-Kamera-Empfehlungen!) gefolgt von einem Spaziergang zum Grand Palace und einigen Tempelchen.

GrandPalace

Lecker Thai-Food

Den Abschlussabend verbrachten wir unter anderem im Getümmel der berühmt berüchtigten Khao-San-Road und begannen unsere Thailand-Reise am gleichen Ort wie einst Leo Di Caprio im Film “The Beach”… furchtbarer Ort – ich glaube Ballermann ist nix dagegen (Burger, Schnitzel, Pizza & Döner-Angeboten an der Kao-San haben wir dann aber doch das echte Thai-Essen am Strassenrand abseits vom Touri-Rummel vorgezogen (an der Vielzahl an Thai die dort assen dachten wir kanns nicht so schlecht sein…war es auch wirklich nicht!). Und so machten wir uns am nächsten frühen Morgen auf den Weg Richtung Süden – Sonne, Strand, Klettern

((Klick hier zur Bildergalerie Bangkok))

 

“Krabi! Krabi!” “Welcome-Welcome” “Boot?-Boot?”

oder die quälende Frage, warum die Thai beim Touristen umwerben alles verdoppeln? Wir wissen es leider noch immer nicht.

… Ankommen, runterkommen – Tonsai Beach, Krabi. So haben wir uns in einem idyllischen Bamboo-Bungalow eingenistet, nicht direkt am Strand sondern im Dschungel-Hinterland. Weder die garstige Matratze – bei der man direkt jede Eisenfeder gespürt und beim wenden lauthals gehört hat, noch die Kakerlaken oder die Horden Mosikto konnten uns wirklich vergraulen. Aber nach 9 traumhaften Tagen in Tonsai zog es uns dann doch wieder weiter. Sooo einsam ist das Strandleben dort nicht. Ein “Insidertipp” wohl für Individualtouristen, Yogisten, Hulla-Hub-Artisten, Hasch-Liebhaber und Möchtegern-Hippies (ein Merkmal eines waschechten Individualisten gehört wohl ein Tattoo und/oder Piercing – jedenfalls waren wir gefühlt die einzigen ohne Stigmata).

Tonsai-Beach bei low-tide

Die Beliebtheit schlägt sich leider auch auf die Felsen nieder, so fühlen sich beliebte Touren bereits sehr nach Schmierseife an, in der Schweiz wären an manchen Felsen schon Warte-Billett-Automaten installiert worden. Aber sobald man mehr als 20 Minuten Zustieg in Kauf nimmt gibt es nach wie vor sehr feine Felsen an denen man auch alleine ist.

((Klick hier zur Bildergalerie Tonsai & Koh Lao Liang))


“The Beach 2.0″ oder doch nur ein faules Ei?

Ab auf die abgeschiedene Insel: Koh Lao Liang

Es gibt soviele Inseln, wieso nicht auf eine abgeschiedene, die nicht Ko-Phi-Phi heisst… Aber woher weiss man im voraus ob diese Insel wirklich so idyllisch ist? Das Angebot sah in etwa so aus “No Bungalows, just tents. environmental friendly resort hesitating 20 tents near the seaside – one beach eastfaced, climbing rocks beside the beach, no roaring longtails.” Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, dachten wir. Also mit Minivan, öffentlichem Bus und Longtailboat in 5 Stunden von Tonsai weiter in den Süden (man kann gefühlt bereits nach Malaysia spucken).

Koh Lao Liang entpuppte sich tatsächlich als idyllische, ziemlich einsame und auch ziemlich kleine Insel (300 Meter Strand, 100 Meter bis zur steil aufragenden Felsen die den Rest der Insel als Naturreservat abtrennten). Ausser dem Natur-Resort, das sich auf dem einzigen nicht felsigen Gelände der Insel befand und den jungen Thais, die es bewirtschaften, waren ausser uns noch ca. 80% Norwegian people und 19% English people anwesend (wir als “Germans” waren eine klare Minderheit).

idyllisches Eiland

Die Abende verbrachte man gemeinsam an der “Beachbar” unter dem Sternenhimmel (die aus einer 2×2 Meter grossen Bambus-Matte und einer Bar-Theke mit Dächlein & Kühlbox bestand, kein DJ & kein Barkeeper). Mit Chang, Leo & Singha sowie norwegischem DutyFree-Prosecco (für sie waren die Alkoholpreise in Thailand geradezu paradiesisch, warum sie dennoch im norwegischen DutyFree geshoppt haben bleibt weiterhin unklar) verbrachten wir nette und lustige Abende und konnten uns ein Stück weit wie Leo DICaprio fühlen. Und das irgendwo im Nirgendwo aber total sicher – da die Insel einen Tsunami-Warnturm beherbergt.

Vom Zelt zu den Kletterfelsen mussten wir doch tatsächlich 3 Minuten laufen und beim Sichern konnte man gleichzeitig mit den Füssen eine schneeweisse Sandburg bauen oder abwechselnd den grossen und den kleinen Zeh ins türkisfarbene Wasser halten. Die Felsen und somit auch der bewohnte Teil der Insel waren ab dem frühen nachmittag im Schatten, so dass wir diesen Teil des Tages mit Klettern verbrachten. Die Zeit davor lagen wir am Strand, der einen strammen 5 Meter-Marsch vom Zelt entfernt lag, oder machten uns mit Kajak und Schnorchelausrüstung auf die Suche nach Fischen und anderen Meeresbewohnern… gesucht, gefunden. Einfach traumhaft in türkisfarbenem Wasser und Korallenriffs…

abtauchen

Dank den naturbewussten Thais, die wahrscheinlich im Durchschnitt nicht älter als 16 waren, kamen wir täglich in den Genuss von frisch gefangenen Fischen, Sandmuscheln und diversen Krakenarten, die sie eigenhändig erlegten und ihnen nachdem die Toiletten gereinigt und der Sandstrand gefegt waren, die nötige Würze verliehen und authentische Thaigerichte zauberten. Schmeckte zwar alles jeden Tag ziemlich gleich, aber allzuviel Mittel stehen einem auf so einem Inselchen nicht zur Verfügung. Mit dem Boot brauchte man immerhin eine Stunde um ans Festland zu kommen. So dass gegen Ende unserer Zeit ein Running Gag war: “Whats Dinner today?” – “oh the same procedure as every day…” Bis an unserem letzten Tag Lars aus Norwegen kommentierte: “Actually I really like squid – but after 5 days…” und sprach damit aus was wir wohl alle dachten.

Abschliessend bleibt eigentlich nur zu sagen: Schee wars – und wie!

Abschied von Koh LiaLiang

Abschied aus dem Süden

Ab nach Vietnam…oder so ähnlich

Zur Einreise nach Thailand muss man eine Ausreise vorweisen können, daher hatten wir bereits einen Flug von Bangkok nach Hanoi in der Tasche. Die Check-In-Tickets sind da nach wie vor, denn soweit sollte es nicht kommen.

Wie wir uns selbst glauben gemacht haben, dass man Visa für Vietnam am Einreise-Flughafen ausgestellt bekommt, so wurden wir mit grossen Thai-Augen von der Check-In-Dame am AirAsia Schalter eines anderen belehrt. Das Visum bekommt man zwar in Hanoi ausgestellt, ABER man muss ein Gesuch für ein Visum beantragen und diesen Antrag vorweisen… hmm. Und wie alle Behörden benötigt auch dieser Antrag bis zu 7 Tage.

“You are not allowed to check-in without your visa applications…”

“Hanoi – des ka doch ned sei, Greizgrabbasack!!” – leider doch, und so kam es dass wir den Flug nach Hanoi sausen lassen mussten und kurzerhand einen Billigflug nach Chiang Mai buchten und nach nur 7 Stunden am wunderbaren Flughafen in Bangkok in Thailands Norden aufbrachen. Vietnam kann warten.

Plan A failed…wie sieht Plan B aus???

Plan A failed…wie sieht Plan B aus???

3 thoughts on ““Welcome-Welcome” Bangkok & Thailands Süden

  1. Mopete sagt:

    Hanoi, jetzt sollt ich los! i frei mi so den Text zu lesen, heb i mir für später auf;-)
    weiter eine tolle Reise!
    Oh ich les Plan A failed, aber he das Alphabet ist lang!!!!!
    viel Erfolg! ihr macht das schon

    greetings

  2. Ganni sagt:

    Hanowa, was machet denn Ihr?? Sammol des geht doch ned?? Warum lassen die euch denn ned nach Vietnam?? Da gehste doch zum nächsten “need boat need boat” und steigsch ein der braust oifach nei in des dämliche Vietnam?? Macht doch da ned rum!! Musst halt schauen das de unterm Rdar bleibst! Sonst kommen die noch mit irgendwelche Kamikaze Fliegern und stürzen sich in euer Longtail rein…. un das spritzt doch immer so hässlich!!
    Leutla haltet die Ohren steiff ich drück euch sääämliche Daumen Zehen und sonst noch was das das besser lauft!! Aber treu nach der Devise “it all happens for a reason” gehts einfach weiter :o)
    Greets der Lotse

  3. Sarah&Hardy sagt:

    @ganni
    Ahoi meister ganni, Eigentlich guter Plan mit dem Longtail kapern und unter dem Radar durch. Problem ist nur das ich fürs asiatische Radar zu gross bin um unterem Radar durchzuschlüpfen. Auch alle Tuk-Tuk Fahrer lachen immer wenn ich mich reinzweng in ihre seifenkiste und sagen “Germany?big People…”

    @mopete. Richtige Einstellung mit dem Plan A-Z ;) läuft bisher auch ganz gut mit Plan b, können uns nicht beklagen. Viel erfolg bei der jobsuche, auch hier gilt: es gibt keinen masterplan ;) lass dir gut gehen und geniess die freie Zeit.

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